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Nur jedes dritte Unternehmen in Deutschland stellt Vollzeitkraft für den Datenschutz
Datenschutzbeauftragte sind noch nicht etabliert in Unternehmen in Deutschland, © NESA by Makers - Unsplash

Nur jedes dritte Unternehmen in Deutschland stellt Vollzeitkraft für den Datenschutz

Niklas Lewanczik | 25.01.19

Trotz DSGVO und drohender ePrivacy sind Datenschutzbeauftragte bei Unternehmen hierzulande eher selten. Bei größeren Unternehmen gibt es mehr Kräfte.

Einer aktuellen Studie des Bitkom zufolge haben nur 31 Prozent der befragten Unternehmen eine Vollzeitstelle für den Datenschutz eingeplant. Und das, obwohl dieser Aspekt – insbesondere in der EU – in diesem Jahr nur an Gewicht gewinnen wird.

Teilzeitstellen für den Datenschutz die Regel

59 Prozent der befragten Unternehmen haben weniger als eine Teilzeitkraft für den Datenschutz abgestellt. Das steht gut einem Drittel (31 Prozent) gegenüber, das auf eine Vollzeitkraft setzt. Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsführung für Recht und Sicherheit, spricht in diesem Kontext von Fachkräftemangel – der in Deutschland im digitalen Sektor ohnehin vorherrscht.

Mit der Datenschutzgrundverordnung ist der Aufwand für viele Unternehmen enorm gestiegen. Wer qualifiziertes Personal finden konnte, hat dies auch eingestellt. Beim Datenschutz herrscht jedoch deutschlandweit Fachkräftemangel.

Insgesamt haben sehr wenige Unternehmen mehr als eine Kraft für den Datenschutz vorgesehen. Bei vier Prozent sind es immerhin zwei, bei nur einem Prozent drei Vollzeitstellen. Größere Unternehmen ab 500 Mitarbeitern sorgen dagegen besser vor. Hier sind bei 35 Prozent bis zu vier Stellen eingeplant. Bei mehr als jedem vierten (28 Prozent) sind es sogar vier oder mehr Positionen. Die Anpassung an die DSGVO war 2018 bereits ein arbeitsintensiver Prozess. Jedoch:

Wer die Expertise nicht im eigenen Haus hat, muss auf externe Beratung zurückgreifen,

so Dehmel. Wenn Unternehmen keine eigenen oder zu wenig Kräfte für Datenschutzfragen bereitstellen, müssen sie auf Leistungen von Kanzleien oder Beratungsfirmen setzen – auch das ist teuer. Und die Arbeit im Kontext des Datenschutzes wird nicht abnehmen. Immer mehr Nutzer entwickeln ein ausgeprägteres Bewusstsein für Entwicklungen im Bereich Datensicherheit und fordern ihre Rechte ein. Neben der umfassenden DSGVO könnte bald auch die ePrivacy zum Thema werden. Über diese wird in der EU ebenso wie über die eEvidency noch verhandelt.

Gerade die ePrivacy könnte die Geschäftspraktiken vieler Unternehmen gefährden. Sie wird vom Bitkom kritisiert:

Mit dem derzeitigen Entwurf gefährdet die ePrivacy-Verordnung Softwareupdates und schränkt werbebasierte Geschäftsmodelle im Internet ein.

Daher ist die Konzentration auf eigene Datenschutzinteressen wichtig, weshalb künftig ausreichend entsprechende Stellen geschaffen werden sollten.

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