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Nach Werbung jetzt auch Live Streaming: Netflix setzt immer mehr auf lineare TV-Konzepte

Nach Werbung jetzt auch Live Streaming: Netflix setzt immer mehr auf lineare TV-Konzepte

Larissa Ceccio | 16.05.22

Zusammen mit dem werbebasierten, kostengünstigeren Abonnement, das laut Executives des Unternehmens bereits gegen Ende des vierten Quartals dieses Jahres kommen könnte, ist dies ein nächster Schritt Richtung lineares Fernsehen.

Laut Informationen des Branchenportals Deadline arbeitet Netflix an Live-Comedy-Formaten – womöglich sogar mit Werbeunterbrechungen. Ein solches Zuschauer:innenvergnügen auf dem Streaming-Portal würde dem herkömmlichen Fernseherlebnis nahezu gleichen. Deadline berichtet, dass sich das Projekt noch in der frühen Entwicklungsphase befindet und sich derzeit auf ungeskriptete Shows sowie Comedy-Formate beschränken soll. Auch das Thema Live Voting könnte bei diesen Sendungen eine Rolle spielen. Die Show „Dance 100“, bei dem der:die „Superstar-Choreograf:in“ gefunden werden soll, wäre prädestiniert für Netflix‘ etwaiges Vorhaben.

Werbe-Abo und Live-Sendungen: Netflix‘ Strategien nach Abonnent:innenrückgang

Erst vor kurzem ist ein internes Memo an die Mitarbeiter:innen öffentlich geworden, in dem Netflix bekannt gibt, dass ein werbefinanziertes Abonnement noch dieses Jahr kommen soll. 2022 hat der Streaming-Dienst zum ersten Mal nach zehn Jahren einen Abonnent:innenrückgang verzeichnen müssen – alleine im ersten Quartal gab es circa 200.000 Abo-Kündigungen. Laut Schätzung von Netflix greifen zudem rund 100 Millionen Haushalte weltweit durch Account Sharing kostenfrei auf den Streaming-Dienst zu. Durch ein werbefinanziertes, günstigeres Abo sowie Formate, die live ausgestrahlt werden könnten, will Netflix diesen Trends entgegenwirken.

Nach Mitarbeiter:innenkritik: Update für Richtlinien zur Unternehmenskultur

Aber nicht für Kund:innen, auch für Mitarbeiter:innen könnte es bei Netflix bald anders aussehen. Laut Wall Street Journal (Paywall) hat Netflix die Richtlinien zur Unternehmenskultur mit einem Update versehen. Dieses soll sich vor allem auf den sogenannten „künstlerischen Ausdruck“ beziehen. Netflix-Mitarbeiter:innen müssten laut der neuen Richtlinien eventuell an Projekten mitarbeiten, die nicht ihren eigenen Werten entsprächen. An potenzielle Bewerber:innen gerichtet heißt es:

In Abhängigkeit von Ihren Aufgaben kann es passieren, dass Sie an Titeln mitarbeiten, die Sie für gefährlich halten. Sollte es Ihnen schwerfallen, die Bandbreite unseres Contents mitzutragen, dann ist Netflix vielleicht nicht der beste Arbeitgeber für Sie.

Dabei sind Aspekte wie Gleichberechtigung und Sinnhaftigkeit vor allem jungen Talenten sehr wichtig: Die Ergebnisse des JobTeaser Karrierebarometers Young Talents aus dem März 2022 zeigen, dass 92 Prozent der Befragten es für wichtig oder sogar sehr wichtig halten, dass sich ihre künftigen Arbeitgeber:innen gegen Diskriminierung engagieren, Wert auf Gleichberechtigung legen und Diversität fördern.

Auch Netflix-Mitarbeiter:innen setzten sich in der jüngsten Vergangenheit gegen Diskriminierung ein: Das Richtlinien-Update ist nämlich eine Folge von diversen Kontroversen rund um einige Netflix-Sendungen. Zum Beispiel hatte der Streaming-Dienst an einer Zusammenarbeit mit Comedian Dave Chappelle festgehalten, obwohl sich dieser mehrfach transfeindlich geäußert hatte. Zahlreiche Netflix-Mitarbeiter:innen hatten daraufhin aus Protest für eine bestimmte Zeit ihre Arbeit niedergelegt.

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