Führungskultur

Mit dem Begriff „Führungskultur“ sind sowohl philosophische als auch psychologische Aspekte der Unternehmensleitung gemeint. Leitbilder und Motivation, Symbole und für das Unternehmen relevante kulturelle Erzeugnisse spielen in das Selbstverständnis eines Unternehmens hinein. Das englische Pendant, „Corporate Identity“, arbeitet statt Kultur mit dem Begriff der Identität. Ähnlich wie im Deutschen geht es darum, wie sich das Unternehmen nach außen darstellen möchte, welche Werte es verkörpert und was dessen intrinsische Motivation darstellt.

Was macht eine gute Führungskultur aus?

Grundsätzlich sollte das kulturelle Verständnis Parallelen zur Entstehungsgeschichte, zu Gründer:innen oder einprägsamen Ereignissen aufweisen. Neben der Formulierung der Ziele ist auch die tatsächliche Umsetzung wichtig. Gute Führungskultur wird aktiv im Unternehmen gelebt und hat Auswirkungen auf die Verhaltensmuster der Arbeiter:innen und Führungskräfte. Gewisse Charaktereigenschaften haben jedoch Einfluss auf das Ausleben von Führungskultur. Effizienz, Ehrgeiz und Selbstbewusstsein sind beispielsweise Eigenschaften, die in diesem Kontext häufig genannt werden.

Führungskultur von unten

Durch den Dualismus von Führungskultur und den ausführenden Personen können wiederum neue Verhaltensmuster Auswirkungen auf die Corporate Identity haben. Durch Handlungen können sich also kulturelle Verständnisse verfestigen, bis sie verschriftlicht werden. Zum Beispiel kann eine Finanzkrise dazu führen, dass Arbeiter:innen zeitweise auch unbezahlt arbeiten, was als Loyalität aufgefasst werden kann und so eventuell als Exempel in der Unternehmensphilosophie ergänzt wird. Führungskultur verändert sich mit Zeit und Besetzung von Führungsposition und ist demnach ein wandelbarer Begriff.

Führungskultur von oben

Auch von oben kann Einfluss auf die Unternehmenskultur genommen werden. Während Führungskultur von unten organisch heranwächst, wie ein Samen der gesät wird, können auch externe Stützen dem Wesen des Unternehmens Struktur und Halt geben. Denn die Veränderung der Führungskultur, sei es durch Text, Bild, oder Personen, die neue Werte verkörpern, kann sich „nach unten“ unternehmensintern ausbreiten.

Da Kultur kein fest definierter Begriff ist, sollten verschiedene Ansätze zur Kulturbildung in Unternehmen auch differenziert betrachtet und je nach Kontext – Work-Life-Balance, Profitorientierung, Nachhaltigkeit etc. – bewertet werden.