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Digitalpolitik
Facebooks Machenschaften – Diskreditierung und Verdrehung gegen die Kritik

Facebooks Machenschaften – Diskreditierung und Verdrehung gegen die Kritik

Niklas Lewanczik | 19.11.18

Die NYT deckte auf, dass Facebook anhaltende Kritik durch Diskreditierung mindern wollte und dafür eine Firma einsetzte. Zuckerberg gibt sich überrascht.

2018 war kein gutes Jahr für Facebook. Cambridge Analytica ist jedem im digitalen Raum ein Begriff und steht für die mangelnde Datensicherheit beim größten sozialen Netzwerk überhaupt. Diese bestätigte sich durch weitere Hacks und negative Presse blieb nicht aus. Nun zeigt eine umfassende Untersuchung der New York Times, dass Facebook mit der Firma Definers Public Affairs kooperierte, um Kritiker und die Konkurrenz zu diskreditieren und das Image des eigenen Unternehmens aufzupolieren. CEO Mark Zuckerberg will erst durch den Bericht von der Zusammenarbeit erfahren haben.

Wird Definers Public Affairs zum nächsten Stolperstein für Facebook?

Vergangenes Jahr wurde Definers Public Affairs von Facebook angeheuert, um die Berichterstattung zum Unternehmen zu überwachen. Das berichtet der Beitrag der New York Times. Das Unternehmen sei demnach dafür bekannt Taktiken für politische Kampagnen in die PR zu übertragen. Die NYT berichtet weiter, dass das Newsportal NTK reihenweise Beiträge veröffentlicht hatte, die Google und Apple – zweifellos große Konkurrenten Facebooks – unlautere Geschäftspraktiken vorwarfen. Und das Portal ist wohl nicht zufällig ein Partner von Definers Public Affairs; man teilt sich sogar Büroräume und Personal. So werden von Mitarbeitern Beiträge geschrieben, die die Konkurrenz der Klienten angreifen. Man versteht sich auf die Taktik der Opposition Research oder anders ausgedrückt: Angriff ist die beste Verteidigung.

Zwar ist das Publikum von NTK nicht groß, sehr konservative Seiten, darunter Breitbart, greifen aber auf die Inhalte zurück. Die Vorwürfe, dass Facebook wissentlich derart gehandelt habe, weist Mark Zuckerberg selbst zurück:

I learned about this relationship when I read The New York Times piece, and like I said, as soon as I read it I looked into whether this is the type of firm that we want to be working with, and we stopped working with them. My understanding from talking to our team is not that we had them attack any competitor or anything like that.

Der aktuelle Blogpost des Unternehmens bestätigt die Trennung von Definers Public Affairs. Dabei wird betont, dass man das Unternehmen nicht zum Schreiben von diskreditierenden Artikeln angehalten habe:

Lastly we wanted to address the issue of Definers, who we ended our contract with last night. The New York Times is wrong to suggest that we ever asked Definers to pay for or write articles on Facebook’s behalf – or to spread misinformation. Our relationship with Definers was well known by the media – not least because they have on several occasions sent out invitations to hundreds of journalists about important press calls on our behalf.

Wurden Zusammenhänge verdreht?

Laut NYT hat Definers Public Affairs den demokratischen Philantropen George Soros durch das Verbreiten eines Recherchedokuments als Urheber einer Anti-Facebook-Kampagne dargestellt. Eine Suggestion, die von konservativer oder rechtspopulistischer Seite gern für Schmutzkampagnen aufgegriffen wurde. Immerhin hatte er, nicht zu Unrecht, Google und Facebook als Bedrohung anerkannt, weil sie wenig Schutz vor den Konsequenzen des Handels der User bieten würden.

Andere Kritiker Facebooks, darunter Diamond and Silk, wurden von der Firma in den Fokus gestellt. Zudem habe man vonseiten Facebooks eine jüdische Bürgerrechtsgruppe beauftragt, um Kritik am Unternehmen, das mit Zuckerberg und Sheryl Sandberg als COO zwei jüdische Personen an der Spitze hat, als anti-jüdisch gefärbt darzustellen. Davon berichtet auch The Verge.

Einige Erkenntnisse des Berichts der New York Times werden von Facebook als unwahr beschrieben. Das bezieht sich jedoch nur bedingt auf die Aussagen zu Definers Public Affairs. Zuckerberg und Sandberg wollen nichts der Kooperation mit der Firma gewusst haben und sind sich zwar der Lobby-Arbeit bewusst gewesen, die Facebook zur Imagepflege anstrengte, nicht aber einer Verwendung unwahrer Inhalte oder suggestiver Finten.

Aber kann es sein, dass die Führungsriege tatsächlich nicht darüber informiert war, was das Unternehmen seit gut einem Jahr für Facebook unternommen hat? Erst mit Bekanntwerden der fragwürdigen Maßnahmen wurde die Zusammenarbeit beendet. Wenn es nun wirklich ohne das Wissen Zuckerbergs zu den Diskreditierungskampagnen gekommen sein sollte, so war dennoch ein wichtiger Mitarbeiter bei Facebook dafür verantwortlich. Allein diese Affäre – die NYT prangert weitere dubiose Momente bei Facebook an – wirft erneut ein schlechtes Licht auf den einstigen Superstar der Tech-Branche. Die Krise um das Unternehmen ist inzwischen unvermeidlich und umfassend. Doch wie es scheint, begegnet Facebook dieser nicht mit der notwendigen Aufrichtigkeit. Der Vertrauensverlust, den das Soziale Netzwerk durch seine Machenschaften hervorruft, wird kaum umzukehren sein. Man kommt nicht umhin zu glauben, dass die Unternehmensführung sich ihrer Handlungen trotz vieler Dementi bewusst ist. Andernfalls ist der Aktionsraum bei Facebook derart intransparent, dass auch künftig vermehrt Kritik aufkommen und das Image des Unternehmens weiter leiden wird. Doch wie will man dann dagegen vorgehen? Den Fall in Sachen Popularität und Integrität zu stoppen, wird jedenfalls mit jeder neuen Enthüllung aussichtsloser.

Kommentare aus der Community

Cologneandy am 20.11.2018 um 20:35 Uhr

Zu #facebook nur mal etwas von mir einem zwar gamer seit der jugend aber wenig plan vom pc habender,damals mal basic gelernt selbst damit hätte man in wenigen minuten sicherlich nen bot programieren können der die pornofakes selbstständig direkt erkennt.Bei merkelfotos klappt das ja auch das manche bilder schon als verboten gemeldet werden wenn man sie hochladen will. Mir selber passiert war irgendnen meme von mir.Auf jeden fall ich hab null programmierplan aber diese fakes haben meist 1.post nen video oder lauter freundeanfragen,oder follower die alle selber wahrlich welche sind = selber wenig follower…kenne das prinzip von mixcloud der welt grössten dj seite,mit charts und co wo ich früher mir 145 mal rank 1 erkämpfen konnte durch verdiente plays nicht gekaufte….nun in allen grossen charts von top100 90 aus malaysia djs die man noch nie gehört hat,haben dann 1000-2000 fakefollower aber ihre sets auch mal 50.000 plays was blödsinn ist weil selbst die weltbesten djs ihre plays höchstens mal 30% von ihren followern haben und nocht das 5000fache ……inzwischen kann man bei mixcloud sowas sogar selber kaufen…..fuckin system…musiker die sich was drauf einbilden das sie ranks erreichten die sie nie erreichten….back 2 topic es ist sicher kein problem nen kleines tool zu proggen für nen milliardenkonzern und app das checkt ob einer der 3 routinen der pornofakes auftaucht…meine vermutung wieso nicht….trotz klarer negativwerbung für sie….diese pornofakes verdienen kohle dadurch kauft man sich ne memberschaft auf den verlinkten pornseiten…nun denke mal jemand böses….das sie von der prämie der pornfakes nen teil einstecken um nicht gelöscht zu werden…..denkt mal drüber nach…oder warum sollten sie sonst nicht schnell son tool integrieren in facebook mit fuckin messenger…grösste frechheit so doppelt daten abgreifen alte handys in knie zwingen dadurch,naja habe nun nach 2tagen frei wieder ne sinnlose sperre,grund war teilen eines videos in der gruppe vorsichtig deutsch bei fb sollte jemand der aktiven dort sein oder in der internationalen kölschen mitte sagt bitte bescheid andreas arlt ist wieder 30tage gesperrt danke!!!

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