Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Programmatic Advertising
Zur Übermacht von Google und über Chancen für Gründer auf dem AdTech-Markt – Frederike Voss, orbyd
Frederike Voss, CEO & Co-Founder orbyd

Zur Übermacht von Google und über Chancen für Gründer auf dem AdTech-Markt – Frederike Voss, orbyd

Anton Priebe | 08.03.17

Frederike Voss, CEO & Co-Founder orbyd, spricht über ihre Meta SSP, die Entwicklungen in der Display-Vermarktung und den hiesigen AdTech-Markt.

Im Rahmen der d3con 2017 kommen im März die schlausten Köpfe der RTA-Branche im Hamburger Cinemaxx zusammen. Als Medienpartner stellen wir in den nächsten Wochen einige der Speaker im Interview vor, um euch einen Vorgeschmack auf die spannenden Themen der Konferenz zu geben, die die Display-Branche momentan bewegen.

Frederike Voss ist CEO der Meta SSP orbyd, die sie 2015 mitgegründet hat. Sie war zuvor als Country Manager Central Europe bei AppNexus verantwortlich für den Auf- und Ausbau des Geschäfts in Zentraleuropa. Voss begann ihre Karriere in der Modebranche bei Hugo Boss im Sales und wechselte 2004 zu AOL. Weitere Stationen in der Onlinebranche waren Yahoo!, Microsoft und AudienceScience. Die Hamburgerin ist darüber hinaus im BVDW aktiv und gefragte Speakerin auf diversen Konferenzen, nicht zuletzt auf der dmexco. Voss studierte International und Medien Management in Deutschland sowie den USA und hält einen MBA-Titel.

Interview mit Frederike Voss, CEO & Co-Founder orbyd

OnlineMarketing.de: Ihr seid mittlerweile seit zwei Jahren als erster Meta-SSP-Anbieter erfolgreich und weiter auf Expansionskurs. Wer sind eure Kunden und warum?

frederike-voss-orbyd-500Frederike Voss: Unsere Kunden suchen nach der optimalen technologischen Lösung für die Umsetzung ihrer Programmatic Advertising Strategie. Das Konzept der Meta SSP ermöglicht es Publishern und Vermarktern global führende SSP-Technologien ohne Direktvertrag parallel anzusteuern und damit das Inventar bestmöglich über den automatisierten Mediahandel zu monetarisieren.

Mit der Meta SSP haben Anbieter von digitaler Werbung in einem immer noch hochfragmentierten Technologie-Markt einen zentralen Zugang zu relevanten SSPs und damit die höchstmögliche technische Kompatibilität zu Einkaufstechnologien, also zu von Agenturen und Trading Desks eingesetzten DSPs. Das schafft neben mehr Umsatzchancen erstmals eine vollumfängliche Transparenz über die gesamte programmatische Nachfrage im Markt, und das bis auf Einkäuferebene. Ein elementarer Vorteil ist darüber hinaus, dass die Meta SSP eine enorme Vereinfachung von bisher viel zu komplexen Prozessen schafft.

Der Erfolg unserer Meta SSP seit Gründung vor fast genau zwei Jahren zeigt, dass wir die aktuellen Marktbedürfnisse nach mehr Flexibilität bei gleichzeitiger Vereinfachung in Bezug auf den Einsatz von SSP Technologien optimal decken. Wir bieten neben einem Managed Service auch einen Self Service, um auf die unterschiedlichen Anforderungen und Entwicklungsstadien unserer Kunden eingehen zu können. Dabei ist es unser erklärtes Ziel, unsere Kunden mittel- bis langfristig  so aufzustellen, dass durch einen Self Service wieder mehr Kontrolle, Handlungshoheit und Transparenz in die einzelnen Medienhäuser zurückgeholt wird.

Bereits heute zählen namhafte Medien-Häuser wie der Burda Vermarkter BCN, Condé Nast und auch Scout24 zu unseren Kunden. Bei unseren Nachbarn in Österreich konnten wir sogar die erste Vermarkter-Allianz für den programmatischen Vertrieb, den Programmatic Marketplace Austria (PMA) erfolgreich initiieren und umsetzen.

In eurer Branche gibt es großen Sorgen um die Übermacht von Google/Doubleclick in der Display-Vermarktung. Was denkst du, wie sich diese in den nächsten Jahren entwickeln wird? Wird die Übermacht noch zunehmen oder kommen neue Player zum Zuge?

Insbesondere für Vermarkter ist es wichtig, sich gegenüber Facebook, Google und Co. mit einem möglichst einzigartigen, aber auch klassisch beinhaltenden Medien- und Technologieangebot zu differenzieren. Deshalb sehen wir aktuell einen starken Trend zur Konsolidierung: Vermarkter beginnen Partnerschaften und Allianzen aufzubauen, sowie Technologien und Know-how inhouse aufzubauen, um wieder mehr Kontrolle und Transparenz zu erhalten. Das übergeordnete Ziel ist hier nicht nur die Optimierung der eigenen Marge, sondern auch ein Schritt zurück in die Unabhängigkeit.

Die allgegenwärtige Marktmacht der AdTech Giganten Facebook und Google sowie Amazon und perspektivisch Apple treibt zudem weiter dazu an ein lokales Gegengewicht aufzubauen. Dabei stellt die eigene Technologiekompetenz, die mit den Werbetreibenden und weiteren relevanten Akteuren im Markt harmoniert, eine entscheidende Komponente dar.

Der Aufbau eigener technologischer Infrastrukturen, etwa einer hauseigenen SSP-Lösung, ist dabei in Anbetracht der Schnelllebigkeit des Marktes und den damit verbundenen erheblichen Investitionen für die meisten Unternehmen jedoch schwer umzusetzen. Zudem ist der Einsatz unterschiedlicher SSP-Technologien notwendig, um die ebenfalls über verschiedene DSPs lancierte Nachfrage nach programmatisch gehandeltem Inventar zu bedienen.

Deshalb finden konsolidierende Konzepte, wie das der orbyd Meta SSP, die verschiedene SSP-Technologien auf einer Plattform vereint, auf Vermarktungsseite sehr großen Anklang. orbyd bietet mit der Meta SSP die maximale Flexibilität verschiedene SSPs parallel zu aktivieren, selbstverständlich auch Google.

Auf der d3con bist du auf dem Unternehmer-Panel dabei. Wie hat sich aus deiner Sicht die Landschaft für Gründer in der AdTech-Branche hierzulande in den letzten Jahren entwickelt?

Es sind schon lange nicht mehr nur die Erfolgsgeschichten aus dem Silicon Valley, allen voran Facebook, Instagram oder Snapchat, die angehende Gründer von einer rosigen Zukunft träumen lassen, sondern immer mehr auch der medial begleitete Aufschwung deutscher Start-Ups, die das Interesse lokaler und vor allem auch internationaler Investoren wecken. Die Zeiten, ein eigenes Unternehmen zu gründen und damit auch über Ländergrenzen hinweg erfolgreich zu sein, sind heute attraktiver denn je.

Ich kann deshalb nur dazu ermutigen, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen – vorausgesetzt die Erfolgsfaktoren Branche, Idee, Produkt, Bedarf und Eintrittspunkt in den Markt stimmen. Vor allem Technologieunternehmen aus den Bereichen AdTech, FinTech oder E-Commerce stehen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung sämtlicher Wirtschafts- und Lebensbereiche im Fokus der Investoren.

Aktuell sind in der deutschen AdTech Branche Unternehmen, die einen Effizienzgewinn durch die Bündelung mehrerer Teile der Wertschöpfungskette z.B. im Programmatic Advertising anbieten oder aber einen bestimmten Teil der Wertschöpfung über mehrere Plattformen hinweg darstellen können, am Markt gefragt. So greift beispielsweise das Konzept der Meta-SSP genau an diesem Punkt an und vereint gleich mehrere relevante SSP-Technologien auf einer Plattform. Mit Hilfe eines übergreifenden, einfach zu bedienenden und einheitlichen Nutzeroberfläche können dadurch statt einer gleich mehrere Technologien aus einer Hand gesteuert werden. Das schafft Transparenz, deutlich weniger Komplexität und Effizienz im täglichen Handling.

Da in Deutschland spezielle Anforderungen an Technologieanbieter gefragt sind, vor allem auch im Programmatic Advertising, ist das eine große Chance für Start-Ups wie orbyd.

Vielen Dank für das Interview!


OnlineMarketing.de ist offizieller Medienpartner der d3con 2017. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit den Event-Organisatoren entstanden. Interessierte können sich hier für die d3con anmelden. Außerdem organisiert OnlineMarketing.de die Aftershow-Veranstaltung des Events.

om-banner-2017_v2

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*