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Technologie
Potentielle Malware: Nordkorea händigt 3.000 Journalisten in Singapur USB-Ventilatoren aus
Foto des ausgehändigten USB-Ventilators. © @HaraldDoornbos, Twitter

Potentielle Malware: Nordkorea händigt 3.000 Journalisten in Singapur USB-Ventilatoren aus

Tina Bauer | 12.06.18

Sicherheitsexperten warnen jedoch eindringlich vor der Nutzung der Gadgets. Manche empfehlen gar, sie in öffentlichen Mülleimern zu entsorgen.

Auf dem Gipfeltreffen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un geht es vor allem um atomare Abrüstung und eine stabile Friedenslösung. Zu dem historischen Spektakel kamen mehr als 3.000 Journalisten aus aller Welt. Um der Hitze in Singapur ein wenig entfliehen zu können, wurden ihnen von Nordkorea netterweise Goodie Bags ausgehändigt, die unter anderem einen USB-Ventilator enthielten. Dieser war allerdings weniger Anlass zur Freude, sondern ließ die Alarmglocken zahlreicher Sicherheitsexperten ziemlich laut schrillen.

USB-Ventilator als potentielle Spähgefahr

Dank der Digitalisierung haben wir einige nützliche Gadgets erhalten. Dazu gehört mit Sicherheit auch ein USB-Ventilator, der an das Smartphone angeschlossen werden kann, um damit dann ohne körperlichen Aufwand heiße Luft umherzuwirbeln. Wenn einem dieses Gerät jedoch von nordkoreanischer Seite ausgehändigt wird, sollte man Vorsicht walten lassen und sich das einpluggen gut überlegen.

Die Goodie Bags für die Journalisten enthalten einen City Guide von Singapur, Wasser, einen Fächer mit Kim Jongs Konterfei sowie den USB-Ventilator. © @MandyCNBC, Twitter

„Schließt das nicht an. Behaltet es nicht. Entsorgt sie in einem öffentlichen Mülleimer.“ tweetete Barton Gellman. Der Journalist leitete damals die Berichterstatung über die NSA nach Erhalt geheimer Dokumente von Edward Snowden. Die Warnung stammt also nicht von irgendwem. Und Gellman ist längst nicht der einzige, der diesbezüglich Sicherheitsbedenken äußerte, zahlreiche Experten schlossen sich dem an.

Gegenüber Mashable äußerte Matthew Warren, Professor für Cyber Security an der Deakin University Australia, ebenfalls Bedenken:

It certainly can be a security risk. The idea of the USB is a way of connecting devices to computers, and either exchanging data or drawing power for operations. The problem is, there’s been a number of examples where USB devices can be hijacked and malicious code can be put on them.

USB-Geräte können leicht missbraucht werden

So ist es relativ problemlos möglich, Malware auf USB-Geräten zu installieren, die kaum entdeckt werden kann. Auch wenn der Ventilator etwa keinen Flash Drive besitzt, kann Schadsoftware einfach in der Firmware versteckt werden. Auf diese Weise könnten auch eher harmlos erscheinende Gadgets, wie eben dieser Ventilator, die Malware installiert haben. Einmal angeschlossen kann das schadhafte Programm dann den Rechner übernehmen, Traffic umleiten oder verdeckt Spähprogramme installieren und so eben sensible Daten stehlen.

Nun, bloß weil es möglich ist, Schadprogramme auf USB-Devices zu installieren, muss das nicht bedeuten, dass dieser Ventilator tatsächlich betroffen ist. Vielleicht handelt es sich dabei auch lediglich um ein nett gemeintes Geschenk. Vielleicht aber auch nicht.

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