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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Wie Ikea mit Suchanfragen zu Beziehungsproblemen und Familienalltag Werbung macht
Produkt aus der Retail Therapy-Kampagne © Ikea

Wie Ikea mit Suchanfragen zu Beziehungsproblemen und Familienalltag Werbung macht

Tina Bauer | 13.12.16

Mithilfe gängiger Suchanfragen bringt Ikea seine Produkte in einer äußerst kreativen Kampagne nach oben auf die Ergebnisseiten. Dabei zeigt sich auch, dass das Möbelhaus SEA verstanden hat.

Die schwedische Agentur Åkestam Holst hat für Ikea einen neuen Ansatz gewählt, der richtig gut durchdacht ist: Ausgewählte Produktnamen wie Billy oder Hemnes wurden im Rahmen der Kampagne durch beliebte Suchanfragen ersetzt, die mehr oder weniger entfernt im Kontext zu den Produkten stehen. Dabei spielt auch AdWords eine tragende Rolle.

Ikea präsentiert Lösungen für Familienprobleme – ein bisschen


Die Kampagne mit dem Namen „Retail Therapy“ und der gleichnamigen Website macht sich das Search Engine Advertising und das Suchverhalten der User in Verbindung mit Beziehungsproblemen und Familienalltag auf witzige Weise zunutze. Bei einer semantischen Googlesuche („Wie sage ich ihm/ihr, dass ich kein Interesse habe?“) nach Problemlösungen aus diesem Bereich präsentiert Ikea jeweils die passende Lösung.

Eine elegante Art, seinem gegenüber mitzuteilen, dass man kein Interesse an ihm hat © Ikea
Statt Koncis heißt die Knoblauchpresse jetzt „How To Say I’m Not Interested“ © Ikea

Dabei sind die neuen Produktnamen auch aus SEO-Sicht wohl überlegt, bilden sie doch sehr häufige Suchanfragen von Usern ab und sind, obwohl semantisch, durchaus generisch. Weil aber der Content, außer dem Namen des Produktes, nicht viel mit der Anfrage gemein hat, wird selbst Ikea damit kaum organisch ranken. Darum verlässt man sich hier auf die Paid-Alternative AdWords, auf das die Kampagne optimiert wurde.

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Duftkerze mit dem Namen „He Doesn’t Close The Door“

Die den meisten wohl vertraut klingenden Suchanfragen wie „Mein Partner schnarcht„, „Sie will nicht kuscheln“ oder „Teenager will nicht aufstehen“ bringen die Produkte durch AdWords ganz nach oben auf die SERP, was die Sichtbarkeit immens steigert und Aufmerksamkeit in einem Umfeld generiert, das ursprünglich gar nicht auf Shopping ausgelegt war.

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Ist der überwiegende Anteil der Namen zwar nicht ganz ernst zu nehmen und eher mit einem Augenzwinkern abzutun, schaffen manch andere auch echte Abhilfe, wie etwa das Nachtlicht, das auf die Anfrage „Mein Sohn hat Angst vor Dunkelheit“ in Erscheinung tritt:

Wenn das Kind nicht schlafen kann © Ikea
Wenn das Kind nicht schlafen kann © Ikea

Ob sich die AdWords-Platzierung im Hinblick auf den Absatz lohnt, wird nur Ikea, respektive die verantwortliche Agentur, wissen. Die Landing Pages jedenfalls funktionieren: Legt der User ein Produkt in den Warenkorb, kann es auch direkt erworben werden.

Auch Game of Thrones kommt nicht zu kurz

Nachdem sich in der sechsten Staffel offenbart hat, warum Hodor diesen kryptischen Namen trägt, hat sich Ikea auf seiner eigentlichen Website auch etwas einfallen lassen. Sucht man auf Ikea.com nach „Hodor“, bekommt der User als Ergebnis Türstopper angezeigt. Zwar wird das Möbelhaus damit nicht sehr gut ranken und auch werden wohl nicht viele Kunden auf die Idee kommen, auf der Website ausgerechnet nach Hodor zu suchen, doch zeigt die Idee, dass man Kreativität und Detailverliebtheit im Hause Ikea groß schreibt.

Suchergebnis zu "Hodor" © Ikea
Suchergebnis zu „Hodor“ © Ikea

Ungewöhnlich und Suchmaschinen-basiert

Die ungewöhnliche und lustige Kampagne hilft zwar nicht bei der Lösung der Beziehungs- und Familienprobleme, doch soll sie den Suchenden zumindest ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Und auch ist die Werbekampagne aus SEA-Sicht ein echt kreativer Hingucker. Die regelmäßigen Suchanfragen zu diesen Themen liefern Ikea-Produkte als Ergebnis, das zwar über AdWords als Anzeige ausgespielt wird, aber seinen Zweck nicht verfehlen dürfte. Denn der Aufmerksamkeit der User ist sich die Anzeige sicher.

Die Kampagne läuft derzeit nur im englischsprachigen Raum, ob und wann es geplant ist, sie auch nach Deutschland zu bringen, ist nicht klar.

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