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Digitalpolitik
Facebook: Interne Teams sollen rassistischen Bias des Algorithmus untersuchen

Facebook: Interne Teams sollen rassistischen Bias des Algorithmus untersuchen

Aniko Milz | 22.07.20

Wie rassistisch ist der Facebook-Algorithmus? Dieser Frage sollen nun neu gebildete Teams nachgehen. Mark Zuckerberg hatte sich zunächst noch uneinsichtig den Maßnahmen gegenüber gezeigt.

Ob sie es wollen oder nicht: Facebook, Instagram und Co. tragen eine große Verantwortung, wenn es darum geht, das Internet zu einem sicheren Ort zu machen. Im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste geht Facebook dies nun für seine sozialen Netzwerke an. Wie The Verge berichtet, wurden neue interne Teams gebildet, die untersuchen sollen, ob der Algorithmus zum Nachteil einiger Gruppen trainiert wird.

Nicht zum ersten Mal: Wie diskriminierend ist Facebooks Algorithmus?

The racial justice movement is a moment of real significance for our company. Any bias in our systems and policies runs counter to providing a platform for everyone to express themselves,

erklärt Vishal Shah, der Vice President of Product bei Instagram. Schon vor über einem Jahr sah sich Facebook Vorwürfen gegenüber, die belegten, dass das Targeting auf der Plattform bei Housing und Jobs Ads diskriminierend war. Erst kürzlich fiel Facebook durch einen Civil Rights Audit und wird weiterhin für den zu laxen Umgang mit Hate Speech und rassistischem Content angeprangert. In dem Audit wurde Facebook dazu aufgefordert, die eventuell rassistische Ausrichtung seiner mit Hilfe von KI trainierter Software und Systemen zu untersuchen und zu beseitigen.

Einen Schritt vor und zwei zurück?

Das Unternehmen geht häufig Schritte in die richtige Richtung. So spendete Facebook zu Beginn der Proteste zehn Millionen US-Dollar an Initiativen, die sich für die Black Community einsetzen. Auch, so berichtet das Wall Street Journal, sollen in den nächsten fünf Jahren 30 Prozent mehr People of Colour Führungspositionen besetzen. Doch gleichzeitig zeigt sich Mark Zuckerberg von den Vorwürfen der #StopHateForProfit-Kampagne von Unternehmen wie Coca-Cola und Disney eher unbeeindruckt. Diese hatten sich zusammengetan, um den Juli über Facebook als Werbeplattform zu boykottieren. Damit sollte ein Zeichen gegen Facebooks Umgang mit Hate Speech und Fake News auf der Plattform gesetzt werden. Trotz der Millionen, die Facebook damit durch die Lappen gingen, gab Zuckerberg sich zuversichtlich: „[…] all these advertisers will be back on the platform soon enough“, ließ er Mitarbeitern gegenüber verlauten und wollte nichts an dem Umgang mit Hate Speech ändern. Die internen Teams, die nun den Algorithmus unter die Lupe nehmen sollen, sind zwar ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, wie viel sich letztendlich dadurch ändert, bleibt abzuwarten.


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