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Technologie
500 Millionen User im Monat: Was der Google Assistant inzwischen alles kann

500 Millionen User im Monat: Was der Google Assistant inzwischen alles kann

Niklas Lewanczik | 08.01.20

Auf der CES gab Google erstmals Nutzerzahlen für den Assistant bekannt. Dieser kann diverse Texte nun in 42 Sprachen vorlesen – und soll 2020 in noch mehr Geräte integriert werden.

Egal ob auf dem Handy, über einen Smart Speaker, einen modernen Fernseher oder sogar das Auto: Der Google Assistant unterstützt zahlreiche User im Alltag als Sprachassistenz. Inzwischen sind es 500 Millionen pro Monat. Diese können sich im neuen Jahr auf verbesserte Features wie den Textreader, Hauhaltsnotizen und neue Integrationen freuen. Außerdem wird die Übersetzungsfunktion für mehr Unternehmen geöffnet.

Integration auf über einer Milliarde Geräten

Die Sprachassistenz von Google, der Google Assistant, ist inzwischen in über 90 Ländern und auf mehr als einer Milliarde Geräten verfügbar. Während der Consumer Electrics Show (CES) 2020 in Las Vegas gab Google zum ersten Mal Nutzerzahlen für den Assistant heraus. Demnach verwenden diesen bereits mehr als 500 Millionen Menschen im Monat. Immerhin haben User nicht nur über ihr Smartphone Zugriff auf den Assistant. Auch Smart Devices wie der Google Home Bot, Smart TVs oder Konsolen in Autos können mit dem Assistant ausgestattet sein.

Dieser hilft Usern als Sprachassistenz bei diversen Aufgaben oder Anforderungen. Sei es das Abspielen von Musik, das Vorlesen von Texten oder der Anruf, um einen Termin zu planen. Google optimiert die verschiedenen Features, die der Assistant bietet, fortwährend. Außerdem kommen stets neue hinzu. Zum Beispiel eine Funktion namens „Scheduled Actions“, die im Laufe des Jahres ausgerollt werden soll. Mit diesem Feature können User verbundene Smart Devices zu einer voreingestellten Zeit ein- oder ausschalten. Das bietet die Möglichkeit, Google bereits für das Kaffeekochen am Morgen einzuplanen. „Hey Google, schalte die Kaffeemaschine um sechs Uhr morgens ein.“ Innerhalb der Google Home App sollen User zudem 20 neue Arten von Geräten bedienen können, darunter Klimaanlagen, Staubsauger, sogar Badewannen.

Auch der Zugriff auf Informationen wird erleichtert

Der Google Assistant ist aber nicht nur eine Unterstützung im Haushalt. Er bietet etwa auch die Option, Inhalte aus dem Web vorzulesen. Neu ist, dass der Assistant als Textreader fungiert, der längere Inhalte auf natürliche Weise lesen soll. Also beispielsweise Artikel von diversen Websites. Basierend auf Voice-Datensets soll die Stimme des Assistant dabei natürlicher klingen und damit das Zuhören erleichtern. Das Verständnis von Texten wird zusätzlich dadurch erleichtert, dass der Google Assistant diese nun auch in 42 Sprachen übersetzten kann, beispielsweise Deutsch, Hindi oder Spanisch. Mit dem Befehl “ Hey Google, lies diese Seite!“ können User bei Artikeln auf die Option zugreifen. Künftig könnten sogar ein Auto Scroll und Highlights im Text als visuelle Unterstützung hinzukommen.

In Sachen Übersetzung geht Googles Assistant ohnehin einen weiteren wichtigen Schritt. Über ein Handy, Smart Speaker oder Smart Display können User weltweit Konversationen führen, selbst wenn sie die Sprache ihres Gegenübers nicht verstehen, da der Assistant übersetzen kann. Dieses Feature wird nun für verschiedene Unternehmen nutzbar gemacht. Googles Partner Volara and Sonifi ermöglichen eine Full Service-Integration, um Gästen in Hotels, Banken oder Flughäfen eine Übersetzung, beinahe in Echtzeit, anbieten zu können. Das funktioniert derzeit für 29 Sprachen. Eingesetzt wird die Funktion beispielsweise am JFK Airport oder in BestWestern Hotels in Los Angeles.

Der Assistant ersetzt Notizzettel

Ebenfalls neu ist das Feature „Household Notes“. Dieses ist eigentlich nur eine digitale Version der Notizzettel, die etwa in Familien und im Haushalt über Aufgaben, Abwesenheiten oder ähnliches informieren. Mit dem Assistant müssen solche Zettel aber nicht mehr selbst geschrieben werden und sie liegen auch nicht herum. Eine Kurzwahlfunktion zum Erreichen von Nachbarn und anderen wichtigen Personen kann bei den Haushaltskontakten ebenso genutzt werden. Diese Funktionen werden im Laufe des Jahres ausgerollt.

Haushaltsnotizen vom auf einem Smart Device, Google Assistant
Haushaltsnotizen auf einem Smart Device, Screenshot Google

Bei all den alltäglichen Momenten, die User mit dem Google Assistant teilen könnten, bleibt die Frage, wie es um die digitale Privatsphäre steht. Google gibt an, dass der Assistant ohne Aktivierung via „Hey Google“ im Standby-Modus bleibt. Währenddessen sollen keine Daten weitergegeben werden. Außerdem werden per Default keine Aufnahmen gespeichert; das können die User jedoch ändern, wenn sie Google bei der Service- und Produktoptimierung helfen möchten.

Der Assistant selbst soll zudem auf Fragen zur Privatsphäre Antwort geben, während per Sprachbefehl Angaben für den Assistant gelöscht werden können. Neuerdings ist es auch möglich, den Assistant zu informieren: „Hey Google, das war nicht für dich bestimmt!“, sodass die Aussage nicht aufgenommen wird. Und die Frage „Hey Google, speicherst du meine Audiodaten?“ führt direkt in die Privatsphäreeinstellungen.

Mehr Kooperationen und Integrationen sind geplant

Google möchte bei einer halben Milliarde Usern nicht aufhören – und deshalb soll der Assistant bei noch mehr Geräten integriert werden. Dafür werden Kooperationen mit diversen Marken eingegangen, beispielsweise Philips oder Somfy. Smarte Schlösser, Lampen, Duschen oder Waschmaschinen sind nur einige Beispiele für Integrationsmöglichkeiten des Assistant. Auch bei Soundbars oder Kopfhörern wird der Assistant vermehrt hinzugefügt. Support bieten zudem Fersehgerätehersteller wie Hisense oder Autobauer wie Volvo und BMW.

Mit all diesen Neuerungen dürfte die Nutzung des Google Assistant noch reizvoller werden. So könnte sich die Auslagerung von Aufgaben an und die Kommunikation mit Sprachassitenzen 2020 noch stärker in den Alltag der User einbringen. Aufgrund der Marktmacht Googles wird der Google Assistant dabei eine zentrale Rolle spielen. Die 500 Millionen User pro Monat sind ein eindrucksvoller Hinweis darauf.

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