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Social Media Marketing
User Engagement: 5 Effekte aus der Psychologie, die deine Interaktionsrate steigern

User Engagement: 5 Effekte aus der Psychologie, die deine Interaktionsrate steigern

Tina Bauer | 24.03.16

Einfache psychologische Prinzipien können dir helfen, das User Engagement in den sozialen Medien zu steigern. Wir stellen dir fünf sinnvolle Tricks vor.

Du willst dein Unternehmen in sozialen Netzwerken vorantreiben, aber weißt nicht, wie du das User Engagement steigern sollst? Neil Patel hat einige psychologische Faktoren unter die Lupe genommen, die dabei helfen können, die Interaktionsraten zu steigern und deine Reichweite langfristig zu erhöhen. Wir haben die sinnvollsten für dich herausgesucht.

#1 Problemlösung

Wer kennt es nicht: Die Headline verspricht die Lösung eines Problems, doch nach dem Klick steht man genauso schlau da wie zuvor und ärgert sich über die vertane Zeit. Dies fördert einen Vertrauensverlust und brennt sich bei Wiederholung schnell ins Gehirn der Nutzer, die es daraufhin künftig vermeiden werden, deine Beiträge zu klicken. Daher solltest du die Geduld deiner User nicht auf die Probe zu stellen und dich Themen widmen, die einen Lösungsansatz für gängige Probleme bieten. Wenn du das User Engagement fördern willst, helfen bekanntermaßen Inhalte mit Mehrwert, die das WARUM, WIE und WESHALB einer Thematik klären. Diese Postings weisen in aller Regel höhere Interaktionsraten auf und erreichen mehr Menschen.

#2 Besitzeffekt

Patel beschreibt den Besitzeffekt (auch Endowment-Effekt), wonach Wissenschaftler belegen konnten, dass Menschen sich ungern von Dingen wieder trennen, die sie einmal besitzen – und würden diese auch überwiegend nicht als Tauschobjekt für gleichwertige Dinge nutzen wollen. Man schaut dem geschenkten Gaul also nicht nur nicht ins Maul, sondern gewinnt ihn auch gleich noch lieb. Unternehmen können das nutzen, indem sie mit geschenkten Anreizen arbeiten. Gib deinen Usern Kostproben, mache ihnen kleine Geschenke, stelle ihnen Testversionen deiner Software zur Verfügung oder biete ihnen hochwertigen, kostenlosen Content. Alles ohne Verpflichtungen. So lernen sie den Nutzen deiner Produkte kennen und sind dann eher bereit, dafür zu zahlen oder die E-Mail-Adresse für weiterführende Inhalte zu hinterlegen. Die Incentives tragen zur Kundenbindung und -loyalität bei und wirken sich ebenfalls positiv auf die Interaktionen in deinen Social Media-Kanälen aus. Denn die User wissen nach einer Zeit, was sie an dir haben und empfehlen dich gern weiter.

#3 Gegenseitigkeit – wie du mir, so ich dir

Studien haben gezeigt, dass Menschen über einen Gefallen so dankbar sind, dass sie ihn mindestens im gleichen Maße zurückgeben wollen. Influencer verfügen über hohe Reichweiten und können weniger großen Publishern zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen, indem sie deine Posts teilen oder dich erwähnen. Auf Instagram wird diese Technik oft praktiziert, um befreundeten Usern eine größere Fanbase zu generieren. Aber auch im Business-Bereich ist so etwas natürlich möglich und durchaus gängig. Um die Aufmerksamkeit eines Influencers deiner Wahl auf dich zu ziehen, kannst du auf Facebook beispielsweise hin und wieder seinen Content teilen und es ihn durch Erwähnung wissen lassen. So hat er dich auf dem Schirm und fühlt sich unter Umständen sogar geschmeichelt, so dass er bereit ist, dir auch mal einen Gefallen zu tun.

#4 Benjamin-Franklin-Effekt

Derjenige, welcher dir einmal eine Freundlichkeit erwiesen hat, wird eher bereit sein, dir eine weitere zu erweisen als der, dem du selbst einmal gefällig warst. – Benjamin Franklin

Bittest du andere Menschen um einen Gefallen, bist du ihnen sympathisch. Dies belegt eine Studie, bei der genau dies untersucht wurde. Diejenigen Teilnehmer, die dem Wissenschaftler ihr erhaltenes Geld für die Studie zurückgeben sollten, fanden ihn sympathischer als die Gruppe, die ihr Geld behalten durfte. Dies erklärt sich dadurch, dass die Personen, die einer anderen einen Gefallen tun, dieses Verhalten mit Sympathie rechtfertigen. Warum sollte ich jemandem sonst einen Gefallen tun? Weil ich ihn mag! Darum solltest du nicht schüchtern sein und deine Follower bitten, etwas für dich zu tun. Die Interaktionen werden gesteigert, wenn deine Fans in Aktion treten sollen: Haben sie zum angesprochenen Thema dieselben Erfahren gemacht? Können sie weitere Tipps geben? Empfehlungen aussprechen? Es gibt unzählige Arten, Unterstützung von deinen Followern zu erlangen. Im Anschluss kannst du die Hilfeleistenden in einem Folgepost namentlich erwähnen oder dir etwas anderes Nettes einfallen lassen. Nur locken solltest du sie damit nicht, denn so stellst du die anvisierte Sympathie in den Hintergrund.

#5 Trust & The First Likes

Was sich anhört wie eine Garage Rock Band, sind wichtige Elemente für hohe Interaktionen. Bewertungen haben großen Einfluss auf das Verhalten von Konsumenten. Kaum einer kauft heute noch ein Produkt, ohne sich vorher das Für und Wider in den Amazon-Rezensionen durchgelesen zu haben (Übrigens: 5-Sterne Bewertungen tragen nicht zu einem gesteigerten Vertrauen bei) und bevor man ein Restaurant betritt, wird zuerst Yelp nach der Qualität befragt.

Wenn du also etwas postest und noch mit dem Engagement zu kämpfen hast, bitte deine Mitarbeiter, Freunde oder Familie in den ersten Minuten darum, die Beiträge zu teilen oder zu liken. Denn Postings mit vielen Interaktionen (von relevanten Personen, keine Fake-Fans) wirken sich auch positiv auf das noch folgende User Engagement aus.

Fazit

Dass Psychologie ein sehr wichtiger Faktor für das Marketing ist, ist unbestritten. Wenn du weißt, wie deine Follower ticken und welche Bedürfnisse sie haben, kannst du sie mithilfe der Kniffe leicht dazu bringen, mit deinen Beiträgen zu interagieren und deiner Marke zu vertrauen. Dabei kannst du ihnen auch Gefallen abverlangen oder auch mal auf die eigenen Mitarbeiter zurückgreifen. Es gilt wie immer jedoch zu beachten, authentisch zu bleiben und ihnen Dinge zurückzugeben.

Quelle: Quick Sprout

Kommentare aus der Community

Jessika am 24.03.2016 um 12:08 Uhr

Ein interessanter Beitrag. Für mich widersprechen sich nur Punkt 3 und 4:
#3: Menschen sind dankbar für einen Gefallen und möchten etwas Vergleichbares zurückgeben
versus
#4: Jemand dem man gefällig war, ist weniger bereit mir auch einen Gefallen zu tun als jemand der mir schonmal einen Gefallen getan hat.
Oder verstehe ich das falsch?

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