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Verlinkungen können teuer werden – 300 € pro Link

Verlinkungen können teuer werden – 300 € pro Link

Simone Amores | 04.01.13

Einfache Verlinkungen von Pressematerial ohne Textausschnitte kann nun für eine Frauenhilfsorganisation in Irland recht teuer werden.

In Irland wird eine Frauenhilfsorganisation vom Verlegerverband unter Druck gesetzt, weil sie einfacher Verlinkungen ohne Textausschnitte veröffentlicht haben. Der Verband fordert hier Lizenzgebühren von 300 EUR ein. Mit Briefen, E-Mails und Telefonanrufe wurde die irische Hilfsorganisation gegen häusliche Gewalt, Women’s Aid, massiv unter Druck gesetzt um für Verlinkungen auf Presseberichte über ihre Spendensammlungen zu bezahlen.

Für bis zu 5 Links sollten laut Mahnschreiben bis zu 300 EUR gezahlt werden, für mehr Links sogar bis zu 500 EUR. Bei mehr als 50 Verlinkungen könne man ein Paketpreis aushandeln. Laut Schreiben heißt es, dass eine Lizenz nötig sei, um „um direkt auf einen Onlineartikel zu verlinken, auch wenn keine Inhalte direkt auf die eigene Webseite“ kopiert wurden.

Die Mahnungen wurden im Namen der Verlegerorganisation National Newspapers of Ireland versendet, die u.a. den Irish Daily Mirror und die Irish Sun vertritt. Die Agentur Newspaper Licensing Ireland (NLI) erklärt ihr Schreiben folgendermaßen: „Nach Ansicht der NLI verletzt ein Link auf urheberrechtlich geschütztes Material das Urheberrecht.“ Interessant dabei ist, dass der Verlegerverband und NLI haben die gleiche Postadresse in der Clyde Road in Dublin. Golem schrieb den irischen Verlegerverband diesbezüglich an, bisher ohne Rückmeldung.

Bereits im Juni 2012 bezeichnete Wikimedia Deutschland den Entwurf für ein deutsches Leistungsschutzrecht als eine Gefahrenquelle für die Verfasser freier Inhalte und für Anbieter Open-Content-Plattformen wie Wikipedia. „Jeder, der im Internet freie Inhalte zur Verfügung stellt, wird damit potenziell dem Risiko von Abmahnungen ausgesetzt. Dieses Vorhaben steht im Gegensatz zu den jüngsten Absichtserklärungen der Regierungskoalition, durch Rechtssicherheit die Akzeptanz des Urheberrechts im Internet zu erhöhen“ so Jan Engelmann, Leiter des Bereichs Politik & Gesellschaft bei Wikimedia Deutschland.

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