Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Technologie
TikTok präsentiert neue Tools und Technologien zur Kennzeichnung von KI-Inhalten

TikTok präsentiert neue Tools und Technologien zur Kennzeichnung von KI-Inhalten

Larissa Ceccio | 20.09.23

Um Deepfakes und Probleme im Zusammenhang mit KI-generierten Inhalten vorzubeugen, hat TikTok im Rahmen einer Richtlinienänderung für KI-Inhalte neue Kennzeichnungs-Labels eingeführt. Dabei werden die Creator dazu angehalten, ihre KI-generierten Inhalte mithilfe dieses Tools zu markieren. Gleichzeitig hat TikTok Tests zur automatischen Kennzeichnung von KI-Inhalten gestartet.

Das Interesse an KI wächst, auch im Kontext der Content-Kreation. Das bringt jedoch nicht nur spannende schöpferische Möglichkeiten mit sich, sondern auch Herausforderungen bezüglich der Erkennung von KI-generierten Inhalten, etwa im Sinne von Deepfakes. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, stellt TikTok ein neues Tool beziehungsweise einen Prozess bereit, mit dem Creator Inhalte, die mithilfe von KI erstellt wurden, kennzeichnen müssen. Zudem startet die Entertainment-Plattform Tests zur automatischen Kennzeichnung von AI Content, das berichtet unter anderem TechCrunch.


Der AI-Experte Dr. Markus Wübben verrät uns, welche KI-Tools er nicht mehr missen möchte, an welchen Stellen der Customer Journey AI Support besonders vielversprechend ist und warum trotz der KI-Welle auch Umsicht bei der Nutzung der Tools geboten ist.

KI-Tipps vom Experten:
„Jedes Team braucht einen AI Ambassador“

Abstraktes Visual in grün-schwarz
© Steve Johnson – Unsplash


TikTok setzt neue Maßstäbe für KI-Inhalte: Kennzeichnungspflicht und aktualisierte Richtlinien

KI-generierte Inhalte sind zwar vor allem im Kontext von Deepfakes und bewusst manipulativen Kreationen problematisch. Doch auch bloß nicht gekennzeichnete KI-Kreationen, die Creator ohne gravierende Täuschungsabsicht erstellt haben, verschieben die Grenzen zwischen Realität und Fiktion – und können damit ebenfalls zu Problemen führen. Ein intransparenter und unverantwortlicher Umgang mit KI könnte beispielsweise dazu führen, dass Nutzer:innen von sozialen Netzwerken grundsätzlich Inhalte stärker hinterfragen und somit das Social-Erlebnis beeinträchtigt werden könnte. Mehr Transparenz ist in der noch relativ neuen Grauzonen im Netz somit generell von Vorteil, damit User wissen, ob der Inhalt stark bearbeitet oder durch KI erstellt wurde.

TikTok-KI-Labels
TikTok-KI-Labels, © TikTok

Vor diesem Hintergrund führte TikTok jüngst die KI-Kennzeichnung ein. Creator müssen somit KI-Inhalte auf TikTok, also Bilder, Videos und Audio, labeln. Zuvor hatte das Unternehmen bereits eigene Richtlinien überarbeitet, um den Umgang mit synthetischen Medien zu regeln. Das Ziel hinter dieser Maßnahme ist, den Usern das Einordnen von Videos im KI-Zeitalter zu erleichtern und die Verbreitung von irreführenden Informationen zu verhindern. TikToks Richtlinien erlauben zudem die Entfernung nicht gekennzeichneter realistischer KI-Bilder.

Die Einführung der KI-Kennzeichnung und die Überarbeitung der Richtlinien sind bedeutende Schritte, um das Vertrauen der User in TikTok zu stärken und gleichzeitig eine sicherere und verlässlichere Umgebung für kreative Inhalte zu schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahmen auf die Qualität und Authentizität der Inhalte auswirken werden, aber sie signalisieren definitiv eine positive Entwicklung in Bezug auf den verantwortungsvollen Einsatz von KI-Technologien.

TikToks neues Tool zur KI-Kennzeichnung und automatisierte KI-Labels

Der neue Prozess für TikTok Creator im Zuge von KI-Labels erleichtert diesen die Einhaltung der bereits etablierten Richtlinien für KI-Inhalte. Das entsprechende Tool steht Ersteller:innen direkt im Zuge des Hochladens von Inhalten zur Verfügung, sodass lästige Extraschritte ausbleiben. Zuvor veröffentlichte Inhalte müssen jedoch nicht rückwirkend gekennzeichnet werden; das würde vermutlich den Aufwand sprengen und Unmut bei den Ersteller:innen auslösen. Verwendet ein Creator das neue Tool, zeigt TikTok unter dem User-Namen des Videos eine Meldung darüber an. Das Video gilt dann somit als KI-gelabelt. Dem nachfolgenden Bild kannst du entnehmen, wie die KI-Kennzeichnung bei Videos aussieht.

So sieht die Kennzeichnung mit KI-Labels auf TikTok für Videos jetzt aus
So sieht die Kennzeichnung mit KI-Labels auf TikTok für Videos jetzt aus, © TikTok

Noch fortschrittlicher dürften TikToks Bemühungen im Zuge automatischer KI-Labels für Inhalte aller Art auf der Entertainment-Plattform sein. Konkret arbeitet das Unternehmen eigenen Angaben zufolge an einer automatisierten Erkennungs- und Kennzeichnungsmöglichkeit für KI-Inhalte – und die Tests haben bereits begonnen. Details zu diesen hat TikTok jedoch nicht preisgegeben. Es ist somit noch unklar, wie die Plattform überhaupt nach KI-Inhalten suchen wird. Die Ursache für diese Geheimhaltung beruht auf dem Aspekt Sicherheit. Die ByteDance-Tochter betont, dass eine Weitergabe dieser Informationen betrügerischen Akteur:innen die Möglichkeit geben könnte, die Erkennungsfunktion zu umgehen. Immerhin hat TikTok jedoch angekündigt, verschiedene Erkennungsmodelle für KI zu testen sowie mögliche Kooperationsmöglichkeiten zu evaluieren, die die Plattformen dabei unterstützen sollen, KI besser zu identifizieren.

Transparenz von KI in einer neuen Ära: TikTok kennzeichnet auch Effekte und setzt auf Weiterbildung

Die Kennzeichnung von KI wird auf großen Plattformen immer selbstverständlicher, da beispielsweise führende Unternehmen wie OpenAI und Google in den vergangenen Monaten ihre eigenen KI-Erkennungsfunktionen angekündigt haben. Auch Instagram arbeitet an einer Funktion, um User darauf hinzuweisen, wenn Inhalte mit KI erstellt oder bearbeitet wurden. Die EU drängt zudem grundsätzlich darauf, dass Plattformen KI-Inhalte im Kampf gegen Desinformation kennzeichnen.


TikTok sorgt für mehr Transparenz und launcht endlich eine Ad-Transparenz-Bibliothek und führt eine Forschungs-API in Europa ein. Die Bibliothek ermöglicht die Suche nach kommerziellen Inhalten, während die Forschungs-API es Wissenschaftler:innen ermöglicht, die Auswirkungen von Social Media zu untersuchen.

TikTok führt Forschungs-API in Europa ein und schafft mit Bibliothek Ad-Transparenz

TikTok-Logo auf schwarzem Hintergrund
TikTok-Logo auf schwarzem Hintergrund, © Jonathan Kemper – Unsplash


TikTok wird nun außerdem alle Effekte, die KI verwenden, umbenennen, indem das Wort „KI“ explizit in deren Namen aufgenommen wird. Beispielsweise ging der Bold Glamour-Filter von TikTok viral, da er bemerkenswerte, aber auch problematische Ergebnisse im Kontext der Gesichtstransformation ermöglichte. Einige vermuteten, dass der Filter nicht auf Augmented Reality (AR), sondern auf KI basierte. Diese Problematik gehört nun der Vergangenheit an, dank der neuen Kennzeichnungsänderungen. User können jetzt auf einen Blick erkennen, welche Filter von TikTok KI verwenden. Das Unternehmen betont, dass die aktualisierten Richtlinien Effect House-Entwickler:innen dazu auffordern werden, die KI-Nutzung bei Filtern zu markieren.

In den kommenden Wochen plant TikTok zudem die Veröffentlichung von Lehrvideos und anderen Ressourcen zur Medienkompetenz, um den Usern ein verbessertes Verständnis von KI zu vermitteln. Denn Weiterbildung stellt im Kontext der neuen KI-Ära eine wichtige Prämisse dar, damit Nutzer:innen selbst Deepfakes und dergleichen erkennen können. In diesem Zuge hat das Unternehmen auch mit verschiedenen Sicherheits- und Branchenexpert:innen zusammengearbeitet, um ihren Usern die bestmöglichen Insights zum Thema liefern zu können.

Die Einführung der KI-Labels beginnt ab sofort, allerdings werden sie möglicherweise erst nach Abschluss des Roll-outs sichtbar sein.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*