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Umfrage zu 2 Jahren DSGVO: 63 Prozent genervt von Cookie-Hinweisen

Umfrage zu 2 Jahren DSGVO: 63 Prozent genervt von Cookie-Hinweisen

Niklas Lewanczik | 26.05.20

Eine Umfrage offenbart, dass die Mehrheit der User keine Geduld mit Cookie-Hinweisen hat. Viele wünschen sich eine funktionale Alternative von der Branche.

Am 25. Mai 2018 trat die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU inkraft. Einige ihrer Auswirkungen sorgen seither für Frust bei Internetnutzern in Deutschland. Das bestätigt eine repräsentative Umfrage von YouGov Deutschland, die im Auftrag von Deutschlands größten E-Mail-Anbietern WEB.DE und GMX, durchgeführt wurde. Befragt wurden dafür vom 15. bis 18. Mai dieses Jahres 2.045 Internetnutzer in Deutschland ab 18 Jahren.

Ein zentrales Ergebnis der Umfrage zeigt, dass sich etwa zwei Drittel (63 Prozent) der User durch wiederkehrende Cookie-Hinweise auf Websites beim Surfen im Internet genervt oder eingeschränkt fühlen. 41 Prozent lesen sich die Hinweise nicht durch und klicken einfach auf „Okay“ oder „Cookies akzeptieren“. Jeder Dritte (33 Prozent) wünscht sich eine Alternative zur Cookie-Praxis. Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent würde eine zentrale Zustimmungsverwaltung bevorzugen.

Jeder Dritte wünscht sich eine Alternative zur Cookie-Praxis, © WEB.DE, GMX
Jeder Dritte wünscht sich eine Alternative zur Cookie-Praxis (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © WEB.DE, GMX

Jan Oetjen, Geschäftsführer von WEB.DE und GMX, kommentiert:

Seit Inkrafttreten der DSGVO sind Cookie-Hinweise inflationär geworden, was an zwei Dingen liegt. Zum einen werden die Einwilligungen zu Cookies wiederum auch in Cookies gespeichert. Somit muss der Nutzer auf jeder Website immer wieder dieselben Fragen beantworten. Da von einigen Browsern sogar die Cookies, die die Einwilligung speichern, gelöscht werden, kommt die Abfrage ständig wieder. Zum anderen hat die DSGVO keine Unterscheidung gemacht zwischen dem bloßen Speichern von Cookies und der Weitergabe von sehr sensiblen Informationen wie Daten zur Gesichtserkennung, persönlichen Finanzen oder Gesundheitszustand. Dadurch steuert Europa in eine Klick-Müdigkeit, denn wer jede Woche dutzende Male nach Einwilligungen für eher unkritische Daten gefragt wird, verliert schnell den Überblick.

Mehrheit der User zeigt Cookie-Müdigkeit

Die Klick-Müdigkeit der Nutzer zeigt sich am konkreten Umgang mit den Cookie-Hinweisen: Lediglich 16 Prozent lesen sie durch, bevor sie bestätigen und weiter auf der Webseite surfen. Aktives Cookie-Management betreibt hingegen nur jeder Vierte: 23 Prozent der Befragten
rufen beim Besuch einer Webseite die Einstellungen auf und treffen eine Auswahl der Cookies, die sie akzeptieren möchten. Beim Löschen der einmal gesetzten Cookies verlassen sich wiederum viele User auf Automatismen. Denn 43 Prozent geben an, die Daten selten oder nie manuell zu löschen und stattdessen dem Browser den Umgang mit Cookies zu überlassen.

Mehr Transparenz und Alternativlösungen erwünscht

Als Verbesserungsbedarf nennen die User insbesondere mehr Transparenz, welche Daten genau erhoben werden (39 Prozent). Und beinahe ein Drittel der Befragten (31 Prozent) wünscht sich mehr Einfachheit und Verständlichkeit bei den Hinweisen zum Datenschutz. Noch relevanter aber für die Entwicklung des Digitalmarkts dürfte diese Erkenntnis sein: Ein weiteres Drittel (33 Prozent) möchte von der Internet-Industrie eine Alternative zur Cookie-Praxis.

Einen zentralen Dienst zur Speicherung von Cookie- und Datennutzungseinstellungen zum Beispiel fände die Mehrheit der Befragten (61 Prozent) hilfreich. Damit entfiele das nervige Einholen von Einwilligungen via Cookie auf jeder einzelnen Seite.

User wünschen sich zentralen Service zur Zustimmungsverwaltung, © Web.de, GMX
User wünschen sich zentralen Service zur Zustimmungsverwaltung (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Web.de, GMX

Die Informationen aus dieser Meldung entstammen einer offiziellen Pressemitteilung.

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