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„Menschliches Versagen und Datenverlust“: Bußgelder für DSGVO-Verstöße erreichen in EU Rekordniveau

„Menschliches Versagen und Datenverlust“: Bußgelder für DSGVO-Verstöße erreichen in EU Rekordniveau

Niklas Lewanczik | 25.04.23

2022 wurden in Deutschland Bußgelder in Höhe von über fünf Millionen Euro wegen der Verstöße gegen die DSGVO verhängt. In anderen Ländern wurden deutlich empfindlichere Strafen gegen Microsoft und Co. festgelegt.

Das thematisch auf die Datenschutz-Grundverordnung ausgerichtete DSGVO-Portal hat im Rahmen einer Erhebung eine DSGVO-Bilanz des vergangenen Jahres aufgestellt. Demnach ist die Zahl der gemeldeten Datenpannen in Deutschland 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegen – über 21.000 Meldungen gab es. Insgesamt gab es 80 Bußgeldverfahren mehr als im Vorjahr, was einem Anstieg der Gesamtsumme um 175 Prozent entspricht. Denn mehr als 5,8 Millionen Euro wurden als Strafen verhängt. Das ist deutlich mehr als 2021, kommt aber nicht an den Rekordwert von 2020 (48 Millionen Euro) heran. Das höchste der Bußgelder des vergangenen Jahres verhängte die Aufsichtsbehörde aus Bremen. Die Sanktion richtete sich gegen die Wohnungsbaugesellschaft BREBAU GmbH wegen der Verarbeitung von Mieter:innendaten ohne eine entsprechende Rechtsgrundlage. 1,9 Millionen Euro Strafe werden fällig. Das DSGVO-Portal erklärt:

[Die] Hauptursache für Datenschutzverletzungen ist neben Hackerangriffen oftmals menschliches Versagen wie Falschversand oder Datenverlust.

Gründe für die Verstöße und Millionenstrafen in Europa

Ähnlich wie im Jahr 2021 zählten zu den am häufigsten geahndeten Verstößen die unrechtmäßige Verarbeitung von Daten, etwa durch unzulässige Videoaufzeichnungen, Datenbankabfragen oder Übermittlungen an Dritte, Verletzungen der Auskunfts- und Informationspflichten sowie unzulängliche technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen. Die für die Verstöße verhängten Bußgelder bewegen sich größtenteils im vier- oder niedrigen fünfstelligen Bereich. Doch in Europa gibt es einige Fälle, in denen hohe Millionenstrafen anfallen.

In Spanien beispielsweise stieg die Zahl der verhängten Bußgelder um fast 20 Prozent, wobei sieben Bußgelder im Bereich zwischen zwei und zehn Millionen Euro lagen, unter anderem gegen Google LLC. In Frankreich wiederum war die Sanktionshöhe trotz einer geringen Zahl an Bußgeldern besonders hoch. Bußgelder gegen Microsoft Ireland Operations Limited (in Höhe von 60 Millionen Euro) sowie Clearview AI (in Höhe von 20 Millionen Euro) fielen ins Gewicht. In der gesamten EU wurde 2022 ein Rekordniveau für Bußgelder im Rahmen von DSGVO-Verstößen erreicht, denn diese erreichten in der Summe eine Höhe von 1,64 Milliarden Euro.


Die Angaben entstammen der offiziellen Pressemitteilung des DSGVO-Portals.

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