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Neue Volvos mit Google Maps und Assistant – Auch Alexa hält bei Autos Einzug
Android Auto bei Volvo, © Volvo

Neue Volvos mit Google Maps und Assistant – Auch Alexa hält bei Autos Einzug

Niklas Lewanczik | 09.05.18

Google stattet neue Volvos mit seinen Android-Systemen aus. Sprachassistenten und Co. erhalten zusehends mehr Einfluss bei verschiedensten Autos.

Es ist ein Zeichen dafür, dass die Weichen in der Automobilindustrie auf Zukunft gestellt sind. Das digitale Zeitalter macht vor unseren Transportmitteln schon längst keinen Halt mehr. Inzwischen werden mehr und mehr Autos mit den Features der großen Player versehen. So etwa neue Volvos mit Googles Android Auto. Die Möglichkeiten für Autobauer und Kunden werden vielfältiger, der Einfluss von Google, Amazon etc. nebenbei aber immer bedeutender.

Die digitale Erfahrung in den Autos von morgen

Noch sind die Systeme wie Android Auto nicht unbedingt gang und gäbe. Doch das wird sich sicherlich in den kommenden Jahren grundlegend ändern. Und der Kampf um die Vorherrschaft auf dem Screen der Konsolen von Automarken hat lange begonnen. So hat Volvo gestern offiziell verkündet, dass in neuen Wagen der Marke künftig Google Maps, der Play Store sowie Googles Assistant und weitere Services Teil des Infotainmentsystems Sensus sein werden. Volvo möchte das Erlebnis seiner Kunden optimieren und setzt daher auf Android Auto.

Darüber sind Apps verfügbar, aber ebenso aktuelle Informationen, passende Wegbeschreibungen – etwa zum Umfahren von Staus – und weitere hilfreiche Optionen. Google hat bei der Konzeption von Android Auto viel Wert auf die Sicherheit der Fahrer gelegt. Hierzu trägt auch die Bedienung über die Sprachassistenz bei.

Bei der Entwicklung von Android Auto war Sicherheit oberstes Gebot. Dank der einfachen und intuitiven Benutzeroberfläche, integrierten Bedienelementen am Lenkrad und einer leistungsstarken neuen Sprachbedienung minimiert Android Auto die Ablenkung beim Fahren und ermöglicht es dir, dich ganz auf die Straße zu konzentrieren,

heißt es bei Android. Der Senior Vice President of Research and Development bei Volvo, Henrik Green, erklärt in der Pressemitteilung:

Soon, Volvo drivers will have direct access to thousands of in-car apps that make daily life easier and the connected in-car experience more enjoyable.

In Volvos Sensus-System ist Googles Sprachassistent implementiert, © Volvo

Volvo hat außerdem strategische Partnerschaften mit Third Parties ins Auge gefasst, um den Kunden demnächst noch bessere Services bieten zu können.

Noch mehr Services, noch mehr Automarken mit neuen Systemen

Für die Zukunft soll Android Auto aber noch mehr bereithalten. Wie Sean O’Kane bei The Verge erklärt, könnten bald auch Gruppennachrichten und RCS unterstützt werden. Außerdem sollen optimierte Interfaces dafür sorgen, dass Fahrer oder Beifahrer im Zweifel weniger Klicks brauchen, um zu einem Service, zu einem Ziel zu gelangen.

Diese Vereinfachung findet jedoch durch die Integration der Sprachassistenz schon auf einem anderen Level statt. Davon möchte nicht nur Volvo profitieren, sondern beispielsweise auch Audi. Seit 2017 ist das Android Auto-System dort mit einigen Fahrzeugen kompatibel. Zu seinen Kunden zählt das System aber auch Jeep, VW, Chevrolet und so weiter. Die Vorteile sind klar ersichtlich: Musikstreaming von über 40 Millionen Songs, sprachgestützte Navigation und Kommunikation und natürlich die Sprachsteuerung selbst.

Auch Alexa ist in immer mehr Wagen zu finden

Amazons ganz eigene Sprachassistenz Alexa findet sich inzwischen ebenfalls in immer mehr Infotainmentsystemen von Autos wieder. Zum Beispiel wird, ab Mitte 2018, der „Sprachassistent Amazon Alexa vollumfänglich und nahtlos in alle BMW und MINI Modelle integriert“, so die Pressestelle von BMW im letzten Jahr. Dieter May, Senior Vice President Digital Services und Business Modells bei BMW, erklärt dort:

Sprachsteuerung hat bei der BMW Group schon vor Jahren Einzug gehalten, nun erweitern wir dies um ein digitales Ökosystem, das dem Kunden ganz neue Möglichkeiten eröffnet – schnell, einfach und sicher aus dem Fahrzeug heraus.

Die Vernetzung des Infotainmentsystems bei BMW und Co. geht voran, © BMW Group

Dort heißt es ebenso, dass die „Vernetzung zwischen dem Fahrzeug und den digitalen Touchpoints des Nutzers […] eine neue Dimension“ erreicht. Das gilt wohl insgesamt für die Integration von Diensten Googles oder Amazons in die Infotainmentsysteme, die bei modernen Autos zum Standard gehören. Schon bald wird es zum Autofahren dazugehören, sich über diese Systeme unmittelbar, und über Sprache, mit vielfältigen digitalen und vernetzten Optionen auseinanderzusetzen. Dass hier für Partner und Werbetreibende auch Potentiale eröffnet werden, zeigt etwa General Motors mit seiner Commerce-Plattform für den Screen auf der Konsole.

Sicherlich werden Google, Amazon oder auch Apple dank solcher Möglichkeiten noch mehr Daten über die Nutzer sammeln – und letztlich profitabel nutzen – können. Die gute Nachricht für den traditionellen Fahrer ist: die Services müssen nicht genutzt werden. Fraglich ist dennoch, was beispielsweise Alexa alles mitschneidet, wenn das System aktiviert ist.

Mit den Sprachassistenten wird also letztlich der Alltag auf den Straßen zum digitalen Raum der Möglichkeiten. Autobauer haben das erkannt; und Google und Co. natürlich genauso. Während diese Parteien damit Profite erwirtschaften können, eröffnen sich für Marketer ebenfalls Zugänge. Zu einem Werbeumfeld, das bislang wohl eher Outdoor- und vor allem Radiowerbung beherrscht haben. Wohl dem, der sich auf Voice Advertising gefasst macht; denn das dürfte bei der Vielzahl der per Infotainmentsysteme verfügbaren Online Services dort nicht allzu lange auf sich warten lassen.

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