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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Von Allegra bis Venice: So hat sich der Google Algorithmus in 11 Jahren verändert
Der Google-Algorithmus
blickt auf 11 spannende
Jahre zurück.
(Foto: blog.hubspot.com)

Von Allegra bis Venice: So hat sich der Google Algorithmus in 11 Jahren verändert

Stefan Rosentraeger | 03.03.14

Buffy, Jagger, Brandy oder Big Daddy: Die Updates des Google Algorithmus haben viele Namen - Zeit für eine Rückschau.

Sie heißen Buffy, Jagger, Brandy oder Big Daddy. Oder Bourbon, Cassandra, Dewey und Esmerelda & Fritz – Die Updates des Google Algorithmus seit 2003 haben viele Namen. Zeit für eine Rückschau auf 11 Jahre Suchmaschinen-Geschichte, die den technologischen und kulturellen Fortschritt der Suchmaschine dokumentieren.

Wirklich prominent publik gemacht werden nur die wenigsten Updates. Rund 500 – 600 Aktualisierungen pro Jahr werden am Google-Algorithmus durchgeführt. Für alle, die im Suchmaschinenmarketing arbeiten, vor allem SEO, ist es sinnvoll, die wichtigsten Meilensteine in der Algorithmus-Historie zu kennen. Somit kann nachvollzogen werden, wie Einflüsse auf Rankings und organischen Webseiten-Traffic zustande kommen.

2003 – 2005: Backlink-Qualität und Spam-Bekämpfung erstmals im Fokus

In den Jahren zwischen 2003 und 2005 nahm Google erstmals den Kampf gegen Keyword-Stuffing und Spam auf. Den Anfang machte das „Boston“ Update, benannt nach der offiziellen Ankündigung auf der SES Boston. Hier wurde erstmals die Tradition eingeführt, den Google-Updates Namen zu geben – und ein geregelter Rhythmus für Änderungen am Index eingeleitet. Für Webseitenbetreiber und -optimierer brachte das mehr Sicherheit, weil nicht mehr alle paar Wochen am Index geschraubt und damit sämtliche Suchergebnisse durcheinandergewürfelt und neu gerankt wurden.

Allerdings wurden mit „Boston“ die Daumenschrauben hinsichtlich der Qualitätsverbesserung einzelner Seiten angezogen: So „wurden Seiten abgestraft und bestraft, die gegenseitig und ohne weitere Inhaltsverbesserung verlinkt waren. Websites, die ständig aktualisiert wurden und zudem über eine ganze Menge eingehender Links besaßen, wurden […] hingegen aufgewertet und stiegen im Ranking“, schreibt Klar-Text-Business. Die Updates „Esmeralda & Fritz“ im Sommer 2003 brachten ein paar Feinjustierungen an der Index-Infrastruktur.

Im November 2003 fegte „Florida“ wie ein Sturm durch die SEO-Szene (dieses Bild ist beabsichtigt, mit der Namensgebung wollte man die Tradition der „Taufe“ von Wirbelstürmen aufgreifen): Sämtliche Manipulationen wie Keyword-Stuffing auf Webseiten und anderen Black Hat-SEO Taktiken wurden abgestraft. 2005 verfolgte Google mit „Jagger“ Linkfarmen, um Domains aus dem Index zu schmeißen, die lediglich aus einer Ansammlung von Hyperlinks bestehen.

Im Februar 2004 legte Google mit „Brandy“ den Grundstein für eine grundlegende Überarbeitung des Indizierungssystems. Es wurde verstärkt auf Latent Semantisches Indizieren (LSI) Wert gelegt in Form der Berücksichtigung von Textrelevanz und Link-Nachbarschaften. Gleichzeitig wagte man erste Schritte in Richtung Synonym- und Konzepterkennung.

2006 – 2010: Big Daddy, Buffy und ein Schuss Caffeine

Die Identifizierung von Links wurde mit Einrichtung von „Big Daddy“, einem Datencenter, das Crawling und Seiten-Indizierung mittels eingebauter Software-Upgrades steuert, weiter vorangetrieben. Das „Buffy“ Update brachte einige kleinere Neuerungen, markierte aber einen personellen Wechsel bei Google: Vanessa Fox, die für die Suchmaschine das Webmaster Central aufgebaut hat, verließ das Unternehmen. Zu Ehren von Fox, die großer Fan der Kultserie um Vampirjägerin Buffy war, wurde das Update kurzerhand so getauft. Wer gerne zwischen den Zeilen liest, könnte darin auch die Kampfansage Google’s gegen Link-Dämonen sehen.

Einen ordentlichen Schub in Sachen Crawlinggeschwindigkeit brachte 2010 das „Caffeine“ Update, quasi ein Koffeinschub im Search. Dabei wurde nicht nur die Auslieferung von Suchergebnissen beschleunigt, sondern auch die Treffgenauigkeit zwischen Suchanfrage und Suchergebnis mithilfe einer höheren Keyword-Gewichtung optimiert. „With Caffeine, we analyze the web in small portions and update our search index on a continuous basis, globally. We’ve built Caffeine with the future in mind. Not only is it fresher, it’s a robust foundation that makes it possible for us to build an even faster and comprehensive search engine that scales with the growth of information online“. So kündigte Carrie Grimes das Caffeine Update im Webmaster Central Blog an. Der Schritt zu einem neuen Indizierungssystem wurde vor allem deshalb nötig, da im gleichen Jahr ein neuer Spieler das Feld betreten hat, Microsoft’s Suchmaschine Bing.

 2010 – 2013: Panda, Penguin und Hummingbird werten Content auf

Im Anschluss an den Um- beziehungsweise Aufbau des Indizierungssystems brach ab 2010 das Zeitalter der „tierischen“ Updates an. Panda, Penguin und Hummingbird läuten eine neue Phase bei Google ein: die Abwendung von einer rein datenbasierten Keyword-Betrachtung und die Hinwendung zu individuellem Content, der nicht nur relevant für den User sein soll, sondern auch die Stärken der Brands betonen soll. Die Besonderheit der Updates ab 2010 bringt Björn Tantau auf den Punkt: Es handelt sich nicht mehr um „punktuelle Maßnahmen, sondern laufende Prozesse, deren Ergebnisse wieder und wieder im aktuellen Google Algorithmus berücksichtigt werden“. Im Mittelpunkt steht die Optimierung der Suchergebnisse, denn mit ihnen stehen und fallen sämtliche Werbemittel im SEM. Die Reise geht also weiter.

Grafik-Google-Algorithmus
Grafik: blog.hubspot.com

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