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Google fügt Suchmaschine Presearch als Android-Default-Option in der EU hinzu

Google fügt Suchmaschine Presearch als Android-Default-Option in der EU hinzu

Niklas Lewanczik | 06.09.21

Die privatsphärezentrierte Suchmaschine Presearch taucht in der EU und im UK bei neuen Android-Geräten nun als Option auf. Google muss seit einigen Jahren im Choice Screen diverse Alternativen zur eigenen Suchmaschine anzeigen.

Neue und auf Werkseinstellungen zurückgesetzte Android-Geräte werden in der EU und im Vereinigten Königreich künftig neben Google und populären Alternativen in Europa auch die Suchmaschine Presearch als Default-Option anzeigen. Im sogenannten Choice Screen können User bei Android ihre favorisierte Suchmaschine auswählen und als Voreinstellung speichern. Lange Zeit hatte Google bei Android-Geräten automatisch die Google-Suche konkurrenzlos als Voreinstellung integriert. Das verstieß jedoch gegen EU-Wettbewerbsrecht, weshalb für Google 2018 eine Strafzahlung von 4,3 Milliarden Euro verhängt wurde. In der Folge suchte Google Wege, um den Anforderungen der EU-Kommission gerecht zu werden und setzte den Choice Screen ein. Doch um in diesem aufzutauchen, mussten Suchmaschinenunternehmen zunächst zahlen. Eine Fourth Price Auction entschied über die Integration; wobei die Unternehmen unabhängig von ihren Geboten zufällig im Screen angeordnet wurden.

FPO image
Googles Choice Screen, © Google

Doch diese Praktik wurde stark kritisiert. Der CEO der gemeinnützigen Suchmaschine Ecosia erklärte gegenüber der BBC:

We believe this auction is at odds with the spirit of the July 2018 EU Commission ruling. Internet users deserve a free choice over which search engine they use and the response of Google with this auction is an affront to our right to a free, open and federated internet. Why is Google able to pick and choose who gets default status on Android?

Und inzwischen hat Google im Juni 2021 erklärt, dass künftig keine Kosten mit einer Anzeige im Choice Screen verbunden sein werden. Ab September 2021 soll diese Änderung in Kraft treten.

Following further feedback from the Commission, we are now making some final changes to the Choice Screen including making participation free for eligible search providers. We will also be increasing the number of search providers shown on the screen. These changes will come into effect from September this year on Android devices.

Demnach werden künftig die fünf populärsten Suchmaschinenalternativen der Region der User angezeigt. Unter diesen Top-Fünf listet Google zusätzlich sieben Suchmaschinen auf. Also haben die Nutzer:innen eine Auswahl von insgesamt zwölf differenten Anbieter:innen.

Presearch wird im Choice Screen angezeigt

Eine Suchmaschine, die nun integriert wird, ist Presearch. Für die Suchmaschine, die bisher 2,3 Millionen registrierte User hat und rund eine Millionen Suchanfragen täglich verzeichnet, ist das ein großer Schritt. Immerhin laufen rund 80 Prozent der Smartphones weltweit über Android. Presearch ist eine auf Blockchain basierende Website mit einer dezentralisierten Suchmaschine und eigener Advertising-Plattform. Die Suchanfragen haben sich seit Januar 2021 um 300 Prozent erhöht. Mit der Integration beim Android Choice Screen dürfte das Wachstum noch deutlich größer werden. Der Marktanteil des Unternehmens ist jedoch noch verschwindend gering. Zum Vergleich der eine Million täglichen Suchanfragen: Das ebenfalls privatsphärezentrierte Suchmaschinenunternehmen DuckDuckGo verbucht derzeit rund 100 Millionen Suchanfragen täglich – und hat weltweit laut Statcounter einen Marktanteil von 0,63 Prozent.

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