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Ärger auf Google: Verstecktes Sponsored-Label und indexierte Maps-Ergebnisse

Ärger auf Google: Verstecktes Sponsored-Label und indexierte Maps-Ergebnisse

Niklas Lewanczik | 06.08.25

Google versteckt mal wieder eine Werbemarkierung und sorgt mit der Indexierung eigener Maps-Ergebnisse für Aufsehen. Denn diese werden tausendfach integriert, sollen aber eigentlich nicht indexiert werden.

Es sieht ganz danach aus, als würde Google die Spielregeln für die Suche mal wieder ein wenig verändern, um selbst Kapital daraus zu schlagen. Denn aktuell tauchen in der Google-Suche nicht nur gesponserte ähnliche Suchanfragen ohne klares Label auf, sondern auch reihenweise Google Maps-Ergebnisseiten, die für die Indexierung eigentlich nicht vorgesehen sind. Sind das Experimente, Bugs oder kalkulierte Schritte, um die eigene Relevanz zu zementieren? Ein Quartalsumsatz von 71,3 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2025 (Advertising bei Alphabet), von dem 51,2 Milliarden auf den Bereich Google Search & other entfallen, zeigt bereits an, in welche Richtung es geht. Und es ist nicht das erste Mal, dass Google mit Ad-Markierungen Versuche macht oder auf eigene Inhalte verlinkt.


Googles neue Ad Labels:

Subtilere Sponsored-Markierungen im Test

Google-Schriftzug vor Weltkugel aus dem All
© Hayri Er, Google via Canva


Googles verwandte Produkte und Suchanfragen: Ad-Markierung wird zum Disclaimer im Footer

Schon des Öfteren hat Google Werbemarkierungen, die in den Suchergebnissen deutlich sein sollen, auf subtilere Weise dargestellt, als die User es gewohnt sind. Vergangenes Jahr etwa wurden Labels mit dem Schriftzug „Sponsored“ direkt vor der Seiten-Domain getestet.

Jetzt experimentiert Google damit, das Sponsored Label für manche Ads gänzlich zu entfernen und durch einen Disclaimer zu ersetzen. Dieser taucht aktuell für manche User bei verwandten Produkten und Services, aber auch im Bereich gesponserter ähnlicher Suchanfragen auf. Davon berichtet der SEO-Experte Barry Schwartz auf X und Search Engine Roundtable.

Im Disclaimer steht dabei:

These searches were selected to connect you with relevant products and services from advertisers.

Das fehlende Sponsored Label und die Position des Disclaimers am unteren Ende der gesponserten Suchbereiche könnten aber dazu führen, dass User nicht auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um werbliche Inhalte handelt. Allerdings geht es dabei laut Ginny Marvin, Head of Google AdsLiaison, um einen eigens von Google eingesetzten Bereich mit kommerziellen Vorschlägen, der im Werbekontext nicht aktiv besetzt werden kann. Daher sind die Links dort streng genommen nicht direkt bezahlt.

Nichtsdestotrotz ist die Integration gesponserter Inhalte im Search Interface mit dieser subtilen Einordnung ein Faktor, der die Verschmelzung von werblichen und organischen Inhalten vorantreibt. Diese soll auch im AI-Kontext mit der Einführung von diversen Ads vorangetrieben werden.


So pitcht Google jetzt AI Mode Ads für den großen Roll-out

Smartphone Mockup mit AI Mode von Google samt Ad, violett-weißer Hintergrund
© Google via Canva


Google indexiert Maps-Seiten: Ist das ein Bug?

Der SEO-Experte Khushal Bherwani hat entdeckt, dass Google diverse URLs zu Google Maps-Ergebnissen indexiert hat und auf den Suchergebnissseiten anzeigt, wenn man etwa „Restaurants near me“ eingibt.

Barry Schwartz und Brodie Clark, ebenfalls SEO-Experte, konnten das Phänomen reproduzieren – wir ebenfalls.

Google hat Maps-Ergebnisse indexiert, eigener Screenshot, Google.com
Google hat Maps-Ergebnisse indexiert, eigener Screenshot, Google.com

Dabei sollten eigene Suchergebnisseiten grundsätzlich nicht indexiert werden. Darauf verweist auch Barry Schwartz. Doch Google scheint bei Google Maps entweder eine Ausnahme zu machen – oder es handelt sich um einen Indexierungsfehler. SERP Alert sieht darin eher eine Wachstumsstrategie von Google.

Seitenbetreiber:innen dürften indes verärgert sein, wenn Google tatsächlich mit Kalkül Maps-Ergebnisseiten indexiert, um sie prominent in den SERPs zu platzieren. Denn dort nehmen sie anderen Seiten Raum weg. In Sachen Rückverlinkung auf eigene Ergebnisse kennt sich Google jedoch aus. In AI Overviews wird zuweilen ebenfalls auf eigene Inhalte aus der Google-Suche verlinkt. Dabei sind all die „eigenen“ Inhalte auf Basis des Contents Dritter generiert worden, etwa Featured Snippets.


Von Google zu Google:

Suchmaschine verlinkt eigene Ergebnisse in AI Overviews

Grafik mit Smartphone Mockup samt AI Overview und Ads, Textbereiche, heller Hintergrund
© Google via Canva

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