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Googles Adblocker für Chrome kommt am 15. Februar – und so funktioniert er

Googles Adblocker für Chrome kommt am 15. Februar – und so funktioniert er

Anton Priebe | 20.12.17

Damit der integrierte Adblocker in Chrome nicht alle Werbeanzeigen auf einer Website blockiert, müssen sich Seitenbetreiber an bestimmte Regeln halten.

Googles eigener Adblocker für Chrome startet am 15. Februar 2018. Die Suchmaschine gibt mit dem Launch-Datum weitere Details zur Funktion bekannt.

Google folgt den Standards der Coalition for Better Ads

Bereits im Frühjahr wurde öffentlich, dass Google an einem integrierten Adblocker für Chrome arbeitet. Im Sommer folgten dann die ersten konkreten Details, wie das Projekt aussehen könnte, und jetzt terminiert Google den Start. In dem Blogpost heißt es, man folgt mit dem Adblocker den Leitgedanken des Better Ads Experience Program der Coalition for Better Ads. 

Im Rahmen der Koalition haben sich viele internationale Player der Werbeindustrie aus allen Ecken des Marktes zusammengeschlossen und gemeinsame Richtlinien formuliert. Neben Google umfasst das beispielsweise Verbände wie das IAB und den BVDW, Verlage wie Springer, Publisher wie Reuters, Tech-Unternehmen wie Microsoft oder AppNexus und sogar den Social-Riesen Facebook.

Basierend auf einem dafür entwickelten Framework zertifiziert die Initiative ab Januar Publisher, die auf freiwilliger Basis auf ungewollte Werbeformate verzichten. Gleichzeitig akkreditiert das Programm nur Tech-Anbieter und Browser, die sich ebenfalls an die Standards halten, und ihre Werbeanzeigen filtern. Die störenden Formate wurden gemeinsam identifiziert und sind in einem PDF genau festgehalten.

So sieht schlechte Werbung aus – die Standards der Coalition for Better Ads, Quelle: BetterAds.org

Um ein Zertifikat von der Koalition zu erhalten, dürfen bei der Verwendung von den als störend klassifizierten Werbeformaten bestimmte Schwellen nicht überschritten werden. Diese sind im Framework beschrieben:

  • nicht mehr als 7,5% der gesamten Werbung einer Website darf in den ersten zwei Monaten nach der Aufnahme in das Programm „böse“ sein
  • unter 5% in den folgenden vier Monaten
  • nicht mehr als 2,5% in den Monaten danach

Wie Googles Adblocker funktioniert

Google stellt Webseitenbetreibern mit dem Ad Experience Report (zu deutsch: „Bericht zur Nutzerfreundlichkeit von Werbeanzeigen“) ein Tool zur Verfügung, mit dem sie die Einhaltung der Werbeformate überprüfen können. Hier werden auch die Verstöße gegen die Richtlinien protokolliert. Zunächst belässt es Google bei einer Warnung.

Ab dem 15.02.2018 wird es dann ernst. Sollte eine Website hier einen fehlerhaften Status für mehr als 30 Tage aufweisen, werden sämtliche Werbeanzeigen des Publishers blockiert. Sogar die von Google durch DoubleClick selbst ausgelieferten Ads werden bei Missachtung ausgeblendet. Ein solcher Status kommt aber nicht vom Ausspielen einer einzigen „bösen“ Anzeige. Google richtet sich dabei nach den oben genannten prozentualen Werten aus dem Framework, wie VentureBeat berichtet. Nach dem Entfernen der missbilligten Formate kann in dem Tool die erneute Überprüfung beantragt werden.

Wieso blockiert Google selbst seine Haupteinnahmequelle?

Der Schritt einen Adblocker zu entwickeln mag im ersten Moment irritieren, ist Google doch selbst eins der größten AdTech-Unternehmen des Planeten und hat allein im letzten Quartal 24 Milliarden Dollar mit Werbung verdient. Es ergibt aber durchaus Sinn, denn die Suchmaschine gräbt damit Toolanbietern wie Adblock Plus das Wasser ab. Wenn man sich selbst um störende Werbung kümmert, müssen User kein Addon mehr installieren und die Kontrolle über die Werbung liegt wieder in den Händen von Google – so die Idee. Der Chrome Browser dient dafür als Hebel und der ist groß. Der Marktanteil für Chrome liegt momentan bei 55 Prozent weltweit. Interessanterweise fällt aber der Launch des Adblockers nicht mit einem Update des Chrome Browsers zusammen. Wie genau Google hier vorgehen wird, bleibt abzuwarten.

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