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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Wie du Local SEO Spam den Kampf ansagst

Wie du Local SEO Spam den Kampf ansagst

Niklas Lewanczik | 07.04.17

Local SEO Spamming floriert und ist vielen Unternehmen ein Dorn im Auge. Wie weit die Taktiken gehen und wie du dagegen vorgehen kannst.

Um bei Google Maps im lokalen Ranking weit vorn zu liegen, bedienen sich einige Unternehmen grenzwertiger Tricks. Die Konkurrenz kann unter solchem Local SEO Spamming leiden. Doch es gibt Mittel und Wege, sich zur Wehr zu setzen.

Local SEO Spamming nur bedingt einzuschränken

Wie Casey Meraz in seinem Blog auf MOZ angibt, sind bei lokalen Rankings auf Google Maps Probleme mit Spam vorhanden. Zwar würden diese mitunter behoben, doch gebe es keine umfassende Möglichkeit, jeden raffinierten Trick zu bekämpfen. Trotz einiger Verbesserungen für Unternehmen im lokalen Search, die mit dem Opossum-Update Googles in Verbindung stehen, kommt es stetig zu Fällen, bei denen durch zwielichtige Praktiken das Ranking verbessert wird.

Der Google Map Maker ist inzwischen offiziell geschlossen, sodass Bearbeitungen direkt bei Google Maps vorgenommen werden müssen. Teils sind Beschwerden laut geworden, dass Google nicht genug Initiative an den Tag lege, solche Spam Listings zu bekämpfen. In den USA zog Anfang des Jahres bereits eine Gruppe Schlosser aus ähnlichen Gründen gegen Google, Yahoo und Bing vor Gericht, wie SterlingSky berichtet.

Was Unternehmen sich einfallen lassen, um lokal gut zu ranken

Es gibt viele, augenscheinlich simple Methoden, um im Local SEO gut abzuschneiden. So führt Casey Meraz an, dass Unternehmen mitunter ihren Namen derart ändern, dass er relevante Keywords beinhaltet. Oftmals sind diese Namen Fakes. Doch wenn das Unternehmen einen solchen Namen tatsächlich führt, kann laut der Google Richtlinien für die Präsentation eines Unternehmens in der Suchmaschine kein Spam per se angekreidet werden.

Verwenden Sie für Ihr Unternehmen einheitlich den Namen, den Sie auch außerhalb von Google für Ihr Ladengeschäft, Ihre Website, Ihr Briefpapier und gegenüber Kunden gebrauchen. Durch die Angabe eines einheitlichen Unternehmensnamens können Kunden Ihr Unternehmen online leichter finden.

Ein solches Beispiel hat der Autor des Beitrags auf MOZ bei der Suche nach „trial attorneys“ im Raum Denver gefunden.

Das Ranking der Denver Trial Lawyers bei Google Maps. Was nach Fake aussieht, ist tatsächlich ein schmaler Grat in Bezug auf Googles Richtlinien, Screenshot MOZ

Das vermeintliche Spam Listing erwies sich jedoch als eine geschickte Gratwanderung des Unternehmens, das den Namen Denver Trial Lawyers tatsächlich auch außerhalb Googles nutzt.

Der rankstarke Name wird von dem Unternehmen der Denver Trial Attorneys auch außerhalb Googles genutzt, Screenshot MOZ

Doch es gibt auch Fälle, in denen eindeutig Spam vorliegt. Vor allem die folgenden drei Methoden:

  • Spam Unternehmensnamen
  • Fake Unternehmensauflistungen
  • Fake Reviews

Falsche Unternehmensnamen nutzen Keywords und Locations

Ähnlich wie im gezeigten Beispiel nutzen eine Reihe von Unternehmen bei Google My Business Keywords und Städtenamen oder ähnliches, um gut zu ranken. Solche Namenszusätze sind nach Google Richtlinien eindeutig nicht erlaubt. So dürfen neben Öffnungszeiten, Slogans und expliziten Dienstleistungen auch keine Standortinformationen dem Namen hinzugefügt werden, die nicht einheitlich auch außerhalb von Google verwendet werden.

Standortinformationen, wie Umgebung, Stadt oder Straßenname, außer diese sind Bestandteil des Namens Ihres Unternehmens, wie er außerhalb des Internets einheitlich verwendet wird. Der Name darf keine Adresse oder Wegbeschreibung enthalten.

Ein Beispiel zur Suche in Deutschland zeigt einen solchen Fall. Bei der Suche zu „Anwalt Lübeck“ findet sich die Kanzlei „Burghard + Kollegen Rechtsanwälte“, deren Website diesen Namen trägt.

Die Website von Burghard + Kollegen Rechtsanwälte mit Hauptsitz in Lübeck, Screenshot Burghard + Kollegen

Allerdings findet sich bei Google Maps für diese Suche auch ein Listing, wo der Zusatz „Anwalt Lübeck Innenstadt“ Teil des Namens ist.

Bei der Suche zu „Anwalt Lübeck“ findet sich eine Kanzlei mit unzulässigem Namenszusatz, Screenshot Burghard + Kollegen

Und das scheint aufgrund der Lage der Kanzlei legitim, im Zuge der oben zitierten Richtlinien jedoch mindestens fragwürdig.

Fake Unternehmen für die Lead Generierung

Während die Unternehmen, die bei Google Namen angeben, welche sie realiter nicht nutzen, tatsächlich existieren, gibt es auch Fake Unternehmen, die bei Google gut ranken. Solche haben gegebenenfalls optimale Namen für die SEO. Dabei handelt es sich um Scheinunternehmen, die oft von Black Hat SEOs erstellt werden, damit gerankt wird und Leads generiert werden können.

Sobald solche Listings auffallen, sollten sie gemeldet werden.

Fake Reviews stärken Unternehmen und bringen die Konkurrenz ins Hintertreffen

Obwohl die Google Richtlinien für Rezensionen und Fotos nahelegen, dass das eigene Unternehmen nicht bei der Suchmaschine bewertet wird, wird doch genau das häufig getan. Doch schlimmer ist, dass auch häufig Konkurrenzunternehmen schlecht bewertet werden. Google sagt:

Interessenkonflikte: Rezensionen sind am wertvollsten, wenn sie ehrlich und unvoreingenommen sind. Daher sollten beispielsweise Geschäftsinhaber und ihre Mitarbeiter darauf verzichten, das eigene Unternehmen bzw. den eigenen Arbeitsgeber [sic!] zu bewerten. Bieten und akzeptieren Sie kein Geld und keine Produkte oder Dienstleistungen, damit positive Rezensionen über ein Unternehmen oder negative Rezensionen über dessen Wettbewerber geschrieben werden. Richten Sie in Ihrem Ladengeschäft keine gesonderten Bereiche oder Stationen zum Schreiben von Rezensionen ein.

Dabei finden sich häufig Beispiele für das genaue Gegenteil der ethischen Praxis. Auch Casey Meraz hat eins gefunden.

Eine sehr gute Bewertung für das eigene und schlechte Bewertungen für Konkurrenzunternehmen sind ethisch fragwürdig, jedoch nicht direkt verboten, Screenshot MOZ

Was du gegen dieses Local SEO Spamming tun kannst

Zunächst sollten all jene, die die Google Richtlinien befolgen, gegen die Leute aktiv vorgehen, die eindeutig diese Richtlinien nicht einhalten. Denn sich auf Google zu verlassen hilft nicht unbedingt. Dabei kann das Google My Business Community Forum genutzt werden, um notwendige Bearbeitungen bei offensichtlichen Verstößen auf den Weg zu bringen.

Um die ersten Schritte für Bearbeitungen einzuleiten, folge diesen Tipps von Casey Meraz‘.

Sei bei Google eingeloggt und lokalisiere das Unternehmen, bei dem du eine Bearbeitung vorschlagen möchtest. Dann kannst du unter „Änderung vorschlagen“ genau das tun. Dort kannst du verschiedene Aspekte bearbeiten und dann auf „Senden“ drücken.

Änderungen vorschlagen bei Ergebnissen in Google Maps, Screenshot Google

Nun kann es dauern, bis tatsächlich etwas geschieht. Natürlich musst du für Bearbeitungsvorschläge auch gute Gründe liefern können. Google evaluiert eine etwaige Bearbeitung auch auf Grundlage der Autorität deines eigenen Profils.

Kritiker halten Googles Filter im My Business-Bereich für nicht besonders effektiv. Allerdings hat er es auch schwer gegen teils gewiefte Unternehmen. Sobald jedoch offensichtlich gegen die Richtlinien bei Google verstoßen wird, sollte gehandelt werden. Rankings zu melden, die auf solchen Praktiken basieren, ist der einzige Weg, sich selbst gegen das Local SEO Spamming zu wehren. Mehr Proaktivität könnte dabei der Schlüssel zu mehr Erfolg auf diesem Weg sein.

Quelle: MOZ

Kommentare aus der Community

Chris am 08.04.2017 um 19:40 Uhr

Es ist wirklich ein Jammer, was alles an fragwürdigen Techniken bei der Seitenoptimierung angewandt wird. Betreibt man eine Seite und hält sich an alle Vorgaben von Google, oder wartet einfach nur darauf, dass man in den Suchergebnissen weiter nach vorne kommt, oder andere Webseitenbetreiber anfangen Links auf den eigenen Content zu setzen, dann hat man in Wahrheit nicht den Hauch einer Chance. Gerade bei Suchbegriffen, bei denen man Geld verdienen kann, sind die ersten Plätze fast immer mit fragwürdigen, dünnen Seiten besetzt. Da kommt man, trotz bessere Inhalte mit einer liebevoll gestalteten Seite nicht vorbei.
Dass das auch bei Lokalen und lokalen Suchen in Google Maps der Fall ist, ist nur ein anderer Aspekt von dem, was bei Google in allen Bereichen Realität ist…

Antworten
Ana am 07.04.2017 um 14:00 Uhr

Hallo,

die Aussage von Google „Richten Sie in Ihrem Ladengeschäft keine gesonderten Bereiche oder Stationen zum Schreiben von Rezensionen ein“ kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Warum sollte man das denn nicht tun? Es ist ja nur eine Art und Weise, auf die Möglichkeit einer Bewertung hinzuweisen. Solange es fair bleibt und auch negative Bewertungen von Kunden akzeptiert werden?! Oder habe ich es falsch verstanden? :)

Lieben Gruß
Ana

Antworten
Timo am 13.04.2017 um 13:07 Uhr

Hallo Ana,

ich vermute, dass diese Bewertungen alle über die IP-Adresse des Unternehmens kommen würden.
Google würde dann wohl vermuten, dass es sich um Fake-Bewertungen der Mitarbeiter handelt und diese Bewertungen dann wohl abstrafen.

Damit dies nicht passiert, sollen dies die Unternehmen wohl nicht anbieten.

Ich bin da jedoch auch deiner Meinung. Wenn ein Unternehmen einen guten Service bietet, sollte er es die Kunden auch bewerten lassen. Und dies macht am meisten Sinn, wenn es direkt vor Ort erfolgt.

Beste Grüsse

Timo

Antworten
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