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So sprichst du mittels Insider Marketing Interessengruppen präzise an

So sprichst du mittels Insider Marketing Interessengruppen präzise an

Ein Gastbeitrag von Martin Schottstädt | 17.07.20

Hast du schon einmal von Insider Marketing gehört? Wahrscheinlich nicht, denn der Begriff beschreibt keine bereits etablierte Marketing-Disziplin. Das Konzept gibt dir jedoch die Möglichkeit, durch die Identifikation von Insidern deine Zielgruppe noch gezielter anzusprechen.

Wer sein Targeting auf das nächste Level heben möchte, muss sich immer wieder an die Gewohnheiten der User anpassen und innovative Strategien nutzen, um Botschaften möglichst personalisiert und wirksam auszuspielen. Die Methode des Insider Marketing liefert dazu einen ganz besonderen Ansatz, der Wissensunterschiede mit optimaler Zielgruppenansprache kombiniert.

Zunächst Insider-Gruppen innerhalb der eigenen Zielgruppe identifizieren

Wir alle haben eine Vorstellung davon, was ein Insider ist: Eine Person, die über Informationen verfügt, die der Allgemeinheit nicht zur Verfügung stehen. Eine Gruppe dieser Insider hebt sich so von der übrigen Gesellschaft ab. Es muss dabei nicht unbedingt um sensible Geheimnisse gehen, denn auch gemeinsame Erinnerungen oder geteilte Emotionen sorgen dafür, dass sich derartige Gruppierungen bilden. Die einzelnen Mitglieder müssen sich dabei nicht einmal untereinander kennen, auch eine Maximalgröße dieser Gruppierungen gibt es nicht. Die Aufgabe beim Insider Marketing besteht darin, zunächst einmal derartige Gruppen zu identifizieren. Anschließend können sie in der Kampagne gezielt angesprochen werden.

Persönliche Ansprache statt Anonymität

Seit jeher sind demografische Daten Marketing-Gold: Informationen wie das Alter, der Wohnort oder der Familienstand sind für präzises Targeting unverzichtbar. Auch Kenntnisse über das Nutzungsverhalten, persönliche Interessen oder Gewohnheiten helfen bei der Identifikation der Zielgruppe. Beim Insider Marketing werden diese bekannten Faktoren um ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ergänzt, nämlich die Zugehörigkeit zu einer passenden Gruppierung. Es ist möglich, dass die gesamte Zielgruppendefinition auf dieser Zuordnung beruht, da sie gegebenenfalls demografische Daten miteinschließt.

Unsere Facebookseite „Die 2000er! Wisst ihr noch?“ ist dafür ein perfektes Beispiel: Die hier veröffentlichten Inhalte richten sich klar an die sogenannte Generation Z und werden in erster Linie vorrangig von dieser verstanden. Ältere, aber auch folgende Generationen werden mit dem dortigen Content kaum etwas anfangen können – das ist auch gar nicht das Ziel. Nicht nur die üblichen Posts, sondern auch hier ausgespielte Kampagnen erreichen ausschließlich jene Personen, die ihre Kindheit zwischen 2000 und 2010 verbracht haben.

Die Facebook-Seite Die 2000er mit Beauty Trends aus dem Jahrzehnt
Die Facebook-Seite „Die 2000er! Wisst Ihr noch?“ mit Beauty Trends aus dem Jahrzehnt, Quelle: HappyGang

Ein anderes Beispiel ist die Seite „DDR-Kinder“. Der rote Faden ist schnell ersichtlich; wir zeigen deutlich, für wen die gebotenen Inhalte relevant sind. Bei beiden Gruppen besteht die Insider-Gruppe aus einem sehr großen Personenkreis.

Die Facebook-Seite DDR Kinder mit Bolzplatzregeln, die jeder noch kennt
Die Facebook-Seite „DDR Kinder“ mit Bolzplatzregeln, die jeder noch kennt, Quelle: HappyGang

Während bei der Marke „Die 2000er“ Insider anhand ihres Alters definiert werden, kommt bei den „DDR-Kindern“ noch ein geografisches Merkmal hinzu: Die Mitglieder bringen entsprechende Erinnerungen mit, über die einerseits andere Generationen, aber auch Gleichaltrige aus den sogenannten „Alten Bundesländern“ nicht verfügen.

Bei der Ansprache ist Genauigkeit gefragt

Streuverluste gelten im Marketing als verschwendetes Budget. Im Insider Marketing gilt besondere Vorsicht, denn die Irritation von „Nicht-Eingeweihten“ kann im schlechtesten Falle dazu führen, dass Marken von Personen außerhalb der adressierten Gruppe negativ wahrgenommen werden. Präzision in der Ansprache ist also oberstes Gebot.

Die Ansprache von Insidern sollte daher stets auf jene Kanäle beschränkt sein, die von der anvisierten Gruppe mit Vorliebe genutzt werden. Während sich Jugendliche und Erwachsene bis 25 Jahre beispielsweise vorrangig in sozialen Netzwerken wie Snapchat, TikTok oder Instagram aufhalten, sind Erwachsene ab 30 Jahren vermehrt bei Facebook aktiv. Auch die Nutzungsweise ist entscheidend: Bevorzugt die anzusprechende Insider-Gruppe möglicherweise eher Videos, Bilder, Text oder Podcasts? Die Präferenzen der adressierten Insider-Gruppe solltest du daher unbedingt berücksichtigen.

Fazit: Neue Chancen für Markenidentifikation und Glaubwürdigkeit

Den Begriff Insider Marketing solltest du dir unbedingt merken, denn durch diese Strategie kannst du dein Targeting mitunter deutlich präzisieren. Mit Insider-Gruppen denkst du das Konzept Persona neu. Durch diese Unterscheidungsklassifikation für relevante Nutzer wird Content persönlicher, nahbarer und die Marke als ein Teil der Gruppe wahrgenommen. Für fast jedes Produkt in fast jeder Branche wird sich eine passende Gruppe von Insidern identifizieren lassen – du musst sie nur finden. Gelingt dir die strategische Ansprache mit passend aufbereitetem Content, gewinnt deine Marke am Ende an Relevanz und Glaubwürdigkeit.

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