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Technologie
Neue Regelungen für den App Store: Tracking-Opt-in für Apps verpflichtend

Neue Regelungen für den App Store: Tracking-Opt-in für Apps verpflichtend

Nadine von Piechowski | 03.02.21

Werbe-Tracking darf nur noch mit „expliziter Erlaubnis" des Users stattfinden. Das legte Apple für alle Apps im App Store nun fest. Auch für die In-App-Käufe wurden neue Richtlinien vorgestellt.

Apple hat für den App Store neue Tracking-Richtlinien festgelegt. Mit diesen sollen unter anderem iPhone-Nutzer:innen besser vor ungewolltem Werbe-Tracking geschützt und Funktionen des Betriebssystems unterstützt werden. Dies betonte Apple bei der Verkündung der neuen Richtlinie.

Die umfangreichste Neuerung bringt eine zusätzliche Klausel in Paragraph 5.2.1 mit sich. Dieser betrifft die Nutzung von User-Daten. Denn ab Frühjahr 2021 benötigen Apps eine „explizite Erlaubnis“ der Nutzer:innen, um die Aktivitäten dieser zu tracken. Daher müssen in die Apps Apples Schnittstelle mit dem Namen „App-Tracking Transparenz“ (ATT) integriert werden. Diese soll den bisher freien Zugriff auf die Werbe-ID der Apple-Geräte iPhone und iPad blockieren. Erst nachdem der User seine Zustimmung zum Tracking erteilt hat, dürfen die Apps auf die gerätespezifische Identifikationsnummer zugreifen.

Durch die ATT bekommen Nutzer:innen einen Tracking-Hinweis vor der Installation einer neuen App angezeigt. Erst nachdem die User den Zugriff auf ihre Werbe-ID durch die App erlaubt oder verboten haben, kann die App auf den Apple-Geräten genutzt werden. Der Tech-Konzern verpflichtet App-Anbieter so, die Zustimmung oder die Ablehnung der Nutzer:innen zu respektieren. Bei Verstößen droht der Rauswurf aus dem App Store.

Das verpflichtende Tracking-Opt-in ist dabei nicht die einzige Neuerung im Regelwerk des App Stores. Auch ein Passus zu den In-App-Käufen ist neu. Mit diesem schreibt der Tech-Konzern vor, dass Geschenkkarten, Zertifikate oder Gutscheine nur über Apples In-App-Kaufschnittstelle abgewickelt werden dürfen. Dabei verdient Apple jedes Mal bis zu 30 Prozent Provision.

Neue Richtlinien für das Ad Tracking: Facebook kritisiert Apple öffentlich

Die Ankündigung der neuen Tracking-Richtlinien sorgte bereits für gehöriges Aufsehen. Nicht zu Letzt, da der Social-Media-Riese Facebook sich öffentlich gegen die geplanten Änderungen Apples aussprach. Der Social-Konzern schaltete sogar einseitige Werbeanzeigen in Zeitungen und launchte eine eigene Website, um auf die Folgen des Richtlinien-Updates aufmerksam zu machen. Facebook befürchtet, dass durch die prominente Anzeige mehr User dazu tendieren, das Daten-Tracking abzustellen. Dadurch könnten sich empfindliche Einbußen bei den Werbeeinnahmen für Facebook ergeben. Mittlerweile scheint der Social-Media-Riese sich aber mit der Entscheidung Apples abgefunden zu haben. Denn mit einem Pop-up, in dem den Usern angezeigt wird, wofür ihre Daten verwendet werden, greift Facebook den neuen Richtlinien des Tech-Konzerns vor.

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