Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Unternehmensnews
50 Prozent weniger: TikTok senkt spärliche Creator-Einnahmen aus Video-Gifts

50 Prozent weniger: TikTok senkt spärliche Creator-Einnahmen aus Video-Gifts

Larissa Ceccio | 26.01.23

Ärgernisse an verschiedenen Fronten: Zum einen verkündete TikTok kürzlich, ab Februar 50 Prozent aller Einnahmen aus virtuellen Geschenken einzubehalten. Diese sollen jedoch ohnehin äußerst niedrig sein. Zum anderen werfen Lobbyzahlungen in Millionenhöhe ein schlechtes Licht auf die Entertainment-Plattform.

Die populärsten Social-Plattformen, TikTok, YouTube, Instagram und Facebook, wetteifern um die besten Creator – einerseits mit Features, die User anziehen, und andererseits mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten. Doch eine aktuelle Meldung vonseiten TikTok an einige Creator dürfte letztere brüskieren und den Ruf sowie den Erfolg der ByteDance-Tochter in diesem Social-Kampf ins Wanken bringen. TikTok teilte den Creatorn auf der Plattform kürzlich mit, dass ab dem 24. Februar 50 Prozent aller Einnahmen aus dem Gifts-Programm einbehalten werden sollen. Das geht aus einem Tweet des Social-Media-Experten Matt Navarra hervor; der Beitrag enthält einen Screenshot der TikTok-Meldung an die Betroffenen.

In dieser Nachricht schreibt die Entertainment-Plattform unter anderem:

Starting on 02/24/2023, TikTok will share with creators 50% of its net revenue from virtuel items, after deducting the required payments to app stores, payment processors, and any other adjustment required under our terms and policies.

So verdienen Creator mit Video-Gifts auf TikTok Geld

Video-Gifts auf TikTok bieten Creatorn auf TikTok bislang noch die Möglichkeit, sogenannte Diamanten zu sammeln und diese beispielsweise gegen Geld einzutauschen. Hierfür müssen sie es den Zuschauer:innen erlauben, virtuelle Geschenke im Kommentarbereich unter den Videos zu versenden. TikTok selbst vergibt Diamanten an Ersteller:innen basierend auf der Popularität ihrer Videos. Eine hierfür angesetzte Schlüsselmetrik, um die Popularität eines Videos zu bewerten, ist die Anzahl der Geschenke von Zuschauer:innen.

Video-Gifts auf TikTok, © TikTok

5 US-Dollar: So wenig verdienen TikTok Creator, die am Pulse-Programm teilnehmen

Die Monetarisierung von Kurzvideos stellt für TikTok eine Herausforderungen dar, da solche nicht direkt über In-Stream-Anzeigen Geld bringen, wie dies bei längeren Videos der Fall ist. Ein großes Risiko für TikTok besteht also darin, dass die Top Creator auf der Plattform zu YouTube oder Instagram wechseln, weil sie dort womöglich bessere Verdiensmöglichkeiten erhalten. YouTube etwa hat erst kürzlich bekanntgegeben, Creatorn im Rahmen der Aktualisierung des YouTube-Partner:innenprogramms ab dem 1. Februar 2023 an Shorts-Einnahmen mitverdienen zu lassen.

Zwar hat TikTok es versucht, neue Monetarisierungswege zu finden, und beispielsweise vergangenes Jahr die Pulse-Werbeinitiative gestartet, die es Werbetreibenden ermöglicht, ihre Anzeigen neben Inhalten von Top-Ersteller:innen in der App zu platzieren. Doch anscheinend hat dieses Programm – vor allem den beteiligten Creatorn – nicht die gewünschten Resultate gebracht. Fortune berichtet vor diesem Hintergrund:

In interviews Fortune conducted with seven TikTok influencers, all of whom had followings of at least 100,000, all shared confusion about their enrolment in the program and none reported earnings exceeding $5.

On top: TikTok soll 5,4 Millionen US-Dollar für Lobbyarbeit gezahlt haben

TikTok und die Muttergesellschaft ByteDance haben im vergangenen Jahr etwa 5,4 Millionen US-Dollar für Lobbyarbeit auf US-Bundesebene ausgegeben, da sie von verschiedenen Seiten mit dem Aus in den USA konfrontiert waren – und es immer noch sind.

Abgeordnete beider US-Parteien haben in beiden Kongresskammern Gesetzentwürfe eingebracht, um die Entertainment-Plattform TikTok, die dem chinesischen Mutterkonzern ByteDance angehört, zu verbieten. Auch die EU-Kommission droht TikTok mit Konsequenzen. Der EU-Kommissar Thierry Breton mahnt TikTok zu schnellen Reformen an, etwa mit Blick auf die Sicherheit junger User.


Mit günstigen Anzeigenpreisen möchte TikTok angesichts der sinkenden Ausgaben für Online-Werbung im Zuge der Inflation und wirtschaftlich instabilen Zeiten einen größeren Anteil am Markt für digitale Ads erreichen.

TikTok Ads 50 Prozent günstiger als Reels-Anzeigen: Die Entertainment-Plattform unterbietet die Social-Konkurrenz mit niedrigen Preisen

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*