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Human Resources
Bewerbung trifft auf KI: So profitieren die Gen Z und Unternehmen von der Technologie

Bewerbung trifft auf KI: So profitieren die Gen Z und Unternehmen von der Technologie

Marié Detlefsen | 13.09.24

Die Generation Z nutzt Künstliche Intelligenz geschickt, um Bewerbungen zu optimieren und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu steigern. Doch auch Unternehmen setzen verstärkt auf KI, um Stellenanzeigen zu verbessern und den Rekrutierungsprozess effizienter zu gestalten. Erfahre, wie die neue Technologie den Bewerbungsprozess verändert.

In einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt steht die Generation Z an vorderster Front – technikaffin, digital vernetzt und stets auf der Suche nach effizienteren Wegen, um sich im Jobmarkt zu behaupten. Dabei greift sie auf ein Werkzeug zurück, das für vorherige Generationen noch nach Zukunftsmusik klang: Künstliche Intelligenz. Von der Optimierung ihres Lebenslaufs über die Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche bis hin zur Erstellung maßgeschneiderter Anschreiben – KI ist für viele junge Bewerber:innen nicht nur ein:e Helfer:in, sondern ein strategisches Tool, um den Sprung ins Berufsleben zu meistern.

Gleichzeitig setzen auch Unternehmen vermehrt auf KI, um ihren Einstellungsprozess zu revolutionieren. Durch automatisierte Bewerber:innenanalysen, Chatbots zur Vorselektion und intelligente Assessments wird der Rekrutierungsprozess schneller, präziser und zugleich fairer. Doch wie genau nutzen beide Gruppen die neue Technologie? Und ist der Einsatz von KI in der Bewerbung wirklich ein Vorteil – oder eine Hürde?

40 Prozent der Recruiter nutzen bereits KI

Die neue Studie „Candidate Experience: Gen Z & HR in der Gegenüberstellung“ von JobTeaser zeigt, welchen Platz KI im Bewerbungsprozess einnimmt. Dabei hat in den letzten Jahren an erster Stelle die Bedeutung von Daten im Bewerbungsprozess zugenommen. Für acht von zehn Personalverantwortlichen ist die Nutzung von Daten im Einstellungsprozess wichtig. Diese helfen dabei, die richtigen Kandidat:innen zu finden, den Bewerbungsprozess nachzuverfolgen oder den ROI von Angeboten zu verbessern. Nur ein Prozent der befragten Recruiter nutzt Daten überhaupt nicht.

Über die Hälfte der Recruiter stehen der Nutzung von KI positiv gegenüber.
Über die Hälfte der Recruiter stehen der Nutzung von KI positiv gegenüber, © JobTeaser

Ebenso großer Beliebtheit erfreut sich Künstliche Intelligenz. Insgesamt 40 Prozent der Personalverantwortlichen nutzen bereits KI-Tools für ihren Rekrutierungsprozess und mehr als die Hälfte (55 Prozent) sieht dies positiv, während zwölf Prozent eine negative Einstellung dem gegenüber haben.

KI zur Optimierung von Stellenanzeigen

Doch wofür nutzen Recruiter KI genau? Bei den Personalverantwortlichen sind die Anwendungsbereiche sehr vielfältig. Am häufigsten wird KI heute für E-Mail-Antworten (60 Prozent) und Lebenslauf-Screenings (49 Prozent) eingesetzt. Aber auch Vorbereitungen auf das Bewerbungsgespräch (42 Prozent), die Kontaktaufnahme zu Kandidat:innen (37 Prozent) sowie die Erstellung von praktischen Aufgaben für die Bewerber:innen (33 Prozent) wird mittlerweile durch KI unterstützt.

Recruiter nutzen KI im Bewerbungsprozess, um effizienter geeignete Kandidat:innen zu finden.
Recruiter nutzen KI im Bewerbungsprozess, um effizienter geeignete Kandidat:innen zu finden, © JobTeaser

Besonders beliebt ist vor allem die Nutzung von KI bei der Erstellung beziehungsweise Auswertung von Stellenanzeigen. Zwar verwenden erst 30 Prozent der Recruiter die neue Technologie für diesen Prozess, dennoch ist der Einsatz von KI zum Verfassen von Jobangeboten sehr effektiv und hat ein starkes Entwicklungspotenzial. In folgenden Punkten kann Künstliche Intelligenz dabei unterstützen:

  1. Automatisierte Erstellung und Optimierung: KI erstellt Stellenanzeigen basierend auf Jobanforderungen und optimiert sie mit erprobten Formulierungen, um die passende Zielgruppe anzusprechen.
  2. Zielgerichtete Ansprache: AI passt die Sprache an unterschiedliche Zielgruppen an, um gezielt qualifizierte Kandidat:innen anzusprechen.
  3. Datenbasierte Auswertung: Die Technologie analysiert Bewerber:innendaten, erkennt Muster erfolgreicher Anzeigen und reduziert unnötige Hürden für Bewerber:innen.
  4. Bias-Reduzierung: KI identifiziert und ersetzt diskriminierende Formulierungen, um eine inklusivere Ansprache zu gewährleisten.
  5. Effiziente Analyse von Rückmeldungen: Künstliche Intelligenz wertet Bewerber:innenreaktionen in Echtzeit aus und hilft, die Erfolgschancen von Anzeigen sofort zu erkennen.
  6. Zeit- und Kostenersparnis: KI automatisiert viele Prozesse und gibt Recruitern mehr Raum für strategische Aufgaben.

Mit KI das Vorstellungsgespräch üben

Wirft man nun einen Blick auf die Bewerber:innen, zeigt die Studie deutlich, dass diese KI noch stärker im Bewerbungsprozess nutzen. So verwenden 72 Prozent bereits AI-Tools für ihre Vorstellungsgespräche. Interviewsby.ai oder Jobinterview.coach stellen nur zwei von zahlreichen Möglichkeiten dar, um ein Gespräch zu simulieren und durchzugehen. Bei Eingabe der angestrebten Jobposition erstellen die Programme passende und relevante Fragen, die dich auf dein Job-Interview vorbereiten. Sie können Trainingspläne erstellen, die auf dein Leistungsniveau und die gewünschte Position zugeschnitten sind, helfen bei der Verfeinerung von Antworten und geben dir am Ende Feedback, um mögliche Fehler zu verbessern.

Weiter nutzt die Gen Z KI insbesondere für das Schreiben oder Verbessern von Bewerbungsunterlagen und Lebensläufen (47 Prozent), Auflistungen der wichtigsten Fragen im Vorstellungsgespräch (44 Prozent) sowie zum Einholen von Informationen über das Unternehmen (39 Prozent).

In diesen Bereichen setzen junge Bewerber:innen KI für ihre Bewerbung ein.
In diesen Bereichen setzen junge Bewerber:innen KI für ihre Bewerbung ein, © JobTeaser

Persönlich und ehrlich währt am längsten

Die Möglichkeiten und Nutzungsweisen von Künstlicher Intelligenz scheinen grenzenlos. Mittlerweile gibt es unter anderem sogar Bewerbungsprozesse, welche komplett durch KI automatisiert wurden, das sogenannte Roborecruiting. Im Roborecruiting können KI-basierte Tools beispielsweise für die Vorauswahl von Bewerbungen, das Analysieren von Lebensläufen, die Bewertung von Qualifikationen oder sogar für erste Kommunikationen mit Bewerber:innen eingesetzt werden. Chatbots könnten beispielsweise Informationen zu offenen Stellen liefern, Standardfragen beantworten oder erste Screening-Fragen stellen. Die Idee hinter Roborecruiting ist, den Prozess effizienter zu gestalten, repetitive Aufgaben zu automatisieren und Ressourcen zu sparen.

Doch während einige Unternehmen diese Verfahren bereits nutzen, stehen viele Bewerber:innen diesen noch skeptisch gegenüber – und das ist auch gut so. Denn in Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von KI in Bewerbungsprozessen ist es entscheidend, sowohl für Bewerber:innen als auch für Arbeitgeber:innen, sich der Vor- und Nachteile von KI bewusst zu sein. Während KI zweifellos einige Vorteile bieten kann, sollten Arbeitnehmer:innen vorsichtig sein, nicht die Menschlichkeit in ihren Bewerbungen zu verlieren. Es ist daher ratsam, KI als Unterstützung, aber nicht als Ersatz für die eigenen Qualifikationen und Persönlichkeit zu nutzen.

Du möchtest trotzdem wissen, wie du KI-Tools gezielt bei der Bewerbung einsetzen kannst? Dann schaue dir folgenden Artikel an:


Automatischer Lebenslauf und Hilfe beim Vorstellungsgespräch:

So unterstützen KI-Tools bei der Bewerbung

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© bruce mars – Unsplash

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