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Ende von Double Irish: Google muss auf Steuererleichterung verzichten

Ende von Double Irish: Google muss auf Steuererleichterung verzichten

Niklas Lewanczik | 02.01.20

Der als Double Irish, Dutch Sandwich bekannte Trick zur Steuererleichterung wird von Irland nicht mehr unterstützt. So muss Google-Mutter Alphabet ab 2020 die Steuerstrategie ändern.

Mit einem altbekannten Trick haben große Unternehmen in Europa jahrelang Milliarden an Steuerzahlungen eingespart. Bekannt ist die Strategie als Double Irish with a Dutch Sandwich. Dabei setzen große Unternehmen wie Alphabet ein Tochterunternehmen in den Niederlanden ein, das Gewinne an ein in Irland ansässiges weiteres Tochterunternehmen überweist. Aufgrund der bis zuletzt zulässigen Steuerregelungen dort konnten diese Tochterunternehmen ihren Steuersitz auf den Bermudas einsetzen. Laut Focus hat Alphabet so im Jahr 2017 nur 3,4 Millionen Euro Steuern in den Niederlanden bezahlt, bei ausgewiesenen 13,6 Millionen Euro Gewinn. Gleichzeitig seien aber 19,9 Milliarden Euro auf die Bermudas überwiesen und dort versteuert worden, wie die niederländische Handelskammer im Focus zitiert wird.

Die immensen Steuerverluste, die durch die legitime, aber fragwürdige Taktik für Staaten in Europa entstehen, sollen so nun Geschichte sein. Bereits seit 2015 dürften in Irland keine Firmen mehr registriert werden, die dort nicht auch ihren Steuersitz haben. Reuters berichtet nun, dass die Übergangsfrist, die Unternehmen wie Alphabet von Irland zugestanden worden war und die bis 2020 lief, dazu geführt hat, dass Alphabet die Bermudas als Steuersitz abschreibt. Dem Bericht zufolge hatte Alphabet jahrelang durchschnittliche Steuern im einstelligen Prozentbereich für Gewinne außerhalb der USA gezahlt. Ein Google-Sprecher bestätigte gegenüber Reuters:

Including all annual and one-time income taxes over the past ten years, our global effective tax rate has been over 23%, with more than 80% of that tax due in the US.

Betrachtet man die kolportierten Steuerzahlungen in den Niederlanden für das Jahr 2017 und die Auslagerung von Gewinnen auf die Bermudas im gleichen Zeitraum, wird im Vergleich deutlich, wie viel Geld Unternehmen wie Alphabet, Apple und Co. über Jahre hinweg sparen konnten.

Alphabet muss schließlich auf Steuertrick verzichten

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