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Nobelpreisträgerin, ehemalige Ministerpräsidentin und Co. – Facebook stellt Personen des Oversight Boards vor
Ein Teil des Gremiums bei Facebook, Screenshot Facebook

Nobelpreisträgerin, ehemalige Ministerpräsidentin und Co. – Facebook stellt Personen des Oversight Boards vor

Niklas Lewanczik | 07.05.20

Facebook hat die ersten 20 Mitglieder des unabhängigen Gremiums vorgestellt, das für eine integre Content-Prüfung auf der Plattform ins Leben gerufen wurde. Darunter sind namhafte Persönlichkeiten.

Bereits Anfang 2019 verkündete Facebook, dass das Unternehmen ein sogenanntes Oversight Board einführen werde, das als externes Gremium für die Content-Prüfung auf der Plattform verantwortlich sein soll. Immerhin sah und sieht sich das Unternehmen hinsichtlich der eigenen Prüfmechanismen für Inhalte immer wieder Kritik ausgesetzt. Als Hauptaufgaben des Gremiums wurden 2019 die folgenden festgelegt:

  • eine Aufsicht über Facebooks Entscheidungen innezuhaben
  • Facebooks Entscheidungen zu korrigieren, wenn nöitg
  • als unabhängige Autorität neben Facebook aufzutreten

Die Richtlinien, wie das Gremium die Prüfung durchführen wird, veröffentlichte Facebook Anfang dieses Jahres. Allerdings gab es bereits Kritik daran, da das Gremium keine umfassenden Entscheidungen völlig unabhängig von Facebook in jeglichen Fällen treffen könne. Auf der Website zum Oversight Board heißt es zudem:

Das Gremium ist nicht als weitere Instanz des Überprüfungsprozesses von Facebook zu sehen. Es wird eine ausgewählte Anzahl symbolträchtiger Fälle überprüfen und ermitteln, ob die Entscheidungen mit den definierten Werten und Richtlinien von Facebook im Einklang stehen.

Die Mitglieder des Gremiums – derzeit 20, es können aber bis zu 40 werden – wählen die zu prüfenden Fälle selbst aus. Sie können Facebooks Entscheidungen zu den Fällen bestätigen oder aufheben. Facebook muss ihre Entscheidung wiederum innerhalb von sieben Tagen umsetzen. So soll das Gremium die freie Meinungsäußerung auf der Plattform unterstützen und das durch „prinzipientreue, unabhängige Entscheidungen“. Nun hat Facebook die ersten 20 Mitglieder des Oversight Boards vorgestellt. Und sie bilden eine illustre Runde.

Mit dabei ist etwa die Friedensnobelpreisträgerin Tawakkol Karman aus dem Jemen, die ehemalige Ministerpräsidentin Dänemarks, Helle Thorning-Schmidt, der Professor und Direktor der Fakultät für Verfassungsrecht an der Stanford Law School, Michael McConnell, Endy Bayuni als leitender Redakteur und Vorstandsmitglied der Jakarta Post oder Julie Owono, die als  Executive Director für Internet Sans Frontières tätig ist. Alan Rusbridger, inzwischen Rektor der Lady Margaret Hall Oxford, war zuvor Chefredakteur des Guardian und bei der Veröffentlichung der Snowden Leaks 2013 hauptverantwortlich beteiligt. Die komplette Übersicht des Gremiums findest du auf Facebooks Website zum Oversight Board. 

Die Mitglieder sind weltweit verteilt und sollen die Grundwerte Mitsprache, Authentizität, Sicherheit, Privatsphäre und Würde bei Facebook fördern. Ein hehres Ziel; und trotz einiger Kritikpunkte hat Facebook mit der Versammlung des renommierten Personals verdeutlicht, dass das Unternehmen es mit der Optimierung der Content-Qualität ernst meint. Alan Rusbridger erklärte in einem Text, der bei One Zero Medium veröffentlicht wurde, warum er dem Gremium beitritt und kommentiert:

Will it work? Let’s see. There is, in my view, no excuse for not trying. The balancing of free expression with the need for a better-organized public square is one of the most urgent causes I can imagine.

Facebook stellt Personen des Oversight Boards vor

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