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Tumblr verbannt demnächst Nacktheit und Pornographie

Tumblr verbannt demnächst Nacktheit und Pornographie

Niklas Lewanczik | 04.12.18

Jegliche Visuals mit expliziter Nacktheit oder dargestelltem Sex sind ab 17. Dezember nicht mehr erlaubt. Doch es gibt Ausnahmen.

Die Plattform Tumblr, auch bekannt für die Darstellung freizügiger und teils pornographischer Inhalte, wird ab dem 17. Dezember genau solchen Content nicht mehr dulden. In einem Post wird klargestellt, dass sogenannter Adult Content für alle Nutzer verboten wird. Darunter Fotos, Videos und GIFs, die Genitalien oder auch weibliche Brustwarzen realer Personen darstellen oder Sexualpraktiken abbilden. Kurz: Nackththeit und Pornographie werden verboten.

Allerdings gibt es gewisse Ausnahmen. Inhalte, die bereits auf der Plattform existieren und nach den neuen Richtlinien als unangemessen eingestuft werden, sollen in den Privatmodus verschoben werden; so sehen die Beitragenden allein ihren entsprechenden Content. Diese werden per Mail informiert. Manche Inhalte bleiben darüber hinaus trotz Nacktheit erhalten. Etwa, wenn es um das Stillen von Säuglingen geht, Momente im Kontext von Geburten oder medizinischen Fällen überhaupt, selbst bei der Geschlechtsumwandlung. Geschriebene Erotik darf ebenfalls gepostet und geteilt werden, während Nacktheit in der Kunst, konkret bei Illustrationen und Skulpturen, ebenfalls nicht verboten ist.

Wer meint, seine Inhalte seien fälschlicherweise als unangemessen eingestuft worden – das kann im Kontext von Kunst und Pornographie schnell passieren –, kann Beschwerde einlegen. Entweder über die Android App von Tumblr oder über das Web selbst.

Posts von Blogs, die schon jetzt als nicht jugendfrei angegeben wurden, bleiben für User unter 18 Jahren unzugänglich und tauchen in der Suchfunktion nicht auf. Was die neuen Richtlinien verletzt, wird ohnehin gänzlich von der Plattform entfernt. Prüfen können Blogbesitzer ihren Status in den Visibility Settings.

Womöglich sieht sich Tumblr in einer Welt von digitalen Medien, die unter extremer Beobachtung stehen und gesellschaftlich strittige Themen aus gutem Grund meiden, gezwungen die eigenen Richtlinien zu verschärfen.

We’ve realized that in order to continue to fulfill our promise and place in culture, especially as it evolves, we must change,

erklärt Jeff D’Onofrio, Tumblrs CEO.

Ein Grund für das Umdenken könnte auch sein, dass Apple die iOS-App aus dem App Store geworfen hatte, weil die Filter bei der Plattform kinderpornographische Inhalte nicht erkannt und entfernt hatten. Wie der Spiegel letzten Monat berichtete, bemühe sich Tumblr um eine Wiederaufnahme in den App Store. Möglicherweise kann diese durch die verschärften Regeln zur Bereitstellung von Content gewährleistet werden.

Keine Nacktheit und Pornographie mehr bei Tumblr

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