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Webdesign 2016: Auf diese 6 Trends sollten Marketer sich einstellen

Webdesign 2016: Auf diese 6 Trends sollten Marketer sich einstellen

Tina Bauer | 08.01.16

Funktionalität hat sich vor dem Hintergrund der zunehmenden Nutzung mobiler Geräte durchgesetzt, doch entwickeln Designtrends sich permanent weiter. Die Trends, die uns in diesem Jahr erwarten, lassen kaum Wünsche offen.

Die Voraussagen der Webseiten-Trends für 2015 prophezeiten Schlichtheit, Eleganz sowie eine hohe Usability – und lagen damit goldrichtig. Auch in 2016 kommen wieder neue Trends auf uns zu, die es wert sind, sie sich einmal genauer anzuschauen.

Heute hui, morgen pfui

Es ist ja so: So schön eine Sache auch sein mag, je öfter und länger man sie anschaut, desto weniger Anziehungskraft übt sie in den meisten Fällen aus. Daher sind aktuelle Trends auch zumeist nichts weiter als aktuelle Trends, die nach einer gewissen Zeit ihren Reiz verlieren. Noch vor 20 Jahren war eine Website im HMTL-Design ein absolutes Novum, das breite Massen ansprechen konnte – allein aufgrund der Aktualität. Danach folgte die Einführung von Flash, was unmittelbar zu einer inflationären Nutzung des Formats für sinnlose Eingangsseiten führte. Das Web hat sich seither ständig weiterentwickelt und legt dabei ein rasantes Tempo vor. Um nicht auf der Stelle zu stehen und die Konkurrenten an sich vorbeiziehen zu lassen, sollten Marketer aktuelle Design-Trends kennen.

Webdesign in 2016

Infinite Scrolling

Infinite Scrolling hat das kommende Jahr nicht neu erfunden, in der Tat gibt es dieses Design schon länger. Facebook, Instagram, Pinterest – wer sich viel auf den Social Channels bewegt, dem erscheint es nicht neu. Aber auch jedes andere Unternehmen kann Infinite Scrolling auf seiner Webseite zum Einsatz bringen. Nicht nur, dass Scrollen einfacher ist als Klicken, es sieht auch schöner aus, wie Herrlich Media aus dem niedersächsischen Zeven zeigt.

© Herrlich Media
© Herrlich Media

Storytelling

Für eine gute Website ist hervorragender Content absolut unerlässlich. Es gelingt aber nicht vielen, Content auch visuell und interaktiv so ansprechend zu verpacken, dass dem Betrachter der Kiefer fast zu Boden fällt. Die Website der Space Needle, Seattles Aussichts- und Restaurantplattform ist ein hervorragendes Beispiel für Webdesign im Storytelling-Modus. Während der User die virtuelle Fahrt mit dem Lift zur Plattform und sogar höher hinaus durch Scrollen selbst steuert, erfährt er nebenbei interessante Facts zum Turm und der Stadt. Die grafische Gestaltung und Interaktivität ziehen dabei noch jeden Nutzer in ihren Bann.

© spaceneedle.com
© spaceneedle.com

Und weil die Storytelling-Websites nun einmal wirklich gut und „catchy“ sind, stellen wir ein weiteres Beispiel vor. Die SEO-Agentur SUMAGO hat sich dem Motto „Guerilla“ angenommen und baut darauf eine konsistente Story auf, die sich durch wirklich jede Unterseite zieht. Der User kann interagieren und wird auf allen Seiten mit neuen, detailreichen Bildern überrascht, die ihm unweigerlich ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Mit der Website setzt die Agentur um, was modernes Content Marketing fordert: authentische und vor allem visuelle Inhalte, die mit einer großen Prise Humor versehen sein dürfen. Dabei wird das Thema „Guerilla-Marketing“ kreativ und einzigartig aufgegriffen und die Agentur bleibt unausweichlich im Kopf. Marco Janck, Inhaber von SUMAGO, nahm sich die Zeit, unsere Fragen zum ausgefallenen Design und dessen Außenwirkung zu beantworten.

© SUMAGO
© SUMAGO

OnlineMarketing.de: Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Was hat euch dazu geleitet, das Design durchzuziehen?

Marco Janck: Wir sind Marketer. Wir jonglieren nicht nur mit Einsen und Nullen. Wir arbeiten mit Menschen. Unterhaltung, Mut und Auffälligkeit sind ein MUSS im Marketing. Andere Online-Marketer verlassen sich viel zu stark auf Zahlen und rennen den Idealen anderer hinterher.

Hat sich seit dem Relaunch etwas verändert in der Wahrnehmung? Kriegt ihr öfters Rückmeldung zur Seite?

Die Wahrnehmung hat sich radikal geändert. Es melden sich viel mehr Interessenten, die das Besondere suchen, beziehungsweise das Mutige. Wir wollen zeigen, dass wir anders ticken. Das kann man gut finden oder nicht. Aufmerksamkeit ist die TOP-Währung im Marketing. Wir bekommen viel mehr Reaktionen nach dem Motto: „Das sind doch die…“.


Etwas anders zu sein als alle anderen, ist also durchaus erfolgversprechend. Man muss scheinbar nur den Mut aufbringen, aus der Reihe zu tanzen.

Qualitativ hochwertige Fotos 

Stockfotos kannst du zwar verwenden, gut aussehen wird das aber nicht. Es wird immer wichtiger, authentische und damit reale Fotos zu verwenden, denn Stockfotos tauchen in der Regel wiederholt in verschiedenen Medien auf und wirken daher mit der Zeit abgedroschen.

© visitcalifornia.com
© visitcalifornia.com

Amerikas Golden State Kalifonien bringt solche Fotos auf seiner Website zum Einsatz. Aufgrund des persönlichen Touches wird die Homepage einzigartig und du kannst darüber hinaus sichergehen, dass niemand außer dir diese Fotos verwendet.

Back to Basics: Bilderlose Inhalte

Die gesamte Zeit sprachen wir von der Bedeutung, die Bildern heutzutage im Internet zukommt und behaupten jetzt einfach das Gegenteil. Es muss ja nicht alles gleichgeschaltet sein, weshalb auch konträren Trends Raum gegeben werden muss. Klassisch, schlicht und nicht zuletzt beruhigend wirken sich Webseiten aus, die sich auf das Wesentliche reduzieren. Die Website von Sonys Be Moved-Kampagne demonstriert diese Wirkung sehr gut.

© Sony
© Sony

Bildinhalte sind so angesagt, dass es schwer wird noch aufzufallen, wenn man mit der Masse schwimmt. Um herauszustechen bietet sich eine reduzierte Seite an, die im Header statt eines riesigen Bildes einfach gar nichts außer Schrift platziert hat. Damit wird auch den Anforderungen gefolgt, die mobiles Surfen an Webseiten stellt: Lange Ladezeiten sind nicht hinnehmbar und mit Mobile nicht wirklich kompatibel. Das, was beim Scrollen auf der Seite passiert, nämlich ein sich Schritt für Schritt zusammenbauendes Handy, gehört eher in die Kategorie 3D.

Typographie

Schon im vergangenen und auch in diesem Jahr sind große Schriften und das Mixen verschiedener Schriftarten mit mehreren Textfeldern der letzte Schrei. Wo Grafiker jahrelang die Hände über den Kopf zusammengeschlagen haben und ihnen vom unstimmigen Anblick schlecht wurde, beginnt das Webdesign der kommenden Jahre. Nur weil das noch nie so gemacht wurde, bedeutet es nicht, dass es auch schlecht sein muss – das haben auch Grafiker erkannt. So werden also Schrifttypen und -größen munter miteinander vermischt und das Ergebnis ist in den meisten Fällen tatsächlich nicht von schlechten Eltern. Der kommende Trend sieht daher noch größer werdende Schriften und weiterhin die Nutzung mehrerer Textfelder vor.

© MTV
© MTV

Unnötige Elemente entfernen

Zu Zeiten, in denen die User Experience groß geschrieben und Mobile immer relevanter wird, heißt es abspecken. Unnötige und nutzlose Elemente sollten von der Seite entfernt werden, um ein möglichst positives und störungsfreies Surferlebnis zu gewährleisten. Die Website sollte sich demnach auch auf mobilen Displays fehlerfrei anzeigen lassen.

Inspirationsquelle

Einen guten Anreiz zur Inspiration bietet die Website der Webby Awards. Dort werden alljährlich exzellente Webseiten ausgezeichnet und in Kategorien aufgeführt. Das spannendste an der Seite ist allerdings das eigene Design:

© webby awards
© webby awards

Zwar orientiert sie sich am trendigen Grid Design, bei dem grafische Elemente collagenhaft aneinandergereiht werden, doch ist die User Experience unterirdisch. Die Seite ist vollkommen überladen und aus dem Grunde grauenhaft unübersichtlich. Hat man sich aber erst einmal zurecht gefunden, hält die Seite allerdings einige wertvolle Fundstücke parat, von deren Design man sich gut inspirieren lassen kann.

Kommentare aus der Community

Daniel D4S am 06.07.2016 um 21:47 Uhr

Auch wenn der Artikel schon etwas älter ist. Ich finde ich ihn in eigentlich immer noch recht aktuell gehalten. Ich kann nur bei dem Thema Typografie nicht zustimmen, denn Designer haben schon immer verschiedene Schriften gemischt. Natürlich nicht 10 verschiedene, aber Serifen Schriften mit Serifenlosen, oder Handschriften mit Serifen Schriften. Des Weiteren wurde auch immer mit diversen Schriftgrößen hantiert. Das ist also jetzt kein Web-Ding

Antworten
Marketer am 19.05.2016 um 14:36 Uhr

Das ist nun wirklich nichts neues… Infinite Scrolling…, also bitte!

Antworten
Tina Bauer am 19.05.2016 um 15:42 Uhr

Hallo Marketer,

Dass Infinite Scrolling nichts neues mehr ist, ist richtig. Als der Artikel im August letzten Jahres aber veröffentlicht wurde, konnte das Design noch den neueren Trends zugerechnet werden.

Viele Grüße,

Tina

Antworten
Daniel am 14.12.2015 um 15:34 Uhr

Ich persönlich hoffe das Storytelling häufiger vorkommt, es ist tatsächlich eine moderne und „interessante“ Art den Besucher auf der Webseite zu halten und ihm fast spielerisch die Informationen näher bringt.

Antworten
Mr. Bob am 18.08.2015 um 15:17 Uhr

Noch interessanter ist wer hier für Backlinks bezahlt hat :D

Antworten
Tina Bauer am 18.08.2015 um 15:57 Uhr

Hallo Mr. Bob,

Die Frage ist leicht zu beantworten: Keiner.

Ziel ist es, Marketern kreative und innovative Designs für die Zukunft vorzustellen. Fehlende Verlinkungen hätten in diesem Falle nun wirklich keinen Sinn gemacht.

Viele Grüße,

Tina

Antworten
Thao am 13.08.2015 um 09:10 Uhr

Interessanter Artikel! Am interessantesten fand ich das Beispiel von Space Needle mit Storytelling den Besucher der Webseite für einige Minuten zu bannen. Da bleibt man wirklich längere Zeit auf der Seite um auch alles „miterlebt“ zu haben. Danke für die Beispiele!

Antworten
nk am 10.08.2015 um 12:42 Uhr

„Nicht nur, dass Scrollen einfacher ist als Klicken“

Infinite Scrolling ist am Desktop die Pest am A. Ich weiß nicht, wo das Mantra herkommt, das wäre irgendwie bequemer. Sofern der Anbieter die Scrollbar nicht gleich abgeschafft hat, verändert diese ständig Fokus und Größe (kennt irgendwer noch Page down?), als Leser kann ich die Länge von Artikeln nicht mehr einschätzen, ich kann nicht nach unten Scrollen (bspw. um Textlänge zu überblicken, Autoreninfos oder Kommentare zu suchen), ohne dass mir gleich weiterer Mist kredenzt wird, den ich nicht bestellt habe. Besonders ätzend – ich glaube bei der SZ – sind „Jetzt zur Startseitewechseln“-Funktionen am Artikelende. Oder Popover-Einblendungen, wenn man ein Mü zu weit scrollt. Es spicht auch niemand von Speicheranforderungen, die gerade bei bildlastigen Nachladeartikeln schnell wachsen. Oder von der fehlenden Möglichkeit, Artikel zu bookmarken… Und und und – Sorry Generation Wisch, Infinite Scrolling ist mitnichten eine gute Erfindung.

Antworten
ishc am 15.08.2015 um 02:03 Uhr

Sehe ich genauso. Infinite Scrolling ist neu und hui, wirkt sich aber absolut negativ auf die Usability aus. Im Grunde genommen entwickelt sich das ganze schon die letzten Jahre in genau diese Richtung: Marketing-Nasen denken sich neue, schicke Designs aus und behaupten, das ganze wäre einfacher und angenehmer zu bedienen. Stimmt halt nur leider nicht. Sieht alles toll aus, nervt aber mittlerweile nur noch. Jedenfalls passt es damit perfekt zu den entsprechenden Inhalten.

Antworten
Rafael am 29.09.2016 um 10:13 Uhr

Einige Webdesign Trends sind einfach nur Trends und werden von manchen „Experten“ promotet, weil Sie neu und „hip“ sind. Praktikabel geht aber in vielen Fällen anders.
Trotzdem schöner Artikel – auch heut noch.

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