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Social Media Marketing
Neue YouTube Gaming-Richtlinien: Creator können nun gewalttätigeren Content produzieren

Neue YouTube Gaming-Richtlinien: Creator können nun gewalttätigeren Content produzieren

Toni Gau | 03.12.19

Was zunächst wie eine schlechte Neuigkeit klingen mag, könnte sich doch positiv bemerkbar innerhalb der YouTube-Landschaft machen.

Ab heute ist es YouTubern im Gaming-Bereich möglich, gewalttätigeren Content zu produzieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass YouTuber sich von nun an gegenseitig die Köpfe einschlagen dürfen, sondern lediglich, dass gewalttätigere Videospiele auf höhere Toleranz seitens YouTube treffen. Für die Plattform, doch vor allem die Creator, könnte dies einen überaus positiven Effekt haben, wie auch The Verge berichtet.

Eine Sache der Fairness

Wer sich nun denkt, es sei unverantwortlich, dass YouTube eine höhere Toleranz gegen gewalttätigen Content bietet, muss wissen, dass diese bereits für jede weitere Kategorie außerhalb des Gamings gilt. Ob zu Filmen, Serien, Eigenprojekten oder dergleichen – lediglich beim Gaming galten dermaßen scharfe Richtlinien zur Gewalt im Video und diese wurden nun dementsprechend angepasst.

So wie auch Filme teils sehr explizite Szenen darstellen, existieren eben solche auch in Videospielen in bereits gescripteten Szenen – wer vor einigen Jahren auf YouTube den Hype ums Spiel Outlast miterlebte, wird wissen, wovon ich rede. Zu sagen, dass derartiger Content bei Filmen, jedoch nicht Spielen akzeptabel ist, scheint weder logisch noch kongruent. Als Konsequenz kann derartiger Content nun auch von Zuschauern ohne Account geschaut werden und auch solchen, welche bei diesem angegeben haben, sie seien unter 18 Jahre alt. Ausnahmen hierzu bilden Spiele wie Mortal Kombat, welche wirklich auf expliziter Brutalität beruhen. Genauso wird laut YouTube weiterhin, wie auch in anderen Kategorien, darauf geachtet, dass Zuschauer keiner Gewalt aus der echten Welt ausgesetzt werden. Gewalttätiger Content verbleibt also in den Unterhaltungsmedien.

Die Sache mit dem Advertisement

Zwar mag es sich hierbei um löbliche Änderungen handeln, doch setzen sie nicht dort ein, wo es wichtig wird: Bei der Werbung. Sobald ein Video nämlich gewalttätige Inhalte aufweist, wird dieses weiterhin als ungeeignet für Werbung betrachtet und somit demonetarisiert. Viele Advertiser meiden weiterhin Gaming, obwohl hierin eine großartige Möglichkeit besteht jüngere Zielgruppen zu erreichen. Ein Problem, mit welchem viele YouTuber zu kämpfen haben, da diese abhängig von ihren AdSense-Einnahmen sind, um finanziell stabil zu sein – doch funktioniert dieses System schlichtweg nicht. YouTube CEO Susan Wojcicki hat dieses Problem bereits adressiert, doch erfolgten bis dato noch keine dementsprechenden Änderungen:

We’re working to identify advertisers who are interested in edgier content, like a marketer looking to promote an R-rated movie, so we can match them with creators whose content fits their ads.

Viele werden sich nun sicherlich sorgen, dass die eigenen Kinder nun einfacheren Zugriff auf gewalttätigen Content haben – doch wäre der Einwand, dass sie nun Zugriff auf mehr gewalttätigen Content haben angemessener. Die Möglichkeit diesen anzusehen, bestand bereits vorher. Die eigenen Kinder zu überwachen liegt allerdings nicht in YouTubes Verantwortung, sondern der der Eltern und es gibt mehr als genug familienfreundliche Kanäle auf der Plattform. Eltern müssen die Surfaktivitäten des eigenen Kindes regulieren und darauf achten, dass diese angemessen Content schauen. Es ist dementsprechend stark zu bezweifeln, dass diese Änderungen in irgendeiner Form Schäden mit sich bringen werden. Für die Plattform selbst ist dies ein Schritt in die richtige Richtung.

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