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Technologie
Oncama: Neuer Marktplatz für Onlinemarketing
Oncama: "Online Campaign Market"

Oncama: Neuer Marktplatz für Onlinemarketing

Regine Sander | 22.11.12

Die Macher von oncama.com bieten Unternehmen und Werbern eine Matching-Plattform speziell für den Onlinebereich.

Inspiriert vom Erfolg der Online-Partnervermittlung geht Geschäftsführer Rene Mangold jetzt mit einem Marktplatz für Online-Kampagnen an den Start. Über oncama.com können Freelancer, Agenturen und Unternehmen ab sofort zueinander finden. Gegliedert nach Marketingbereichen wie SEO, SEM, Mobile, Content, Display, E-Mail etc. können Unternehmen ihre Aufträge kostenlos ausschreiben. „In der dezentralen Netzwelt fällt es immer schwerer, qualifizierte Dienstleister und ständig neue Werbepotenziale für die verschiedenen Marketing-Bedürfnisse großer Unternehmen oder auch kleiner Webseitenbetreiber zu ermitteln“, erklärt  Mangold, der an diesem Punkt ansetzt und auf seinem Marktplatz die beiden Seiten zusammenführen will.

Und so funktionierts: Registrierte Mitglieder können sich die aktuellen Ausschreibungen anschauen und ihr Angebot abgeben. Bereits im Vorfeld können die Ausschreibenden einen Budgetrahmen angeben, um ggf. überteuerte Agenturangebote auszuschließen und allen Parteien unnötigen Aufwand zu ersparen. Ohnehin ist das neue Angebot insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen interessant, die keine Stammagentur beschäftigen und nur für konkrete Projekte einen externen Online-Profi ins Boot holen wollen. Aufwendige Pitch-Aufrufe der großen Marken-Unternehmen wird man hier vermutlich eher nicht antreffen. Aktuell sind auf der Plattform 18 Jobs ausgeschrieben, die sich auf die neun unterschiedlichen Kategorien verteilen. Beim ersten Hinsehen klingen diese teilweise auch ganz spannend – so reicht das Angebot von der „Promotion für Youtube-Video einer Rockband“ über „SEO-Kampagne zum Thema Winterreifen“ bis hin zu „Newsletter-Erstellung für Senioren-Zielgruppe“. Klickt man allerdings die Details an, entdeckt man fast überall den Hinweis, dass es sich bei den Angeboten um „DEMO-Einträge“ handelt, die „veranschaulichen sollen, welche Art von Kampagnen und Ausschreibungen möglich sind“.

Berücksichtigt man, dass das neue Projekt  erst seit gestern am Markt ist, ist dies aber verzeihlich und ändert nichts daran, dass im Grunde ein sehr cleveres Prinzip dahinter steckt. Auch der „Suchagent“ für neue Angebote ist ein praktisches Tool. So können Werbende sich regelmäßig per E-Mail benachrichtigen lassen, wenn in ihren gewünschten Kategorien neue Aufträge eingestellt werden.

Ein Manko stellt allerdings die fehlende Kontaktoption dar. Ist ein Werber an einer Ausschreibung interessiert, hat er bisher im Vorfeld keine Möglichkeit, genaue Details und Rahmenbedingungen zu erfahren. Das macht es in der Praxis meist sehr schwierig, ein konkretes Angebot abzugeben. Es sei denn, die Auftragsbeschreibung ist bereits so präzise, dass sie ausreicht – was aber insbesondere bei kleinen unerfahrenen Unternehmern selten der Fall sein wird. Zudem gibt Oncama erst bei Angebotsannahme die vollständigen Kontaktdaten beider Seiten bekannt, so dass man vorher nahezu anonym bleiben kann. Zumindest der Firmenname sollte jedoch zum Pflichtfeld werden. Schließlich möchte man einserseits gern wissen, für welches Unternehmen man tätig werden soll, bevor man ein bindendes Angebot abgibt. Andererseits möchte das Unternehmen sicher ebenfalls Recherchen über seine „Bewerber“einholen.

Es gibt also noch einiges Verbesserungspotenzial für die neue Matching-Plattform, die dann jedoch wirklich gut funktionieren könnte. Abzuwarten bleibt dann noch, wann die kostenlose Registrierung aufgehoben wird oder eine Vermittlungsprovision erhoben wird. Irgendwie muss sich so ein Angebot schließlich auch finanzieren. Wir werden es beobachten …

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