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Social Media Marketing
Präferenzen junger User: Facebook ist bei Gen Z out

Präferenzen junger User: Facebook ist bei Gen Z out

Aniko Milz | 09.07.19

Umfrage zeigt: Junge Nutzer verlassen Facebook. Kein Problem, es gibt ja noch WhatsApp und Instagram, doch auch die Foto-Plattform hat ein Imageproblem.

Seit 15 Jahren existiert das Soziale Netzwerk und sammelt mehr oder weniger konstant neue Nutzer. Trotz wiederholter Datenschutz- und Fake News-Skandale hat sich Facebook als Nachrichtenkanal sowie unentbehrliche Werbeplattform gemausert. Doch das Netzwerk könnte seine glorreichen Zeiten hinter sich haben: Wie eine Umfrage von Business Insider belegt, melden sich immer mehr junge Nutzer, die der Generation Z zugeordnet werden, von Facebook ab und löschen ihren Account.

Facebook ist veraltet

Mit der Hilfe von Streetbees befragte Business Insider 1.235 Menschen im UK, den Vereinigten Staaten und Indien. 820 von ihnen waren zwischen 18 und 25 Jahre alt. Die meisten der Befragten hätten zwar noch einen Account auf Facebook, doch die Frage nach der beliebtesten Plattform beantworteten 36 Prozent mit Instagram und nur noch 26 Prozent der Befragten mit Facebook. Mehr und mehr junge Nutzer löschen oder deaktivieren ihren Facebook Account. 30 Prozent gaben in der Umfrage an, mal ein Konto gehabt zu haben, doch dieses nicht mehr zu nutzen. Dabei sparten die Gen Zers nicht mit knallharten Begründungen für ihren Ausstieg. Die Plattform sei „boring“, zu viele alte Menschen seien dort unterwegs, „it is not appealing anymore“ oder „Facebook is now very much outdated“, so einige Kommentare. Kurz hinter Facebook auf einem wohl ungewollten zweiten Platz liegt Kik, der Messenger-Dienst, gefolgt von Skype, das zu Zeiten von Snapchat und WhatsApp wie es scheint auch „outdated“ ist.

© Business Insider

Happy Family dank WhatsApp und Instagram?

Welch Glück für Facebook, dass es Instagram und WhatsApp unter sich vereint. Die Untersuchung zeigt, dass Facebooks Entscheidung, die Facebook-Familie überwiegend getrennt zu halten, die richtige war. Die Marke „Instagram“ sowie „WhatsApp“ sprechen die nächste Generation auf ganz andere Weise an, wobei auch Instagram mit einigen unzufriedenen Nutzern zu kämpfen hat. Die Foto-Plattform wurde zwar als beliebteste Plattform gerankt, doch gleichzeitig gaben auch 20 Prozent der Befragten an, ihren Instagram-Account nicht mehr zu nutzen. Cyber-Mobbing, falsche Selbstdarstellung und die FOMO-Kultur (fear of missing out), die sich auf Instagram etabliert haben, trugen dazu bei, dass es als schlimmste Plattform für psychische Gesundheit benannt wurde und einige Nutzer verlor.

Stars wie Lena Meyer-Landrut oder auch Selena Gomez, die derzeit 153 Millionen Follower unter ihrem Instagram-Account vereint und vielen jungen Menschen als Vorbild dient, nehmen sich regelmäßig Auszeiten von ihrem Account. Ende September letzten Jahres schrieb die Schauspielerin und Sängerin unter einem Post: „taking a social media break. Again. […] Just remember- negative comments can hurt anybody’s feelings. Obvi.“ Und erst Anfang des Monats gab sie in einem Interview an, die App von ihrem Telefon gelöscht zu haben:

It’s just become really unhealthy, I think personally, for young people including myself, to spend all of their time fixating on all these comments and letting this stuff in, and it was affecting me.

Gen Z will ganz bestimmten Content

Die Zahlen zeigen, dass die jungen Nutzer anspruchsvoll sind und sich den Content, den sie sehen wollen, bewusst aussuchen. Ein Internetriese wie Facebook, der in der schnelllebigen Zeit des Internets schon als Dinosaurier gelten kann, ist in seinen Veränderungen zu langsam, um sich schnell genug an die neuen Sozialen Medien wie Snapchat und TikTok anzupassen und auf die junge Zielgruppe einzustellen. Außerdem unterscheiden sich die Inhalte der Plattformen maßgeblich. Snapchat und TikTok leben von kurzweiligem und lustigen Content, Instagram von hashtagorientierten Visuals und Twitter von aktuellen Trends und Diskussionen. Facebook zeigt vermehrt ein Bild von Memes und politischen Beiträgen, die sich mehr schlecht als recht im Newsfeed zusammenfinden. Natürlich könnten Nutzer auch dort den Seiten folgen, die interessante Inhalte bereitstellen, doch das tun sie bereits auf Instagram, warum also die Mühe machen? Facebook mag es nicht stören, Nutzer an Instagram zu „verlieren“, doch sowohl Unternehmen als auch Advertiser sollten sich dementsprechend überlegen, wie sie besser auf Gen Z als Zielgruppe zugehen und mit welchen Inhalten sie sie ansprechen können.

Kommentare aus der Community

ben am 22.11.2020 um 12:06 Uhr

ich konnte, selbst als jugendlicher nie diese mentalität von „immer das neuste, immer nur der neuste trend, da wo die älteren sind, will ich nicht sein“ nie nachvollziehen. liegt vll aber auch ein meiner generation. das internet ermöglichte es mir, mit allen möglichen leuten zu kommunizieren. wenn ich in einem gitarren forum um rat suche, ist wohl der eines 40 jährigen, der seit 25 jahren spielt, mehr wert, als der eines 17 jährigen der das seit2 jahren macht. aber sollen se machen und unter sich bleiben, denn für die gen z’ler, zähle ich mit 35 ja schon den boring old ones, denen sie aber, wenn sie ruhm und fame haben, selber auf insta folgen

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