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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Warum Google gegen seine eigenen Webmaster-Richtlinien verstößt

Warum Google gegen seine eigenen Webmaster-Richtlinien verstößt

Christoph Paterok | 04.08.14

Bestehen die Google Suchergebnisse bald nur noch aus Werbung und Knowledge Graph Inhalten? Der Juli brachte viele Veränderungen!

Google arbeitet stetig an der Darstellung der Suchergebnisse. Im Monat Juli hat sich diesbezüglich wieder einiges getan und man muss sich wieder einmal fragen, ob die organischen Treffer in naher Zukunft überhaupt noch eine Rolle spielen werden. Dr. Peter J. Meyers, Marketing Scientist bei Moz, hat seine Beobachtungen im Monat Juli in einem interessanten Artikel verpackt.

Google Suchergebnis
Die Suchergebnisseite für die Suche nach “diabetes symptoms”

Wie in Abbildung 1 zu sehen, befindet sich “above the fold” gerade mal ein einziger organischer Suchtreffer (unten links). Der Rest wird durch bezahlte Treffer (Google AdWords) und Inhalte aus dem Knowledge Graph befüllt. Google zeigt also wieder einmal mehr, dass es selbst die Fragen der Suchenden beantworten kann und statt den Quellen ihres Wissens, lieber Werbung anzeigt.

Ganz nebenbei verstößt Google damit gegen ihre eigenen Webmaster Richtlinien, wie man es im offiziellen Google Webmaster Blog nachlesen kann:

If you click on a website and the part of the website you see first either doesn’t have a lot of visible content above-the-fold or dedicates a large fraction of the site’s initial screen real estate to ads, that’s not a very good user experience. Such sites may not rank as highly going forward.

Doch was genau hat sich in den letzten Wochen eigentlich geändert?

28. Juni 2014 – Wegfall der Autorenbilder

Innerhalb von wenigen Tagen wurden sämtliche Autorenbilder, die über das Google+ Profil der Autoren bezogen wurden, aus den Suchergebnisseiten verbannt. Lediglich der Name des Autors wird im Suchergebnis bestehen bleiben, denn auch die Zahl der Follower, die rechts neben dem Namen des Verfassers angezeigt wurde, ist nicht länger sichtbar.

Nach Aussagen von Google hätte dies keine Auswirkungen auf die Anzahl der Klicks von dem jeweiligen Suchergebnis (CTR). In der SEO-Szene wurde darüber heiß diskutiert und die Meinungen gingen stark auseinander.

2. Juli 2014 – Noch mehr “In-depth-articles” in den Suchergebnissen

Während die Anzahl und die Größe der “In-depth-articles” nur langsam aber stetig zugenommen hat, wurde die Anzahl dieser Artikel, in der Nacht zum 2. Juli 2014, mehr als verdoppelt. Es ist ganz klar zu beobachten, dass bei immer mehr Suchbegriffen, entsprechende “In-depth-articles” angezeigt werden. Warum Google das tut, ist für die Experten nur schlecht nachvollziehbar, einige behaupten, dass Google lediglich verschiedene Tests durchführt.

16. Juli 2014 – Mega-Videos in den SERPS

Nachdem am 28. Juni die Autorenbilder aus den Suchergebnisseiten verschwanden, konnte in den Wochen danach festgestellt werden, dass auch die Anzahl der Video Thumbnails, die links neben den Treffern angezeigt wurden, abnahm.

Am 16. Juli 2014 wurde allerdings zum ersten mal ein “Mega-Video-Thumbnail” gesichtet. Auch in Deutschland kann bei der Suchanfrage “let it snow google” ein solches Mega-Video betrachtet werden.

Dr. Peter J. Meyers empfiehlt:

If you have the budget and really want to dominate the SERPs, try writing a pop song.

24. Juli 2014 – Google Pigeon Update

Durch das Google Pigeon Update wurde der Algorithmus der lokalen Suche angepasst. Ziel war es, statt den sogenannten “local packs” (Auflistung lokaler Unternehmen) mehr Webseiten von lokalen Unternehmen zu platzieren. Nach gerade einmal drei Tagen wuchs die Zahl der sichtbaren “local packs” allerdings beinahe wieder auf den alten Wert zurück. Anscheinend wurde nachträglich an einigen Stellschrauben gedreht.

Wir sind gespannt, wie sich die Darstellung der Suchergebnisse weiterhin entwickelt. Was haltet ihr von den Veränderung und der Tatsache, dass Google gegen seine eigenen Richtlinien verstößt?

Quelle: Moz.com

Kommentare aus der Community

Roland Wiegmann am 05.08.2014 um 07:21 Uhr

Ohne gleich als Systemkritiker einzusteigen (also bei allem Respekt vor den Gesetzen der Marktwirtschaft und also dem betriebswirtschaftlich obersten Ziel der Gewinnmaximierung) überzieht Google maßlos und ich hoffe, das rächt sich.
1. Vom Thema ‚Usability‘ hat Google noch nie gehört
2. ‚Content, Content, Content‘ – Google fordert es aber hält sich selbst nicht dran, sh. dieser Artikel
3. Was ist mit dem Urheberrecht beim Knowledge-Graphen? Die Quellen ihres Wissens hat Google doch gescraped.
Letztlich ist wohl doch die ‚Systemfrage‘ zu stellen: Wie knacken wir den Monopolisten?

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