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Branding
Online Marketingstrategien für Kleinunternehmen Part I: Das Branding

Online Marketingstrategien für Kleinunternehmen Part I: Das Branding

Tina Bauer | 25.02.15

Kleinunternehmen können sich aufgrund wenig ausdifferenzierter Marketingstrategien oft nicht gut positionieren. Ein klares Ziel vor Augen kann ihnen helfen.

Zwar unterscheiden sich Kleinunternehmen von Konzernen in der Regel elementar, eins haben sie jedoch häufig gemeinsam: sie positionieren sich schlecht oder überhaupt nicht und nutzen auch das Web für ihre Marketingstrategien nicht so effektiv wie sie es könnten. Große Unternehmen verfügen zwar über die nötigen Ressourcen, kleinere allerdings können diese nicht immer bereitstellen und wissen zum Teil auch nicht, wo sie anfangen sollen. Morgan Chessman von Distilled, einer Online Marketing Agentur mit Sitz in den USA, hat sich mit möglichen Marketing Strategien für Kleinunternehmen auseinandergesetzt und ihre Ergebnisse auf The Moz Blog zusammengetragen. Wir starten mit dem Branding.

Die Marke definieren

Viele kleinere Unternehmen besitzen keine Marke. Ein Unternehmen wie Apple etwa assoziiert man mit einem Apfel, während Nike einen unverkennbaren Haken und Adidas die berühmten drei Streifen zu ihrer Corporate Identity zählen. Auch Nivea hat sein Branding gefühlt nie geändert.

© wikimedia.org
© wikimedia.org

Kleinunternehmen haben oft noch nicht ausdifferenziert, wofür sie stehen und können demnach auch keinen Wiedererkennungswert erzielen. Dabei gründen sie sich häufig aus dem Wunsch heraus, das abhängige Angestelltenverhältnis an den Nagel zu hängen und selbst etwas aufzubauen. Aber sich einfach eine Webseite zu bauen und darauf zu hoffen, dass das Geschäft von alleine in Gang kommt, ist ein schwerwiegender Denkfehler: einer der elementaren Grundpfeiler eines jeden Unternehmens ist seine Marke. Bevor man also tiefer in die Materie des Entrepreneurships eintaucht, sollte sich ein Kleinunternehmer in erster Linie Gedanken um die Positionierung machen. Unternehmen, die sich über Jahrzehnte und länger erfolgreich halten konnten, haben ihrer Konkurrenz gegenüber ein Alleinstellungsmerkmal, verfügen allesamt über eine Marke, mit der Konsumenten sich identifizieren und bieten hochwertige Produkte und einen guten Kundenservice. Eine Marke ist hier nicht gleichbedeutend mit einem Logo, sondern spiegelt viel eher die Unternehmenskultur wider und gibt einem Unternehmen eine Sinnhaftigkeit.

ElitePartner beispielsweise hat sich klar positioniert: weniger durch ein einprägsames Logo, als viel eher mit einem unverkennbaren Spruch, hat sich das Unternehmen zu einem undefinierten Zeitpunkt im Brandingprozess dafür entschieden, „Akademikern und Singles mit Niveau“ eine Plattform zu bieten. Nachdem die Zielgruppe klar identifiziert war, konnte der Markenaufbau beginnen. Das Konzept ist offenbar von Erfolg gekrönt: die Akademiker-Quote beim Online Dating-Portal liegt aktuell bei rund 68 Prozent bei etwa 56.000 aktiven Singles täglich.

ElitePartner

Markenbildung als Light Version

Korrektes Branding kann also zu einer hervorragenden Kundenbindung führen. Und das ist der Knackpunkt, denn die genannten Eigenschaften kosten ein Kleinunternehmen unter Umständen nicht vorhandene Ressourcen. Das bedeutet jedoch nicht, dass kleine Unternehmen keine Marke bilden können. Markenbildung kann auch als eine Art Light Version betrieben werden. Vier kleine Anhaltspunkte:

  1. Überlege dir eine Entstehungsgeschichte
    Aus welchen Motiven heraus hast du dieses Unternehmen gegründet und was zeichnet es aus? Die Gründung und Führung des Unternehmens reflektieren deine Geschäftspraktiken und machen dich einzigartig.
  2. Interagiere mit deinen Kunden
    Frage Kunden, ob sie zufrieden sind, was sie verbessern würden und warum sie sich für dein Unternehmen und nicht für die Konkurrenz entschieden haben. Auf diese Weise kannst du Löcher stopfen, von denen du bis dahin nicht einmal wusstest, dass sie existieren.
  3. Beobachte die Konkurrenz
    Es kann durchaus eine große Hilfestellung sein, sich die Webauftritte der Konkurrenz einmal genauer anzuschauen, um herauszufinden, was dem eigenen Unternehmen noch fehlt.
  4. Trage die gewonnenen Informationen zusammen und bilde deine Marke
    Nachdem du dir eine Entstehungsgeschichte überlegt hast, die Taktiken deiner Konkurrenz austarieren konntest und die Gefühlswelt deiner Kunden kennst, kannst du mit der Markenbildung beginnen. Wenn du dir darüber im Klaren bist, welche Teile deiner Unternehmensgeschichte und der Konversationen mit deinen Kunden herausstechen, und was dein Unternehmen von der Konkurrenz unterscheidet, kannst du deine Marke positionieren.

Soweit, so gut. Nun kannst du mit dem Branding beginnen und dir eine konsistente Story zu deiner Entstehungsgeschichte und den Besonderheiten deines Angebotes überlegen. Wie es dann weitergeht, erläutern wir im zweiten Teil dieser Mini-Serie, in der es um die Optimierung der Kundenansprache und die Vorstellung einiger möglicher Marketingstrategien für Kleinunternehmen geht: Online Marketingstrategien für Kleinunternehmen Part II: Die Kundenansprache und ausgewählte Vorgehensweisen.

Quelle: The Moz Blog

Kommentare aus der Community

Felix am 02.12.2017 um 16:29 Uhr

Jedes Kleinunternehmen versucht sich irgendwie abzugrenzen und die gezeigten Beispiele in dem Artikel können dafür Anregungen bieten, mehr aber auch nicht.

Antworten
Günther Smolej am 18.03.2015 um 06:28 Uhr

Finde den Artikel gut, einfach und am Punkt.

Antworten
Antonio am 27.02.2015 um 21:54 Uhr

vielen Dank für den Artikel. Leider ist das alles nicht immer ganz so einfach wie beschrieben

Antworten
Alexandra Fiedler-Lehmann am 27.02.2015 um 09:22 Uhr

Ein wichtiger Beitrag! (Ich frage ich allerdings, warum Sie als Beispiel Elitepartners nehmen? Das ist ja definitv kein Kleinunternehmen.)
Bevor ich für meine Kunden in der Umsetzung tätig werde, empfehle ich ihnen eindringlich einen Positionierungsworkshop. Erst danach kann man ein schlüssiges Briefing für die Kreation formulieren.
Um das sinnvoll und effektiv für Kleinunternehmen umzusetzen braucht es allem voran eine Kommunikationsberaterin – noch besser eine mit KMU-Erfahrung!
Liebe Grüße aus Wien

Antworten
Susanne Rohr am 26.02.2015 um 11:41 Uhr

Hallo,
vielen Dank für den Artikel.
Ich finde Vergleiche mit großen Marken hinken immer. Denn Elite Partner hat im Gegensatz zu Solopreneuren und Inhabern von kleinen Unternehmen richtig Manpower und ein ganz anderes Werbebudget, um eine Marktdurchdringung zu erreichen. Da funktioniert Marketing auch ganz anders.

Doch für Solo-Unternehmer ist die professionelle Vermarktung überlebenswichtig. Viel zu viele erlauben sich selbstgestrickte Webseiten, Visitenkarten aus dem Drucker und Marketing aus dem Bauch heraus und fragen sich dann, warum so wenige Kunden kommen.

Mein Tipp: Die professionelle Vermarktung strategisch planen, Schritt für Schritt.
Schritt 1. Analysieren Sie Ihre Kunden. Wer ist Ihr Ideal-Kunde genau?
Schritt 2. Positionieren Sie sich als Experte auf Ihrem Gebiet.
Schritt 3. Verpacken Sie Ihr Wissen, um es zu verkaufen.
Schritt 4. Investieren Sie in die richtigen Marketing Tools
Schritt 5. Bauen Sie kontinuierlich die Beziehung zu Ihren Kunden auf mit einem strategischen Plan.

Dann klappts auch langfristig mit dem eigenen Business.

Viele Grüße
Susanne Rohr

Antworten
Phaidros Krugmann am 26.02.2015 um 09:51 Uhr

Gerade der Aspekt der Abgrenzung ist bei “Akademikern und Singles mit Niveau” offensichtlich und zielführend. Statt Jedem ein möglichst großes Portfolio anbieten zu wollen, sollten wir Kleinunternehmen uns mit einer klaren Spezialisierung im Markt darstellen und qualifizieren.

Herzliche Grüße

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