Social Media Marketing
Lange gewünscht, endlich im Test: YouTube holt private Chats zurück

Lange gewünscht, endlich im Test: YouTube holt private Chats zurück

Larissa Ceccio | 20.11.25

Ein Comeback, auf das viele gewartet haben: YouTube testet, zunächst in zwei europäischen Ländern, private Chats, damit Gespräche über Videos direkt auf der Plattform stattfinden. Parallel bringt der Streaming-Dienst KI-Antwortvorschläge und ein verbessertes Drag-and-Drop Tool für Timestamps.

Private Messaging rückt immer stärker ins Zentrum der beliebtesten Plattformen. Instagram hat diese Entwicklung geprägt, TikTok und LinkedIn haben nachgezogen, und inzwischen mischen auch die Streaming-Dienste mit. Zuvor in diesem Jahr etablierte Spotify eine eigene Chat-Funktion, nun folgt YouTube. Das Unternehmen hatte bereits 2017 eine ähnliche Funktion eingeführt, diese aber zugunsten der Kommentaroption wieder entfernt.

Laut einer Support-Seite des Unternehmens testet die Plattform ein neues Messaging Feature, das viele Nutzer:innen längst abgeschrieben hatten, das aber nun für umso mehr Überraschung sorgt. Das Ziel dahinter: Inhalte sollen nicht länger abseits des eigentlichen Nutzungskontexts diskutiert werden. Ähnlich wie auf Spotify oder Sascha Lobos CampfireFM sollen Unterhaltungen über Inhalte künftig direkt auf YouTube stattfinden.



YouTube:
Shorts überholen Longform beim Umsatz und KI hilft beim ersten Videoentwurf

YouTube Shorts-Hintergrundbild
YouTube Shorts-Hintergrundbild, © YouTube via Canva


YouTube startet einen neuen Messaging-Test

YouTube testet seit Mitte November private Nachrichten für Nutzer:innen ab 18 Jahren. Das Experiment läuft zunächst nur in Irland und Polen. Geteilte Videos, egal ob längere Clips, Shorts oder Livestreams, erscheinen direkt im Chat. Der Zugang erfolgt über Einladungs-Links, die Nutzer:innen in einen geschlossenen Gesprächsbereich führen.

Für Social-Media-Experte Lindsey Gamble ist das ein logischer Schritt. Menschen diskutieren Inhalte zunehmend im privaten Raum und weniger im öffentlichen Kommentarbereich.

Auf Threads ansehen

Ganz privat ist die Funktion dennoch nicht. Laut der Support-Seite können Nachrichten überprüft werden, um festzustellen, ob sie den Community Guidelines entsprechen. Google formuliert es so:

Messages may be reviewed to ensure they follow our Community Guidelines.

Damit orientiert sich YouTube an bekannten Moderationsansätzen für Kommentare und andere öffentliche Kommunikationsebenen. Die Messaging-Funktion folgt also nicht dem Prinzip klassischer Chat-Dienste, sondern bleibt in das bestehende Sicherheits- und Regelwerk der Plattform eingebettet.

Weitere Updates: Präzisere Timestamps und globale KI-Antwortvorschläge

Parallel zum Messaging-Test launcht YouTube weitere Features, die Creator bei der Bearbeitung und Moderation ihrer Inhalte entlasten sollen.

Neue YouTube Updates: optimierte Produkt-Timestamps, mehr Creator-Kontrolle und globale KI-Antwortvorschläge, © Creator Insider

YouTube führt ein verbessertes Drag-and-Drop Tool für Timestamps ein. Creator können markierte Momente im Video nun präziser entlang des Wiedergabeschiebers verschieben. So stimmen Produkt- oder Inhaltsmarkierungen exakter mit den Erwähnungen im Clip überein.

Für mobile Videos im Hochformat werden produktbezogene Timestamps jetzt übersichtlicher dargestellt. Statt Pop-ups, die den Bildschirm verdecken, erscheinen sie künftig gesammelt unter dem Video und bleiben dort sichtbar, bis der nächste markierte Moment erreicht ist.

Auch die Moderation wird einfacher. KI-basierte Antwortvorschläge sind nun weltweit verfügbar – in allen Studio-Versionen und in über 100 Sprachen. Creator bekommen damit schnelle Vorschläge, wie sie auf Kommentare reagieren können. Die Vorschläge lassen sich vor dem Absenden anpassen. Die Funktion kann Zeit sparen, auch wenn KI-generierte Antworten nicht immer so persönlich wirken wie selbst formulierte.

Ein Schritt hin zu einem stärkeren Social Layer

Mit dem Messaging-Test bewegt sich YouTube hin zu einem Social Layer, in dem Inhalte und Gespräche endlich näher zusammenrücken. Und anders als beim ersten Versuch könnte der Moment diesmal passen: Nutzer:innen teilen und diskutieren Videos inzwischen ohnehin immer häufiger im privaten Raum. Die neue Chat-Funktion soll jedoch nicht WhatsApp oder Instagram DMs ersetzen. Dort finden private Gespräche über alles Mögliche statt, von Alltagsfragen bis hin zu Business-bezogenen Inhalten. YouTube will vielmehr das Erlebnis rund um Videos stärken und die Unterhaltung direkt an den Ort holen, an dem die Inhalte entstehen.

Wann das Feature weltweit startet, ist noch unklar. Deutlich ist jedoch, wohin YouTube steuert. Inhalte und Gespräche rücken näher zusammen und Interaktionen sollen künftig dort stattfinden, wo sie entstehen.



YouTube als Kino:
Kostenlose Kinofilme in Deutschland

YouTube-Strategien 2025
© YouTube


Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*