Besserer Content, mehr Interaktion
Für dich vielleicht selbstverständlich, für andere längst vergessen: Die Qualität und Authentizität des Contents muss stimmen. Leider haben gerade Likes dazu beigetragen, dass irreführende oder sogar unsinnige Posts eine hohe Reichweite generieren. Wenn nun die Anzahl der Likes in den Hintergrund gerät, kann der Content spezifischer werden. So ist es möglich, die Zielgruppen genauer anzusprechen und den Fokus auf die Interaktion in den Kommentaren zu verschieben.
Größere Chancen für kleinere Unternehmen
Wenn “Gefällt mir”-Angaben unwichtig sind, traut man sich möglicherweise eher mit ausgefallenen oder sogar provokanten Inhalten auf die Plattform. So können vor allem kleinere Unternehmen ihren Standpunkt und Leitgedanken besser präsentieren.
Mehr Ehrlichkeit und Authentizität
Sobald Likes keine Rolle mehr spielen, bringt auch das oft praktizierte Zukaufen nichts mehr. Die Folge: Influencer und Marken müssen nicht mehr auf rein numerische Werte unter Posts hinarbeiten, wodurch Content wieder authentischer und ehrlicher werden kann.
Verschiebung von KPIs
Eine möglichst hohe Zahl an Likes wird in Zukunft wohl kein erstrebenswertes Marketing-Ziel mehr darstellen. Stattdessen werden Interaktionen mit der Zielgruppe wichtiger, womit auch die Bedeutung von Stories, Reels und Hashtags zunimmt.
Stärkerer Einsatz von Paid Ads
Wenn der Erfolg von Inhalten nicht mehr (ausschließlich) anhand roter Herzen gemessen wird, wird das Tagesgeschäft von Influencern deutlich schwieriger. Marken werden dann wahrscheinlich häufiger auf bezahlte Werbeinhalte zurückgreifen – was bei Werbetreibenden wiederum zu niedrigeren Streuverlusten führt.
Nachteile für Influencer
Des einen Freud ist des anderen Leid: Führten viele Likes neben mehr Followern indirekt zu mehr Werbepartnerschaften, wird Influencern durch verborgene Likes nun sozusagen ihre Daseinsberechtigung entzogen. Sollte es in diesem Fall zu einer Verschiebung zur Messung von Followern als zentrale Kennzahl geben, verlagert sich das Problem lediglich: Das Segment der Mikro-Influencer mit seiner vergleichsweise kleinen Schar von Anhänger:innen dürfte dann stark an Bedeutung verlieren.
Fazit: Großer Nutzen für kleine Brands
Nicht nur Unternehmen, sondern auch für Privatpersonen können durch die neue Funktion Instagram anders nutzen. Die wohl wichtigste Auswirkung: Der Like-Druck auf Nutzer:innen sinkt, wodurch auch privater Content authentischer werden könnte.
Letztendlich bleibt abzuwarten, wie das neue Feature mittelfristig tatsächlich angenommen wird, ehe die dargelegten Szenarien Realität werden können. Fakt ist: Profitieren würden insbesondere kleine Unternehmen, die es derzeit noch sehr schwer haben, sich im Kampf um Aufmerksamkeit gegen die großen Platzhirsche durchzusetzen.
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