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Social Media Marketing
Tag 2 der F8 2019: Ein Blick auf das Facebook der Zukunft

Tag 2 der F8 2019: Ein Blick auf das Facebook der Zukunft

Aniko Milz | 02.05.19

Tag 2 der F8-Konferenz beschäftigte sich mit den Neuerungen in der Technologie. Besonders Sicherheit und Inklusion in KI, VR und AR standen im Vordergrund.

Gestern berichteten wir über den ersten Tag der F8-Konferenz von Facebook und den Richtungswechsel, den das Soziale Netzwerk bekanntgab. Nicht nur designtechnisch, sondern vor allem auch in Bezug auf Daten soll sich einiges ändern. Dass sich bei Facebook zukünftig alles um Privatsphäre und Sicherheit drehen soll, ist seit Monaten schon Mark Zuckerbergs Credo und mittlerweile den meisten bekannt. Am zweiten Tag des Events ging es auch um den Blick nach vorne. Vor allem jedoch in Richtung Neuerungen in der Technologie: In den Bereichen Künstliche Intelligenz, Augmented Reality und Virtual Reality tut sich einiges bei Facebook.

Große Ziele: Die Sicherheit und Inklusion aller Nutzer

Neuer Tag, gleiches Thema. Wieder lag auf dem Sicherheitsaspekt ein großer Fokus. Es ging um das Erkennen von schädlichen Posts mit Hilfe von KI und Hilfen, wie sich Nutzer in der Anwendung von VR sicherer fühlen können. Das zweite Thema des Tages war Inklusion. Nach Diskriminierungsvorwürfen ist es der Plattform jetzt wohl wichtig, deutlich zu machen, dass sie als Netzwerk alle Menschen miteinander verbinden will, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Religion etc.

Es wurde viel in KI investiert

© Facebook

Im Bereich Künstliche Intelligenz konnten große Fortschritte in der Verarbeitung von Sprachen gemacht werden, berichtete Manohar Paluri, Director of AI, in seinem Vortrag. Das Natural Language Processing soll helfen, schädliche Inhalte, die gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen, besser zu erkennen, ohne auf menschliche Überprüfung angewiesen zu sein. „Understand content with less supervision“, gab er als sein Ziel für KI an.

Künstliche Intelligenz hilft Facebook auch bei der verbesserten Objekterkennung. Ein Tool namens Panoptic FPN erkennt nicht nur die Objekte, die im Vordergrund eines Bildes zu sehen sind, sondern auch den Hintergrund, was die Einordnung vereinfachen soll. Besonders im Videobereich wurden zusätzliche Forschungen angestellt, die schädliche Inhalte proaktiv erkennen und es so möglich machen sollen, die Beiträge schneller von der Plattform zu entfernen.

Integrative KI und ethisches Design

© Facebook

Besonders stolz wurde auch der Rahmen für integrative KI präsentiert. Diese Richtlinien sollen sicherstellen, dass bestimmte Nutzer nicht ausgeschlossen werden. Es ist nun mal so, dass KI mit Datensätzen trainiert werden und wenn diese mangel- oder fehlerhaft sind, wird auch die KI eingeschränkt operieren. Neue Systeme sollen also jetzt immer unter der Linse der Inklusion betrachtet und getestet werden. Bezüglich des Designs gab Facebook an, Entscheidungen besonders bewusst treffen und verschiedene Hautfarben, Alter oder Geschlechterdarstellungen einbinden zu wollen.

VR ist für alle da

Ähnlich integrativ geht es in der Entwicklung von VR und AR zu. Auch dort wird der KI-Rahmen zur Anwendung gebracht. Damit wirklich jeder ein zufriedenstellendes AR-/VR-Erlebnis erhält, wird beständig darauf geachtet, alle Umstände zu berücksichtigen. Verschiedene Hauttöne sehen in verschiedenen Lichtverhältnissen unterschiedlich aus. Mangelhafte Datensätze könnten dafür sorgen, dass Handgesten zur Steuerung einiger Effekte nicht ausgelöst würden und so das Erlebnis für einige Anwender verderben. Das gleiche Verfahren wird auch im sprachlichen Bereich verwendet. Dort wird auf Faktoren wie Alter, Geschlecht und Dialekt geachtet.

Interessant sind sicher auch die Aussichten auf die Weiterentwicklung der Technologie. Codec Avatars stellen bereits Gesichter realitätsgetreu in VR dar, jetzt sind die Körper der Avatare an der Reihe. Von innen nach außen werden zunächst die Skelette entwickelt und auf diese dann die Muskelstruktur, die Haut und die Kleidung gelegt. Es wird noch Zeit brauchen, bis die Technik dort ausgereift ist, gibt Ronald Mallett, Research Manager der Facebook Reality Labs, zu, doch die bisherigen Ergebnisse seien vielversprechend.

© Facebook

Ein sicheres Erlebnis

Präventive Systeme, wie ein Verhaltenskodex, sollen eine respektvolle Interaktion innerhalb des Unternehmens sichern, reaktive Tools die Meldung und Blockierung von Nutzern erleichtern, die gegen Richtlinien verstoßen. Im VR-Bereich wurde großer Wert darauf gelegt, die Erfahrung für alle Nutzer angenehm zu gestalten. Spezielle Einführungsvideos begleiten die Nutzer zunächst und erklären die Funktionen und die Funktion der sogenannten Safety Bubbles verhindert, dass sich Anwender in einer großen Gruppe näher kommen als gewollt. Live-Moderatoren überprüfen das Verhalten der Teilnehmer und können Berichte über unangemessenes Verhalten überprüfen.

Der Umschwung, den Facebook am ersten Tag verkündete, zieht sich also auch durch den zweiten. Vor allem geht es darum, dass Image der Plattform zu ändern, bzw. zu verbessern. Frisch und modern soll sie in ihrem neuen Design erstrahlen, frei von Hate Speech und Diskriminierung, und das „Wohnzimmer“ eines jeden Nutzers werden, unabhängig von dessen Herkunft. Wie erfolgreich Facebook mit diesen Veränderungen fahren wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass die diversen Skandale dem Netzwerk bis jetzt deutlich weniger anhaben konnten, als erwartet.

Die ganze Keynote gibt es hier zum Nachgucken.

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