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Social Media Marketing
Gegen Fake News: Twitter markiert erstmals Tweets von Donald Trump als irreführend

Gegen Fake News: Twitter markiert erstmals Tweets von Donald Trump als irreführend

Nadine von Piechowski | 27.05.20

Weil Trump auf Twitter behauptet, dass Briefwahlen zur Wahlmanipulation führen, markierte das soziale Netzwerk diese erstmals als Desinformation.

Dass US-Präsident Donald Trump seine Argumente nicht immer auf Fakten stützt, ist nichts Neues. Auch sein Twitter Account, auf dem er häufig nicht belegte oder sogar widerlegte Dinge behauptet, ist mit Vorsicht zu genießen. Jetzt scheint das Staatsoberhaupt aber zu weit gegangen zu sein. Denn erstmals markierte Twitter zwei seiner Tweets als „potentiell irreführend“. Die Social-Media-Plattform unterzog die Posts von Trump gleichzeitig zum ersten Mal einem Fakten-Check.

Donald Trump postete auf Twitter, dass Briefwahlen zur Manipulation der US-Wahl führen.
Twitter markierte erstmals diese Tweets von Donald Trump und ließ diese factchecken, Screenshot Twitter

In den markierten Tweets behauptet Donald Trump, dass die Briefwahl in den USA „im wesentlichen betrügerisch“ sei und die bevorstehende Präsidentschaftswahl so manipuliert werden könne. In den Tweets bezieht sich Trump vor allen Dingen auf die Wahlen im Bundesstaat Kalifornien. Hier soll aufgrund der anhaltenden Verbreitung des Coronavirus die Wahl per Brief ausgebaut werden. Zuvor verklagte das Republican National Committee bereits den Demokraten Gavin Newsom, den amtierenden Gouverneur Kaliforniens, der diese Maßnahmen vorangetrieben hat.

Twitter gegen Trump: Die Tweets des Präsidenten verstoßen gegen die neuen Richtlinien

Ein Twitter-Sprecher sagte gegenüber dem Online-Portal The Verge, dass Trump mit seinen Tweets zur Briefwahl gegen die erneuerten Richtlinien des sozialen Netzwerks verstoße. Unter den abgesetzten Posts des US-Präsidenten blende Twitter daher den Schriftzug „Get the facts about mail-in ballots“ ein, so der Sprecher weiter. Mit einem Klick gelangt der User auf eine Informationsseite zum Thema Briefwahlen. Unter der Überschrift „What you need to know“ führt Twitter folgende Punkte auf:

– Trump falsely claimed that mail-in ballots would lead to „a Rigged Election.“ However, fact-checkers say there is no evidence that mail-in ballots are linked to voter fraud.

– Trump falsely claimed that California will send mail-in ballots to „anyone living in the state, no matter who they are or how they got there.“ In fact, only registered voters will receive ballots.

– Five states already vote entirely by mail and all states offer some form of mail-in absentee voting, according to NBC News.

Trump fürchtet um die eigene Redefreiheit

Dass Twitter erstmals zwei von Trumps Posts als potentiell irreführend markiert, trifft nicht nur auf positive Reaktionen. Der Social-Media-Plattform wird vorgeworfen, nicht konsequent zu sein. Anfang des Monats verbreitete Trump über seinen Twitter Account, dass das Arzneimittel Hydroxychloroquine erwiesenermaßen einer Infektion mit Covid-19 vorbeugen könne. Dies stellte sich später als falsch heraus. Der Tweet wurde allerdings weder markiert noch von Factcheckern überprüft. Obwohl zu diesem Zeitpunkt schon die neuen Richtlinien inkraft getreten waren.

Screenshot von Trumps Twitter Account
Trump macht seinem Ärger über das soziale Netzwerk auf seinem Account Luft. Screenshot Twitter

Trump zeigte sich – ebenfalls auf Twitter – empört über die Markierung seiner Tweets. Auf seinem Account machte er seinem Ärger Luft und twitterte, dass das soziale Netzwerk die Redefreiheit untergrabe. Das wolle er als Präsident der Vereinigten Staaten nicht zulassen. Das Verhältnis des Social-Media-Konzerns zum amtierenden US-Präsidenten ist bereits angespannt. Denn Trump verkündete erst kürzlich, ein Panel zur Social-Media-Überprüfung in den USA gründen zu wollen. Die Markierung seiner Tweets könnte die endgültige Entscheidung über die Gründung eines derartigen Komitees noch vorantreiben.


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In den vergangenen Tagen nutzte Trump Twitter immer wieder, um Staaten, in denen Anhänger der demokratischen Partei regieren, wegen vermeintlicher Manipulation der Präsidentschaftswahlen zu denunzieren. Ob Twitter dies weiterhin durchgehen lässt oder die Posts von Trump zukünftig genauer unter die Lupe nimmt, bleibt abzuwarten. Sicher ist allerdings, dass Trump an Twitters Vorgehensweise bis auf weiteres nichts ändern kann. Ein Twitter User brachte diese Tatsache in einer Antwort an Trump auf den Punkt:

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