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Social Media Marketing
Instagram  Marketing: Mit Instameets hohe Reichweiten erzielen

Instagram Marketing: Mit Instameets hohe Reichweiten erzielen

Tina Bauer | 30.08.15

Influencer Marketing live. Wie der Flughafen Hamburg für die Airport Days 2015 und sich selbst unter geringem Einsatz eine hohe Reichweite mit einzigartigen Fotos generiert hat.

Zwar ist das Werben auf Instagram nun ganz offiziell möglich, doch kosten die Anzeigen von der Erstellung bis zum Einsatz Geld und sind eben doch nur Werbeanzeigen mit begrenzter Reichweite. Auch beliebt und erwiesenermaßen effizient ist deswegen das Arbeiten mit Influencern geworden. Es gibt verschiedenste ihrer Art auf dem sozialen Bildernetzwerk: Viele verdienen Geld mit ihren Fotos, viele werden durch Sachspenden entlohnt und wieder andere haben Instagram zu ihrem Hobby gemacht. Täglich, wenigstens aber mehrmals die Woche, posten sie Fotos aus ihrem Leben oder ihrer Arbeit und sprechen damit nicht selten Hundertausende von Menschen an. Das kann man verstehen oder nicht, Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Das soziale Netzwerk hat 300 Millionen aktive User im Monat und mit täglich 2,5 Milliarden Likes ein hohes User Engagement. Die Tendenz ist steigend, denn die Plattform wächst schnell. Einflussreiche Nutzer sprechen dabei eine relativ junge Altersgruppe an, die überdurchschnittlich gut verdient.

Airport Days und die Instagrammer

Nachdem der Flughafen Hamburg bereits 2012 mit 15 Usern der damals noch wesentlich kleineren Community gearbeitet hat, bot sich in diesem Jahr die Chance dieses Event zu wiederholen. Am 22. und 23. August veranstaltete der Flughafen Hamburg auf dem Gelände der Lufthansa Technik die Airport Days 2015 und lud dazu 35 Instagrammer ein, die vor der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung auf das Ausstellungsgelände durften, um dort Fotos zu machen. OnlineMarketing.de durfte ebenfalls dabei sein und konnte sich einen Eindruck darüber verschaffen, wie Kooperationen zwischen den sogenannten Influencern und Unternehmen auch funktionieren können.

Die Aufgaben und Kooperation sind sehr unterschiedlich, da ich kein Produkt von der Stange anbiete, sondern auf den Kooperationspartner zugeschnittene Ideen entwickle. – Sebastian Timm, #welovehh

Auch bei den letzten Airport Days durfte Sebastian Timm (@s_timmung) mit einer handverlesenen Auswahl an Instagrammern auf das Gelände mit den ausgestellten Fliegern, bevor die vielen Besucher sich dort aufhielten. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Social Media Berater hat Timm das Magazin welovehh gegründet und ist auch Initiator der gleichnamigen Community auf Instagram, der derzeit mehr als 15.000 Follower aufweist. Aber auch auf seinem privaten Account hat Timm 25.000 Follower und kennt nach einer fünfjährigen Mitgliedschaft auch viele User persönlich. Vom Flughafen angesprochen, ob er dieses Jahr wieder mit einer Delegation im Vorwege des offiziellen Einlasses Fotos machen möchte, initiierte er ein Instameet mit 35 Teilnehmern. Timm berücksichtigt bei der Auswahl der Teilnehmer einen „Mix aus Bildsprache, Zielgruppen fit und Reichweite“.

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Ein Teil der 35-köpfigen Gruppe kurz nach Einlass um 9 Uhr. Das Gelände ist menschenleer – ein guter Platz, um sich inspirieren zu lassen

Hohe Reichweiten durch ausgesuchte Teilnehmer

Die Instagrammer durften das Gelände der Lufthansa Technik bereits um neun Uhr, also eine Stunde vor dem offiziellen Startschuss zu betreten um sich dort fotografisch auszutoben. Was dabei herauskam, waren anspruchsvolle Bilder mit völlig unterschiedlichen Stilen und einer enorm hohen Reichweite. Denn viele der geladenen Teilnehmer können eben mehrere Zehntausend Follower ihr Eigen nennen und somit auch als Influencer betrachtet werden. Wie man es aber auch nennt, sie erreichen mit ihren Fotos viele Menschen. Im Vorwege wurden für das Instameet einige Hashtags definiert, mit denen die Fotos versehen werden sollten:

In einer extra angelegten Social Media Lounge konnten dann sowohl die Teilnehmer des Instameets als auch die Besucher im Nachhinein ihre Fotos im freien WLAN hochladen.
Allein die 140 Bilder, die unter dem ersten Hashtag zu finden sind, konnten eine Reichweite von 680.000+ erzielen, bekamen insgesamt über 30.000 Likes und können so wohl als Erfolg für den Flughafen betrachtet werden. Auch auf Twitter wurde #airportdays2015 über 1.200 Mal erwähnt.

Spaß und eine einmalige Kulisse für die einen, ein positives Markenimage für die anderen

Timm vergleicht das Instameet im Sicherheitsbereich des Flughafens mit Presseveranstaltungen für Medien und Blogger, bei denen die Unternehmen durch hohen Aufwand erreichen wollen, dass entsprechend über sie berichtet wird. Und so ist es im Grunde auch in diesem Fall. Nur dass hier der Spaß an der Sache und das einmalige Gelände an erster Stelle stehen. IMG_4146

Auf der einen Seite bringt ein solcher Instameet natürlich Spaß und tolle Fotos. Aber es spielen auch klassische Kommunikationsziele wie Image und Reichweite eine Rolle. Die Photowalk-Teilnehmer haben zusammen eine potenzielle Reichweite von mehr als 500.000 Personen. – Torben Tost, PR Manager, Flughafen Hamburg

Diese gezielte Inszenierung des Events trägt zum wichtigen Markenimage bei und ist – was nicht zu verachten ist – für das veranstaltende Unternehmen eine kostengünstige Alternative zu professionellen Fotografen mit festen Honoraren und weniger hohen Reichweiten. Der Anspruch der Community-Mitglieder an ihre Fotos ist derweil sehr hoch, so dass nur die allerbesten hochgeladen werden. Die Qualität der Bilder und das Erreichen eines großen Publikums kommen dem Airport Hamburg natürlich zugute und stellen ihn und die Veranstaltung in einem wortwörtlich positiven Licht dar. Es entsteht also für alle Beteiligten ein positiver Nutzen.

Big Beluga through my #olloclip | #welovehh #welovehhairport2015 #ollogram A photo posted by Simon Fessler (@simonfessler) on

 

 

Selbstinszenierung und authentische Bilder

Die Instagrammer nutzten die Zeit derweil zum Fotos machen, so dass sich am Ende verschiedenste Stile und Ziele wiederfinden. So nutzten Bloggerinnen etwa die besondere Kulisse auch zur Eigenpromotion und um vor industriellem Aviatonshintergrund extravagante Fotos machen zu können. Eines jedoch haben alle Teilnehmer gemeinsam: Sie stellten das Event aus ihrem eigenen Betrachtungswinkel dar und haben sich nicht verbiegen lassen. So kommen viele, völlig unterschiedliche Fotos zustande, das jedes für sich einzigartig ist.

Air Service #airportdays2015 #hamburgairport #welovehhairport2015 A photo posted by Lars Wegas (@lars.wegas) on


Ob es eine Bezahlung für das Event gab, bleibt offen. Klar ist allerdings, dass der Flughafen die Fotos für eine eventuelle Weiternutzung nicht ungefragt nutzen wird, sondern sich im Zweifelsfall mit den Usern in Verbindung setzt. Der Erfolg der Aktion mit dem Instawalk zeigt, „dass die Luftfahrt- und Tourismusindustrie eine ideale Plattform ist, um Social-Media-Kanäle – zur Zeit insbesondere Instagam – stark in die Kommunikation einzubinden“, so Tost.

Kommentare aus der Community

Elisa am 03.09.2015 um 12:36 Uhr

Kluger Zug von Lufthansa!
Es wird interessant, zu beobachten, wie es mit Instagram weitergeht. Die Techniker Krankenkasse z.B. postet bereits in Instagram integrierte Slideshows als sponsored posts. Natürlich von der Bildsprache und vom Model her so klug gewählt, dass dies erst gar nicht als ’sponsored‘ auffällt!
Dann gibt es natürlich den Klassiker: Ein Modehaus schickt das neue Handtaschenmodell an verschiedenste Blogger, die dann damit übergreifend auf ihrem Blog, Facebook und natürlich auch Instagram posieren.

Das ganze ist aber definitiv schwieriger, sobald man kein konkret-materielles Produkt vertreibt, sondern eher das Unternehmen positionieren will!

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