Alibaba spaltet sich in 6 Bereiche und Gründer Jack Ma kehrt nach China zurück

Das chinesische Pendant zu Amazon, Alibaba, plant, das erfolgreiche E-Commerce-Unternehmen in sechs einzelne Firmen aufzuteilen. Unter anderem sollen der Bereich Online-Handel und das Cloud-Geschäft künftig eigenständig fungieren. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor, die unter anderem Reuters vorliegt. In dem Artikel heißt es, dass die einzelnen Firmen separat an die Börse gehen könnten. Denn jedes der neuen Unternehmen soll, so der Konzern, die Möglichkeit von Börsengängen oder anderen Formen der Kapitalbeschaffung prüfen, während Alibaba selbst in Zukunft als Holding tätig sein werde. Die in den USA notierten Aktien des chinesischen E-Commerce-Unternehmens, die seit der Einführung der Beschränkungen Ende 2020 fast 70 Prozent ihres Wertes verloren haben, stiegen um mehr als 14 Prozent. Der CEO Daniel Zhang erklärte in einem kürzlich versendeten Rundschreiben an die Mitarbeiter:innen:

Die Absicht und der grundlegende Zweck dieser Reform besteht darin, unsere Organisation flexibler zu machen, die Entscheidungswege zu verkürzen und schneller zu reagieren.

Alibaba-Angestellte sollen „zu einer unternehmerischen Denkweise“ zurückkehren

Künftig werde der Technologiekonzern aus sechs eigenständigen Unternehmen bestehen: Cloud Intelligence Group, Taobao Tmall Commerce Group, Local Services Group, Cainiao Smart Logistics Group, Global Digital Commerce Group sowie Digital Media und Entertainment Group.

Jede Firma werde eigene CEOs und Verwaltungsräte haben. Über allem schwebe als Holding die Alibaba Group, die von Zhang geführt werde. Dieser werde auch CEO der Cloud Intelligence Group. Zhang rief die Mitarbeiter:innen zudem dazu auf, „zu einer unternehmerischen Denkweise“ zurückzukehren. Außerdem kündigte er eine Reduzierung der Verwaltung an, nannte aber keine Details über einen Stellenabbau.

Verschwundener Tech-Milliardär: Alibaba-Gründer Jack Ma wieder zurück in China

Die Nachricht über die Spaltung des Konzerns Alibaba erfolgt einen Tag, nachdem der chinesische Alibaba-Gründer Jack Ma erstmals seit mehr als einem Jahr in China aufgetaucht sei. Wie die ihm gehörende Hongkonger Zeitung South China Morning Post berichtete, besuchte Ma am Montag, den 27. März, eine Schule in Hangzhou.

Der anscheinend in Ungnade gefallene Jack Ma war seit Herbst 2020 kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen worden. Zu diesem Zeitpunkt wehrten die chinesischen Aufsichtsbehörden den Börsengang der ebenfalls zu Mas Unternehmensgruppe gehörenden Ant Group ab. Das Unternehmen steht hinter dem chinesischen mobilen Bezahlsystem Alipay, das mehr als eine Milliarde Nutzer:innen verzeichnet. Der geplante Börsengang sollte mit 35 Milliarden US-Dollar der größte der Welt werden, scheiterte jedoch letztendlich an den Aufsichtsbehörden. Nach diesem Rückschlag verschwand Ma für mehrere Monate und verlor seinen Status als reichster Mann Chinas sowie die Kontrolle über die Ant Group.

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