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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Keine Rankingverluste mehr: Google macht Cloaking für Publisher möglich

Keine Rankingverluste mehr: Google macht Cloaking für Publisher möglich

Niklas Lewanczik | 20.09.17

Publisher können künftig Seiten mit Paywall komplett von Google indexieren lassen. Damit wird ihnen Cloaking ermöglicht und mehr Abonnements winken.

Publisher hatten bislang das Problem, dass Google nur die Inhalte außerhalb von Bezahlschranken indexiert hat. Doch nun sollen auch die Inhalte, die den Nicht-Abonnenten verborgen bleiben, gecrawlt werden. Somit beugt Google seine Haltung gegenüber dem sogenannten Cloaking.

Cloaking verstößt gegen Richtlinien für Webmaster – oder doch nicht?

Mit dem Begriff Cloaking (von engl. to cloak = maskieren, verhüllen) wird eine Technik bezeichnet, die Besuchern der Website und den Crawlern der Suchmaschine unterschiedliche Inhalte zur Verfügung stellt. Damit sollen bessere Rankings bei Google ermöglicht werden. Wenn also ein Webmaster für den Suchmaschinencrawler seine Website mit zusätzlichen Keywords versieht, die allerdings dem „normalen“ Besucher nicht angezeigt werden, handelt es sich um die Verhüllungstaktik.

Google erklärt selbst, dass Cloaking „als Verstoß gegen unsere Richtlinien für Webmaster“ gilt.

Doch für Publisher wie Verlage, die ihre Inhalte nicht gänzlich frei anbieten wollen, sind häufig Paywalls die gängige Lösung. Allerdings werden bei deren Vorhandensein nur die Inhalte, die frei zugänglich sind, indexiert. Damit dieses Problem für die Publisher geschmälert wird, hatte Google diesen mit der First Click Free-Initiative ermöglicht, ihre Inhalte indexieren zu lassen, da User über die Suchmaschine mit dem ersten Klick, der kostenlos ist, an der Paywall vorbei kommen.

Schon hier war Google den Publishern leicht entgegengekommen. Doch viele derer wollten weiterhin nicht an der Initiative partizipieren oder sind ausgestiegen. Denn durch den ersten freien Klick auf die Seite schwand auch die Notwendigkeit von Abonnements für viele User. Ohne die Partizipation an First Click Free haben Publisher jedoch beim Google Ranking deutliche Nachteile erfahren, die auf nur partielle Indexierung zurückzuführen sind. Das Wall Street Journal berichtet gar von einem 38-prozentigen Einbruch des Traffics von Google nach Aufkündigung der Initiative, bei Google News seien es sogar 89 Prozent gewesen.

Nun scheint Google aber einzulenken und eine Indexierung von Inhalten hinter Bezahlschranken zu ermöglichen; und damit auch eine Art des Cloakings.

Noch ist nicht klar, wann die Änderungen in Kraft treten

Johannes Beus hatte auf dem SISTRIX-Blog davon berichtet, das Wall Street Journal selbst ist die Quelle für die von Google noch nicht bestätigten Informationen. Denn wie die Journalisten Jack Nicas und Lukas I. Alpert in ihrem Artikel darlegen, soll Google bereit sein, das First Click Free-Programm zu beenden. Publisher sollen dann selbst entscheiden, auf welche Weise User Zugriff auf ihre Inhalte erlangen können, die sie in den Suchergebnissen vorfinden. Und dabei sollen nun auch nicht frei zugängliche Inhalte indexiert werden.

Under its new approach, Google’s technology will be scanning the full article, despite any paywalls,

heißt es im WSJ. Mit dieser Änderung würde Google seine eigenen Richtlinien in Bezug auf das Cloaking ein Stück weit untergraben. Denn die Publisher mit Abonnement-Schranken können Inhalte damit für den gemeinen User und die Suchmaschine different darstellen, ohne Nachteile im Ranking zu erwarten.

Für die Publisher von News etc. sind die Bezahlschranken oftmals sehr wichtig. Die Google-Änderung dürfte ihnen Vorteile bei der Gewinnung von Abonnenten und beim Aufrechterhalten des Traffics sichern. Allerdings betonen die Autoren des WSJ, dass noch unbekannt ist, wann die Neuerung effektiv umgesetzt wird. Es bleibt abzuwarten, ob und wie bestimmte Publisher von Googles Richtlinienmodulation profitieren beziehungsweise diese ausnutzen werden.

Wer Cloaking für seine Website ausschließen möchte, kann im Übrigen Googles Funktion „Abruf wie durch Google“ für die Seite verwenden.

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