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YouTube entfernt jetzt alle Falschbehauptungen zu Wahlergebnissen

YouTube entfernt jetzt alle Falschbehauptungen zu Wahlergebnissen

Niklas Lewanczik | 27.09.21

Die Richtlinie zu Fehlinformationen über Wahlen wird nach der Bundestagswahl verschärft. Creator müssen bei Verstößen mit Löschungen und Account-Sperrungen rechnen.

Die Bundestagswahl 2021 ist vorüber, jetzt geht es in die heiße Phase der Koalitionsverhandlungen. Bis zu einer Regierungsbildung kann es noch dauern. Wie bereits im Vorwege der Wahl werden derlei Prozesse und die Wahlergebnisse viel über Social Media begleitet. Bei YouTube gibt es für Creator nun noch strengere Regeln, was die Verbreitung von Inhalten zu dieser und anderen Wahlen angeht. Es gibt bereits eine Richtlinie zu Fehlinformationen über Wahlen, die bei der Videoplattform Anwendung findet. Darin heißt es etwa:

Bestimmte Arten von irreführenden Inhalten, die ein ernsthaftes Risiko für Schäden darstellen, sind auf YouTube nicht erlaubt. Dazu zählen bestimmte Arten von Fehlinformationen, die reale schädliche Folgen haben können, darunter technisch manipulierte Inhalte sowie Inhalte, die demokratische Prozesse behindern.

Nach Informationen von Heise hat YouTube nun darüber hinaus eine E-Mail an Creator geschickt, in der auf die neue Wahlintegritätsrichtlinlie hingewiesen wird. Demnach dürfen keinerlei Falschbehauptungen zu den aktuellen Wahlergebnissen verbreitet werden. All solche Inhalte werden sofort entfernt. Ein Beispiel, das YouTube gibt, ist die fälschliche Behauptung,

dass der Ausgang der Bundestagswahlen in Deutschland durch weit verbreitete Betrugsfälle, Fehler oder Pannen beeinflusst worden sei und die Bildung der neuen Regierung oder die Wahl und Ernennung des nächsten Bundeskanzlers deswegen nicht rechtmäßig wäre.

Grundsätzlich gilt, dass bei einem Verstoß der Inhalt entfernt und eine Informations-Mail an den betroffenen Creator geschickt wird. Ein zweiter Verstoß führt zur erneuten und letzten Verwarnung. Bei einem dritten Verstoß wird der Kanal gesperrt. Das kann allerdings je nach Schwere der Vergehen auch vorher geschehen.

Wer allerdings konkret nur gegen die neue Wahlintegritätsrichtlinie verstößt, hat laut YouTube eine Frist von 30 Tagen, in denen keine Strikes verteilt werden. In dieser Zeit werden unrechtmäßige Inhalte zwar entfernt, jedoch können Creator sich noch an die Neuerungen gewöhnen und müssen keine unmittelbaren Konsequenzen fürchten. Ob YouTube tatsächlich mithilfe dieser erweiterten Richtlinie erreichen kann, dass auf der Plattform keinerlei oder nur wenig Falschinformationen zur Bundestagswahl kursieren, bleibt abzuwarten. Immerhin werden auf der Plattform jede Minute rund 500 Stunden neuer Content hochgeladen. Und bei über zwei Milliarden Usern könnten einzelne problematische Inhalte schnell viral gehen, ehe sie entdeckt und entfernt werden können. Nichtsdestotrotz verfolgt YouTube mit dieser Erweiterung der Richtlinie ein hehres Ziel.

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