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Social Media Marketing
Wahlkampf mit Facebook-Anzeigen – ziemlich nah am Stimmenkauf

Wahlkampf mit Facebook-Anzeigen – ziemlich nah am Stimmenkauf

Nicole Mank | 24.03.12

Die ehemalige Internetpartei "die Piraten" nutzt Facebook-Werbung im Wahlkampf - grandios oder grenzwertig?

Die Piratenpartei ist schon längst keine reine Internetpartei mehr, allerdings die einzige Partei, die versteht, wie das Internet funktioniert und wie man dieses für sich nutzen kann.

Das wurde mit der neusten Guerilla-Aktion erneut deutlich. Hier schaltete die Piratenpartei auf Facebook Anzeigenwerbung zum Wahlkampf – als erste Partei nutzen sie den Kanal, dem die Zielgruppe wohl am nächsten ist.

Hier wurden speziell über 18 Jährige aus Frankfurt angesprochen. Ihnen wurde das Bild der Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main, Petra Roth, gezeigt, die folgendes Statement abgibt: „Meine Wahl diesen Sonntag: BORIS RHEIN“.

Schön unter dem Bild zu sehen, dass bereits 820 Leute die Facebook-Seite von Boris Rhein, auf die auch die Anzeige verwies, den Like-Button betätigt haben. Das dürfte eine starke Gruppendynamik und Zugehörigkeitsgefühl hervorgerufen haben.

Ein kluger Schachzug von den Piraten, denn auf keiner anderen Plattform kann man so genaue Zielgruppen definieren wie bei Facebook!

Sich mit den neuen Medien auseinanderzusetzen und entsprechend zu reagieren wäre sicherlich auch für andere Parteien interessant gewesen. Leider scheint die Piratenpartei derzeitig die einzige Partei zu sein, die sich kritisch mit dem Thema Internet auseinandersetzt und dies in ihr Wahlprogramm integriert. Da sich das Leben heute zu einem gewissen Teil in den Online-Bereich verschoben hat, haben Sie hier einen riesigen Spielplatz fast ausschließlich für sich selbst und machen regelmäßig von sich reden.

Wann wird Targeting zum Stimmenkauf?

Dennoch sollte man diese Taktik auch kritisch betrachten – keine andere Wahlkampfmethode ist so nah am Stimmenkauf wie die direkte Ansprache von Wählerzielgruppen mittels Facebook-Targeting. Genau aus diesen Gründen ist die Werbung bei Google auch mit strengen Richtlinien verbunden, laut denen z.B. politische Werbung nicht erlaubt ist. Facebook dagegen lässt solche Anzeigen derzeit noch zu, und eignet sich auch noch viel besser: Ziemlich exakt lassen sich hier beispielsweise Erstwähler in einer bestimmten Stadt targeten. In Frankfurt immerhin mehr als 137.000:

Man darf gespannt sein, was sich die Parteien in Zukunft noch einfallen lassen – Facebook dürfte auf jeden Fall auch für die Politik ein interessantes Marketingtool werden.

Kommentare aus der Community

Sebastian (naanoo.com) am 24.03.2012 um 21:06 Uhr

Was hat das mit Stimmenkauf zu tun?

Stimmenkauf heißt, dass ich Betrag X bekomme, damit ich mein Kreuzchen bei Party Y mache. Davon ist das weit entfernt.

Das ist einfach das Onlinependant von CDU-Veranstaltungen im Altersheim. Zielgruppengerecht hat.

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