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Minderjährige im Fokus: TikTok löscht zig Millionen Videos und Accounts

Minderjährige im Fokus: TikTok löscht zig Millionen Videos und Accounts

Niklas Lewanczik | 01.07.21

Die populäre Social App entfernte in Q1 2021 über 60 Millionen Videos, lehnte fast zwei Millionen Ads ab und löschte rund sieben Millionen Accounts, die womöglich Minderjährigen gehörten.

Die Kurzvideo- und Entertainment App TikTok hat inzwischen kolportierte über eine Milliarde User. Allerdings geht mit der rasant wachsenden Zahl der Nutzer:innen auch eine Steigerung von problematischen Inhalten, Fake-Profilen und unzulässigen Ads einher. Dazu kommt, dass sich ebenfalls immer mehr Minderjährige die App herunterladen und ein Profil erstellen – dabei ist das rechtlich erst ab 13 Jahren erlaubt. Deshalb geht TikTok rigoros mit Löschungen gegen diese Entwicklungen vor. Der jüngste Transparenzbericht für das erste Quartal 2021 zeigt: Millionen Konten gehörten womöglich Kindern unter 13 Jahren.

Vor allem der Schutz Minderjähriger steht bei TikTok im Mittelpunkt

Lange Zeit war TikTok als App nur für die Gen Z und Jugendliche, ja womöglich gar Kinder verschrien. Während sich die Plattform längst zu einem der wichtigsten Player im Social-Media-Markt entwickelt hat, ist das Publikum der App dennoch vergleichsweise jung. Daten von App Ape deuten sogar darauf hin, dass zumindest in den USA die meisten User zwischen zehn und 19 Jahren alt sind.

Statistic: Distribution of TikTok users in the United States as of March 2021, by age group | Statista
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Wie viele Minderjährige sich (vermutlich) unerlaubt ein App-Konto angelegt haben, geht aus TikToks aktuellem Transparenzbericht hervor. Denn dort wird erklärt, dass in Q1 über elf Millionen Konten wegen Verstößen gegen die Community-Richtlinien oder Nutzungsbedingungen der App entfernt wurden. Davon ordnete TikTok knapp 7,3 Millionen Konten Personen zu, die möglicherweise noch nicht 13 Jahre alt waren. Zwar entspricht das weniger als einem Prozent aller Konten auf TikTok. Doch die große Zahl der Kinder-Konten dürfte zumindest Jugendschützer:innen sowie Eltern zu denken geben. Umso besser, dass TikTok hier transparent gegen diese Konten vorgeht. Cormac Keenan, Head of Trust and Safety bei TikTok, erklärt zu den Ergebnissen im Bericht:

Zusätzlich haben wir in diesem Bericht die Maßnahmen, die wir zum Schutz von Minderjährigen ergreifen, sichtbarer gemacht und die Anzahl der entfernten Konten gesondert ausgewiesen, die einer potenziell minderjährigen Person gehörten.

Wie stark die Minderjährigen (also auch Teenager über 13 Jahren) im Fokus standen, zeigt auch ein Blick auf die entfernten Videos. Insgesamt wurden auch hier weniger als ein Prozent aller Clips entfernt. Dennoch waren es knapp 62 Millionen. Der häufigste Grund für die Entfernung war mit 36,8 Prozent die Sicherheit Minderjähriger zu gewährleisten.

Auch bei den Gründen für die Entfernung von Videos war die Sicherheit Minderjähriger der wichtigste Aspekt
Auch bei den Gründen für die Entfernung von Videos war die Sicherheit Minderjähriger der wichtigste Aspekt, © TikTok

Schnelles Löschen und ein Augenmerk auf die Ads sollen ein sichereres Umfeld schaffen

Dass unangemessene Inhalte eine Plattform – nicht nur für Kinder und Jugendliche – in Misskredit bringen können, wissen die Verantwortlichen bei TikTok ebenso gut wie jene bei Facebook, YouTube und Co. Immerhin gibt TikTok an, dass 82 Prozent dieser Clips entfernt wurden, ehe sie angesehen wurden. Und 93 Prozent wurden binnen 24 Stunden entfernt.

Im Rahmen unerlaubter Inhalte lehnte die Plattform darüber hinaus noch knapp 1,9 Millionen Anzeigen ab. Dazu heißt es im Bericht:

Wir sind bestrebt, ein positives, authentisches und fröhliches Erlebnis zu schaffen, wenn es um Werbung auf TikTok geht, und wir werden weiterhin in Menschen und Technologien investieren, um sicherzustellen, dass die Werbung auf unserer Plattform unseren Standards entspricht.

Darauf sollten Brands, die TikTok als Werbeplattform in Betracht ziehen, durchaus achten; oder sie greifen auf das Know-how etablierter Creator zurück. Die größte Millionenzahl nennt TikTok letztlich in Bezug auf gesperrte Konten, die mit automatischen Mitteln erstellt wurden. Mehr als 71 Millionen solcher Accounts wurden in Q1 entfernt.

TikToks Transparenzbericht kommt jetzt häufiger

Den Transparenzbericht wird die Kurzvideo-App künftig alle drei, statt alle sechs Monate herausbringen. Die entsprechenden Daten wird TikTok dann in einem virtuellen Transparenzzentrum veröffentlichen, an dessen Neugestaltung das Unternehmen derzeit arbeitet. So möchte das Unternehmen auch in Zukunft mehr Transparenz bei der Durchsetzung der eigenen Richtlinien zeigen.

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