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Wegen umstrittener Facebook Posts: Snap entfernt Trumps Account aus dem Discover Feed

Wegen umstrittener Facebook Posts: Snap entfernt Trumps Account aus dem Discover Feed

Nadine von Piechowski | 04.06.20

Die Auseinandersetzung zwischen den Social-Media-Konzernen und Trump geht weiter: Während Facebook umstrittene Post auf der Plattform bestehen lässt, schränkt Snap Inc. die Reichweite des US-Präsidenten massiv ein.

Während Facebook CEO Mark Zuckerberg entschied, weiterhin umstrittene Posts von Donald Trump auf der Plattform zu behalten, ergreifen die übrigen Social-Media-Plattformen andere Maßnahmen. Während Twitter die Tweets des US-Präsidenten markiert oder löscht, weil darin entweder Gewalt verherrlicht wird oder Unwahrheiten verbereitet werden, hat Snap jetzt Trumps Account aus dem Snapchat Discover Feed entfernt. Trumps Profil, das immerhin 1,5 Millionen Follower hat, wird somit nicht mehr promotet und neben Promis, Publishern oder Politikern angezeigt. Snap erklärte diesen Schritt gegenüber dem Onlineportal The Verge wie folgt:

We are not currently promoting the president’s content on Snapchat’s Discover platform. We will not amplify voices who incite racial violence and injustice by giving them free promotion on Discover. Racial violence and injustice have no place in our society and we stand together with all who seek peace, love, equality, and justice in America.

Snap schränkt Reichweite von Trump ein, weil dieser sich in anderen sozialen Netzwerken gewaltverherrlichend und diskriminierend äußerte

Snap sperrte den Account von Trump für den Discover Feed, nachdem der US-Präsident einen gewaltverherrlichenden Post bei Facebook absetzte, der bis heute auf seinem Account zu finden ist. In diesem bezieht sich Trump auf die Protestwelle, die vielerorts in den USA ausbrach, nachdem der US-Amerikaner George Floyd aufgrund einer gewaltsamen Festnahme durch die Polizei starb.

Mark Zuckerberg entschied sich diesen Post von Trump weiterhin auf der Plattform stehen zu lassen, Screenshot Facebook

Mit dem Satz „When the looting starts, the shooting starts“ zitiert Trump den ehemaligen Polizeichef von Miami. Dieser nutzte die Formulierung 1967 kurz bevor die Polizei sogenannten „zivilen Ungehorsam“ vor allen Dingen in Wohngebieten der Black Community gewaltsam zerschlagen wollte.

Dass Snap den Account von Trump nicht komplett sperrt, sondern zunächst nur aus dem Discover Feed entfernt, kann als klares Zeichen des sozialen Netzwerks gegen den Umgang des weißen Hauses mit der momentanen Situation gedeutet werden. Denn dadurch wird die Reichweite des US-Präsidenten erheblich eingeschränkt. Trump konnte in den vergangenen zwölf Monaten einen erheblichen Follower-Zuwachs verzeichnen. Laut Bloomberg kam ein Großteil der Abonnenten durch die Promotion im Discover Tab auf den Account des Präsidenten.

Trumps Kampagnen-Manager behauptet, Snapchat will mit dem Bann die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen manipulieren 

Die von Snap ergriffene Maßnahme ist der bis dato letzte Stand der andauernden Auseinandersetzung zwischen den Social-Media-Konzernen und dem US-Präsidenten. Denn nachdem Trumps Tweets von Twitter als „potentiell irreführend“ markiert wurden, reagierte dieser mit mit einer Verfügung, die die staatliche Kontrolle über gepostete Inhalte in sozialen Netzwerken legitimieren soll. Daher ist es keine Überraschung, dass Trumps diesjähriger Wahlkampagnen-Manger Brad Parscale die Geschehnisse in einer Pressemitteilung wie folgt kommentierte:

Snapchat is trying to rig the 2020 election, illegally using their corporate funding to promote Joe Biden and suppress President Trump. Radical Snapchat CEO Evan Spiegel would rather promote extreme left riot videos and encourage their users to destroy America than share the positive words of unity, justice, and law and order from our President. Snapchat hates that so many of their users watch the President’s content and so they are actively engaging in voter suppression. If you’re a conservative, they do not want to hear from you, they do not want you to vote. They view you as a deplorable and they do not want you to exist on their platform.

Die Lage in den USA ist kurz vor den Präsidentschaftswahlen angespannt. Welche Rolle dabei die Social-Media-Plattformen einnehmen, ist noch unklar. Allerdings bezieht Snap mit der Einschränkung der Reichweite Donald Trumps klar Stellung. Ob das dazu führen wird, dass sich auch andere soziale Netzwerke – wie Facebook – in der Auseinandersetzung mit der Regierung positionieren, bleibt abzuwarten.

Snap entfernt Trump aus dem Discover Feed

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