Social Media Marketing
Your Algorithm gibt Instagram Usern endlich mehr Einblick und Macht über ihre Reels

Your Algorithm gibt Instagram Usern endlich mehr Einblick und Macht über ihre Reels

Larissa Ceccio | 11.12.25

Community-Wünsche werden wahr: Instagram testet in den USA das neue Feature Your Algorithm. Nutzer:innen können dort aktiv mitbestimmen, welche Reels sie sehen und erhalten Einblick in ihre Interessenprofile. Weitere Länder und Instagram-Formate sollen folgen.

Nachdem der „Dear Algo“-Trend auf Threads die Plattform zu einem Feature bewegte, zieht die große Meta-Schwester Instagram nun nach. In den USA testet die Plattform das neue Feature Your Algorithm, das erstmals offenlegt, welche Reels vom Algorithmus als relevant befunden werden. Und noch wichtiger: Nutzer:innen können jetzt diese Auswahl beeinflussen uns entscheiden, welche Reels sie mehr und welche sie weniger oder gar nicht mehr sehen wollen. Mehr Kontrolle, mehr Transparenz, mehr Nähe zu dem Nutzungserlebnis, das sich viele seit Jahren wünschen.

Instagram beschreibt das neue Feature selbst als „a new way to see and control your algorithm“. Chris Cox, Chief Product Officer bei Meta, ordnet den Roll-out als wichtigen Schritt hin zu einer besser kontrollierbaren Instagram-Erfahrung ein.

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„Dear Algo“:
Threads macht aus einem Trend das wohl charmanteste Feature des Jahres

Smartphone Screenshot der Threads App: Ein neuer Post beginnt mit „Dear algo show me more basketball updates“, um dem Algorithmus mitzuteilen, welche Inhalte bevorzugt angezeigt werden sollen.
© Meta


Einblick in den eigenen Algorithmus und endlich Einfluss darauf

Wer schon einmal wissen wollte, warum Instagram bestimmte Reels zeigt, bekommt jetzt Antworten. Die neue Funktion Your Algorithm öffnet das Fenster in die eigene Empfehlungslogik weiter. Das Feature zeigt, welche Interessen Instagram einem Profil zuschreibt und gibt Nutzer:innen die Möglichkeit, genau dort einzugreifen. Nutzer:innen können über ein neues Icon im Reels Tab einsehen, welche Themen Instagram als relevant einstuft, und diese Auswahl manuell anpassen. Das Dashboard zeigt die wichtigsten Interessen, ermöglicht das Hinzufügen oder Reduzieren einzelner Themengebiete und bietet sogar die Option, das persönliche Interessenprofil in der eigenen Story zu teilen. Instagram betont im Zuge des Roll-outs, dass sich Interessen im Laufe der Zeit verändern und dass der Algorithmus diese Entwicklung künftig aktiver begleiten soll.

Die Plattform kündigte zudem an, diese Einblick- und Einflussmöglichkeiten nicht auf Reels zu beschränken. Perspektivisch sollen der Explore Feed und weitere Elemente der Social Experience auf der Plattform folgen. Das Feature startet in den USA und wird schrittweise für alle englischsprachigen Nutzer:innen ausgerollt. Wann das Feature auch für deutschsprachige Nutzer:innen kommt, ist derzeit noch unklar.

Parallel hebt Meta auch die Produktionsebene auf ein neues Level. In Edits gibt es jetzt neue Templates, Storyboards und Remix-Funktionen, die das Erstellen von Reels vereinfachen und besser strukturieren sollen.

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Warum bisherige Algorithmustaktiken an Wirkung verlieren könnten

Auch Brands und Creator sollten sich die kommenden Entwicklungen, die durch die neue user-zentrierte Steuerung entstehen könnten, beobachten. Wenn Nutzer:innen ihre Interessen aktiv anpassen, verschiebt sich die Grundlage dessen, was als relevant gilt. Strategien, die auf klassischen Algorithmussignalen beruhen, etwa das gezielte Auslösen von Interaktionen, der Wechsel verschiedener Formate oder bestimmte Posting-Rhythmen, könnten an Wirkung verlieren.

Meta setzt mit Your Algorithm zudem ein Signal Richtung Regulierung. Die Plattform macht Empfehlungssysteme transparenter und nachvollziehbarer; bislang wurde von vielen Seiten kritisiert, dass sich nur schwer erkennen ließ, wie der Instagram-Algorithmus Entscheidungen trifft und wer im Zweifel Einfluss darauf nehmen kann, etwa im Kontext politischer Debatten.

Instagram öffnet die Black Box und gibt Usern mehr Macht

Mit Your Algorithm rückt Instagram ein Stück näher an das Nutzer:innenerlebnis, das sich viele seit Jahren wünschen: mehr Kontrolle, mehr Transparenz, mehr Mitsprache über die Inhalte im Feed. Relevanz entsteht künftig weniger aus algorithmischen Signalen allein, sondern aus tatsächlichen Interessen, die Nutzer:innen bewusst setzen. Gleichzeitig ist Your Algorithm ein Signal über den Social-Media-Kosmos hinaus.



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