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Social Media Marketing
Die Demografie des sozialen Internets
G. Altmann: AllSilhouettes.com/pixelio.de

Die Demografie des sozialen Internets

Arne Behr | 22.08.12

Eine aktuelle demografische Studie liefert interessante Erkenntnisse über die Bevölkerungsstruktur im sozialen Internet.

Über soziale Netzwerke lassen sich beinahe unendlich viele Daten generieren und analysieren. Wie viel Prozent der Facebook-User sind Frauen, wie viele davon sind unter 35, bis wann posten weibliche User über 65 am Freitagabend usw. Der Report, den Pingdom.com jetzt über den hauseigenen Blog veröffentlicht hat, fasst die aussagekräftigsten Zahlen fast aller wichtigen sozialen Netzwerke zusammen. Lediglich Daten zu Google+, die das benutzte Analyse-Tool DoubleClick Ad Planner schlicht nicht lieferte, fehlen dementsprechend in der Auflistung, außerdem beschränkt sich der Report auf US-amerikanische Zahlen.

Altersverteilung gesamt

Über alle untersuchten Netzwerke verteilt ergibt sich die folgende Altersverteilung der Sozial Media-Bevölkerung:

Altersverteilung pro Seite

Demnach ist mehr als jeder Zweite Social Media-User im mittleren Alter (25-44 Jahre). Nach Altersverteilung geordnet ergeben sich in der nächsten Grafik zwischen den einzelnen Netzwerken aber teils erhebliche Unterschiede:

Zunächst fällt auf, dass es einige Netzwerke gibt, die einen überraschend hohen Altersdurchschnitt haben. Gerade auch bei den mitgliederstarken Communities wie Twitter, Pinterest, Facebook oder LinkedIn sind viele Menschen vertreten, die noch die Prä-Social Media-Zeit erlebt haben: 55 Prozent der Twitter-User sind 35 Jahre oder älter, 63% sind es bei Pinterest,  65% bei Facebook. LinkedIn führt diese Statistik jedoch unangefochten mit 79% Nutzern über 34 Jahren an. Allerdings nimmt der Anteil der User jenseits der 65sten Lebensjahres extrem ab, insgesamt nur 2 Prozent ergab hier die statistische Erhebung.

Auf der anderen Seite gibt es auch einige Netzwerke mit extrem jungen Publikum (58% aller Reddit-User sind unter 35, 83% aller Orkut-User bleiben unter diesem Wert) oder solche mit starken Häufungen einer bestimmten Altersgruppe (44% aller Hacker News-Nutzer sind zwischen 18 und 24 Jahren alt). Bei Orkut fällt dieser Wert mit 76% Usern zwischen 25 und 34 erneut so extrem aus, sodass die Macher der Studie auch einen Fehler in der Datenaggregierung des Ad Planners nicht ausschließen.

Durchschnittsalter pro Seite

Der durchschnittliche Social Media-Nutzer sind knapp 37 Jahre alt, alle Netzwerke zusammengerechnet. Die Zahlen für die einzelnen Netzwerke sind dann aber doch aussagekräftiger:

Die Reihenfolge, die naturgemäß schon aus der vorangegangenen Abbildung ersichtlich war, weist den durchschnittlichen LinkedIn-User als ältesten User mit 44,2 Jahren aus. Der Facebook-User kommt hier immerhin noch auf 40,5 Jahre, der Twitter-User ist mit 37,3 Jahren schon wesentlich jünger und nahe am Gesamtschnitt. Der Vergleich mit einer Erhebung vor zwei einhalb Jahren zeigt zudem, dass sich die Altersstrukturen von Facebook und Twitter in entgegengesetzte Richtungen bewegen: während der Facebook-User durchschnittlich zwei Jahre gealtert ist, hat der Twitter-User zwei Jahre verloren.

Geschlechterverteilung

Dass Frauen die sozialen Medien beherrschen, ist kein Geheimnis und wird hier aufs Neue bestätigt. 17 der 24 untersuchten Seiten (71%) kommen auf mehr weibliche als männliche User. Allerdings sind diese Übergewichte meist nicht allzu stark aus, seitenübergreifend kommt die Studie auf 48.75% Männer und 51.25% Frauen. Facebook und Twitter weisen dabei ähnliche Verteilungen von ungefähr 60% Frauen und 40% Männern auf. Spitzenreiter beim Frauenanteil ist Pinterest mit 79%, kleinere Netzwerke wie Slashdot oder Hacker News haben sehr viel mehr männliche User.

Fazit

Besonders auffällig sind die völlig unterschiedlichen Strukturen einzelner Netzwerke. In der modernen Social Media-Landschaft können männliche wie weibliche User jedes Alters die passende Umgebung für sich und ihre Aktivitäten und Interessen finden. Der Vergleich zu früheren Studien fällt zudem oft schwierig aus, da die Social Media-Landschaft immer wieder Veränderungen unterworfen ist.

Obwohl es sich bei den Erhebungen um Durchschnittswerte aus den USA handelt, die spezifische regionale Unterschiede zusätzlich verdecken, können die Ergebnisse dennoch als grobe Orientierung über den amerikanischen Raum hinaus herangezogen werden.

Kommentare aus der Community

Nonliner am 22.08.2012 um 16:44 Uhr

Und die Guten? Die Vernünftigen? Werden gar nicht erfasst. Denn die sind Offline.

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