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Social Media Marketing
Stories aus der Geisterstadt: Verschmäht die Community das Facebook Feature?

Stories aus der Geisterstadt: Verschmäht die Community das Facebook Feature?

Ein Gastbeitrag von David Neuhaus | 03.05.17

Facebook hat seine Stories innerhalb der Facebook App veröffentlicht. Handelt es sich dabei wieder nur um eine einfallslose Kopie aus dem Hause Zuckerberg?

Wie die Stories funktionieren, ist so schnell erklärt, wie sie auf einmal da waren. Das Feature wurde automatisch in die aktuelle Version der mobilen Facebook App integriert und braucht somit nicht extra installiert werden. Fotos oder Videos können nun von den Usern hochgeladen, mit Filtern, Zeichnungen und Effekten bearbeitet werden und verschwinden nach 24 Stunden wieder. Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor? Am schnellsten lassen sich die Facebook Stories mit nur einem Satz erklären: Sie funktionieren ganz genau so wie Snapchat.

Wer, oder besser wo sind die User, die deine Facebook Stories ansehen?

Neu bei Facebook ist, dass User einsehen können, wer sich die Stories angeschaut hat. Dieses Detail soll uns Aufschluss  darüber geben, welche unserer Freunde sich tatsächlich für unsere Inhalte interessieren. Das mag Snapchat-Fans jetzt nicht überraschen, ist aber im Facebook Universum ein Novum.

Die Facebook Stories gleichen einer Geisterstadt.

Genau hier befindet sich aber auch der Knackpunkt der Anwendung: Facebook möchte uns auf diese Art weismachen, dass eine Vielzahl an Usern das neue Feature nutzt. Immerhin werden in der Zeile stets aktuelle Freunde angezeigt, die scheinbar nur darauf warten, mit Stories versorgt zu werden. Doch sehen wir ganz genau hin, erkennen wir, dass eben diese Freunde leider meist grau hinterlegt sind. Der kleine Dialog beim Antippen der Personen verrät: „ XY hat in letzter Zeit nichts zu seiner Story hinzugefügt.“ Traurig aber wahr: Kaum jemand nutzt das neue Feature.

And the Oscar for the best Story goes to …. Meme!

Die Community findet diesen Zustand zunehmend amüsant und kreierte in den vergangenen Wochen eine Vielzahl lustiger Memes. Die Message lautet unüberhörbar: Unnötig! Keiner hat auf dieses Feature gewartet! Gekommen ist es dennoch…

Knoblauchbrot verfügt jetzt über Stories. © Sizzle.com

Die fehlende Interaktion – so kritisieren es die User – mache sichtbar, dass die Facebook-Applikationen immer mehr zu Geisterstädten von alternden Usern und zahlenden Werbekunden verkommen. Aber zumindest hat sie trotzdem einen positiven Effekt gebracht: uns etwas zum Lachen!

Auch Taschenrechner haben jetzt ein Stories Feature. © know your meme

Sind Facebook die eigenen Stories ausgegangen?

Facebook bindet seine Stories nun zum vierten Mal in eine seiner Anwendungen ein. Zuvor wurde diese Funktion bereits innerhalb des Messengers, Instagram, sowie WhatApp eingespielt und in diesem Zusammenhang äußerst kontrovers diskutiert. In Anbetracht dessen stellt sich jeder die Frage, ob Facebook damit einfach nur seine Copy-Paste Taktik fortsetzt, auf bessere Zeiten und bessere Stories hofft, oder steckt mehr dahinter?

Oberflächlich betrachtet mag es tatsächlich so erscheinen, als ob Facebook ohne Scham und ohne den geringsten Versuch einer Individualisierung das Snapchat Kernfeature kopiert hat. Es wäre jedoch kurzsichtig, diese Vorgehensweise als innovationsmüde und einfallslos zu bezeichnen, denn augenscheinlich handelt es sich primär um einen strategischen Schachzug.

Vielmehr geht es dem Unternehmen darum, die bestehende Marktdurchdringung nicht mit anderen Applikationen zu teilen. Dahinter steht die Überlegung, dass User nicht zwei Applikation mit demselben Funktionsumfang parallel nutzen wollen, sondern alles aus einer Hand bevorzugen. Sind die Features in einer Applikation vorhanden, die der User bereits verwendet, wäre es theoretisch unnötig, eine weitere Applikation mit dem selben Funktionsumfang zu installieren. Diese Überlegung mag auf die “Greenhorns” unter den Usern zutreffen, wahrscheinlich aber nicht auf eingefleischte Snapchat-Fans. Ob es Facebook mit den Stories daher tatsächlich gelingt, User des Konkurrenzportals für sich zu gewinnen, wird wohl erst die Zukunft und Loyalität der User zeigen. Entweder für die eine, oder die andere Plattform.

Gute Stories – gute Besserung!

Doch lassen wir einmal alle Kritik und Skepsis beiseite, können wir den Entwicklungen auch etwas Positives abgewinnen: Grundsätzlich bietet das Feature, sowohl bei Facebook, als auch bei Instagram, seinen Usern spannende Möglichkeiten, Inhalte mit Freunden zu teilen. Die Stories sind in ihrer aktuellen Mechanik allerdings nicht sonderlich geeignet, um eine Fanbase aufzubauen oder auszuweiten – vielmehr dienen sie noch zur Pflege der bestehenden Fans.

Allerdings scheint es, als könnte mit Plattformen wie Snapchat und dem neuen Feature eine Trendwende eingeläutet werden. Die hoch-dynamische Content-Produktion veranlasst User, spontane und kreative Inhalte hochzuladen – weit weg von polierten Hochglanz-Inhalten und Filter-Schönheiten. Es ist eine Strömung hin zu authentischen Inhalten und echten Menschen. Und das finden wir – unabhängig von der Plattform der Veröffentlichung – klasse!

Werde zum Star Produzenten deiner Story!

Die Stories sind ein guter Einstieg für jene, die sich an das Feature heran tasten möchten.

Damit du aber nicht selbst zur “Meme” wirst, ist es ratsam, sich vorab eines professionellen Gebrauchs folgende Fragen zu stellen:

  • Bin ich in der Lage, ansprechende Bilder und Videos zu generieren, die Instagram-User gerne sehen?
  • Sind meine Inhalte viral genug, um in die Stories von Influencern vorzudringen?

Wir haben im Folgenden drei Contentideen bereit gestellt, die ihr für euer Unternehmen jedenfalls umsetzen könnt:

Special Offers

Eine gute Möglichkeit Interaktionen zu pushen ist, Voucher-Codes in Instagram Stories zu verstecken, mit denen der User später Special Offers einlösen kann. So können kurze Rabattaktionen beworben werden, ohne einen Voucher-Code offenkundig auf einer Website zu veröffentlichen. Ein kurzes Video mit der Handykamera ist schnell gedreht und kann durchaus kreativ sein. Durch die kurze Lebensdauer der Story werden die Conversions so automatisch auf einen knackigen, kurzen Zeitraum beschränkt.

Erste Reihe fußfrei

Live-Mitschnitte aus Veranstaltungen und Meetings bringen eure Fans in euer Business und eure Kunden näher an euch. Lasst andere an eurem Erfolg teilhaben und zeigt, wie euer Businessalltag aussieht!

Sneak-Preview

Eine Early Stage eines Entwurfs, oder auch Videos von Kreativprozessen geben euren Fans die Möglichkeit, euch von einer anderen Seite kennenzulernen. Natürlich wird hier nicht zu viel verraten, aber eine kleine Preview macht schließlich neugierig!

Und wenn sie nicht gestorben sind… leben die Stories weiter

Unser Fazit: grundsätzlich sind die Stories ein nettes Feature. Ob die Facebook User es zu gegebener Zeit noch lieben lernen, wird sich allerdings noch zeigen. Wir sind jedenfalls gespannt, wie sich die Stories langfristig am Markt etablieren und bleiben für Euch am Thema dran!

Wie seht ihr das? Nutzt ihr die Stories, oder bevorzugt ihr “das Original” Snapchat? Sind Eure Messenger Freunde aktive Nutzer des neuen Features? Haltet mit Eurer Meinung nicht hinter dem Berg und teilt sie uns mit!

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