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Mobile Marketing
Mobile Ad Tracking: Opera, Trademob, ODIN
Mehr Privatsphäre für Mobile-User

Mobile Ad Tracking: Opera, Trademob, ODIN

Stella Simon | 06.04.12

Mobile Analytics braucht Alternativen zur UDID. Opera Software, Trademob und die Arbeitsgruppe ODIN stellt neue Verfahren vor.

Nach Apples Verbot der UDID-Nutzung sieht sich die Branche gezwungen neue Mechanismen für effektives In-App-User- und Download-Verhalten zu entwickeln.

Im Zuge der Veröffentlichung von iOS 2007 und dem darauf folgenden Start von Android im Jahr 2009 entdeckten Verlage einen neuen Weg ihre Produkte auf lukrative Art und Weise zu vermarkten. Apples mobile Endgeräte iPhone, iPad und iPod sind mit einer Unique Device ID number (UDID) versehen und somit eindeutig identifizierbar. App-Entwickler verwendeten diese UDID bis vor kurzem zu Tracking- und Analysezwecken. Nun wurden sämtliche Anwendungen aus dem iTunes App-Store entfernt, die sich diesen digitalen Fingerabdruck zu Nutze machen. Datenschützer hatten nämlich bemängelt, dass Nutzer keinen Einfluss auf die Nutzung der UDID nehmen konnten.

ODIN

Rund ein halbes Dutzend Mobile Ad Companies haben sich zur Arbeitsgruppe Online Device Identification Number (ODIN) zusammengeschlossen, die nach alternativen Lösungsansätzen sucht, um weiterhin iOS-Geräte ohne Verwendung der UDID tracken zu können. Die Mitglieder der Gruppe kommen von Velti, Jumptap, RadiumOne, Mdotm, StrikeAd, Smaato, Adfonic und SAY Media. Man hofft auf weitere Mitstreiter. Dies verdeutlicht auch der Chief Marketing Officer von Velti Krishna Jumptap, der auf eine Einheitslösung bedacht ist, die auch dem Rest der Branche dienen soll.  Jumptag betont, dass rasch Erfolge erzielt werden müssen, da es sonst bedeutend schwieriger wird, Targeted Advertising Kampagnen zu schalten und dies weitreichende Ertrags-Einbrüche für App-Entwickler und Publisher zur Folge hätte.

ODIN gibt an, dass mehr als 60 Prozent der mit Mobile Ads erwirtschafteten Einnahmen von performance-basierter Werbung abhängig ist. Anzeigeneinnahmen im Bereich Kosten-pro-Installation- und Kosten-pro-Aktion-Kampagnen, die auf dem Herunterladen einer App oder der Aktivität der User innerhalb einer Applikation basieren, könnten einen täglichen Verlust von 2,6 bis 3 Millionen Dollar erleiden.

Das Konsortium hat nun eine Alternativ-Technik entwickelt, die obgleich ihrer jungen Geschichte schon Kritiker hervorbringt. Ein weiteres Mal scheint man sich von der Gunst Apples abhängig zu machen. Statt wie bisher auf UDIDs zu setzten, liegt nun das Hauptaugenmerk der Entwickler auf der MAC-Adresse der User. ODIN erstellt mit Hilfe der einsehbaren MAC-Adresse des Netzadapters eine ID des jeweiligen mobilen Endgeräts. Die MAC-Adresse bildet schließlich den Ausgangspunkt für einen codierten Schlüssel, der laut der Entwicklergruppe unmöglich Rückschlüsse auf die ursprüngliche MAC-Adresse bieten soll. Auf diese Weise wird die Privatsphäre der User gewahrt.

In den Reihen der Entwickler wurden bereits Stimmen laut, die nicht mit einer längerfristigen Tolerierung der Nutzung der MAC-Adresse seitens Apple rechnen. Das könnte ein frühes Ende für ODINs Technologie bedeuten, so Techcrunch.

Opera: App-Tribute

Opera Software stellt eine Alternative mit dem Namen App-Tribute vor, wie kürzlich auf Techcrunch berichtet wurde. Unterstützt wir das Verfahren von AdMarvel, 4th Screen Advertising und dem kürzlich zugekauften Unternehmen Mobile Theory, das die Verantwortung für die Entwicklung von App-Tribute trägt. App-Tribute ist in der Lage ohne User identifizierende IDs Downloads aufzuzeichnen und zuzuordnen. Dabei greift man nicht auf IDs fremder Applikationen zurück wie andere bestehende Lösungen. Die Technologie unterscheidet zwei Bereiche: Advertiser SDK und Publisher SDK. Ersteres trackt von Seite des Servers erfolgreiche Downloads und nachfolgende Installationen. Publisher SDK trackt währenddessen die zugehörige Promotion. Auf diese Weise können den Herausgebern, die eine App bewerben oder zum Download anbieten, exakte Zuschreibungen gemacht werden ohne persönliche Informationen zu übermitteln.

Opera beschreibt seine Technik folgendermaßen: Wenn ein Kunde, eine zum Download weiterführende Werbung klickt, speichert das Endgerät die App-Informationen, die den Download zunächst kennzeichnet und das erste Auftreten festhält. Opera weiß nichts über das Endgerät des Nutzers. Nach dem abgeschlossenen Download werden alle Informationen, die das Endgerät auf dem so genannten „Pasteboard“ gesammelt hat, an den Server Operas übertragen. Wenn keine Zuordnung zu einem App-Download gemacht werden kann, wird auch nichts zum Server geschickt. Fazit: Alle Zuordnungen geschehen auf dem Smartphone selbst und nicht auf den Servern von Opera.

Die Technologie findet bereits Anwendung in Applikationen des Kundenstamms von AdMarvel. Die AdMarvel cloud-basierende Werbeplattform erreicht momentan über 150 Millionen Smartphone-Nutzer mit Hilfe von mehr als 8.000 mobilen Webseiten und Applikationen.

Trademob

Das 2010 gegründete Start-Up bedient App-Anbieter mit Informationen zur Effizienz von Werbekampagnen. Wie ecommerce news magazin berichtet, nutzt Trademob dabei ein anderes Konzept und verknüpft mehr als 50 Parameter miteinander, um damit einen digitalen Fingerabdruck zu erstellen. Die Identität der Nutzer bleibt bei diesem Verfahren geschützt.

Künftige Verfahren zum Tracking mobiler Applikationen scheinen vor allem das Wohlwollen der Endgeräte-Entwickler und Datenschützer vorauszusetzten. Wer sich schlussendlich durchsetzten wird, bleibt mit Spannung abzuwarten.

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