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Social Media Marketing
Blick hinter die Kulissen: TikTok veröffentlicht ersten Transparenzbericht

Blick hinter die Kulissen: TikTok veröffentlicht ersten Transparenzbericht

Nadine von Piechowski | 03.01.20

Die Kurzvideo-App TikTok veröffentlicht für das erste Halbjahr 2019 einen Transparenzbericht. Auffällig: Es gab augenscheinlich keine Anfragen aus China.

TikTok gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten Apps weltweit. 800 Millionen aktive Nutzer verzeichnet die Kurzvideo-Plattform – 500 Millionen davon stammen aus China. TikTok ist das erste chinesische soziale Netzwerk, das auch außerhalb des Landes erfolgreich ist. Umso auffälliger ist es daher, dass im ersten Transparenzbericht des Anbieters ByteDance ausgerechnet China nicht auftaucht. Hinzu kommen mehrfache Zensur-Vorwürfe aus dem Land gegen das Social Media-Unternehmen, gerade im Kontext der Proteste in Hongkong. Trotzdem gab es laut Bericht keine Anfragen aus China. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Plattform im Herkunftsland als eigenständige Tochterfirma von ByteDance mit dem Namen Douyin geführt wird. Einen separaten Bericht für Douyin gibt es allerdings nicht.

Auch deutsche Behörden wandten sich an TikTok

In dem Transparenzbericht werden alle Anfragen an TikTok aufgelistet, die im ersten halben Jahr 2019 gestellt wurden. Darunter sind nicht nur Gesuche zu den Inhalten auf der Plattform, sondern auch Anfragen von Behörden und Regierungen, Videos und Konten zu löschen. Deutschland hat demzufolge zwölf Anfragen an das Unternehmen gestellt. Drei Fälle davon waren Notfälle. Zusätzlich kam ein Löschauftrag von der Bundesregierung. Indien fragte ganze 107 Mal Nutzerdaten an und die indische Regierung meldete elf Konten, von denen acht gelöscht oder begrenzt wurden. Indien ist damit Spitzenreiter. Insgesamt gab es 298 Behördenanfragen aus 28 Ländern. In einem Blogpost schrieb ein Sprecher des Unternehmens:

Wir wollen zeigen, wie wir in den Märkten, in denen TikTok aktiv ist, verantwortungsvoll mit Regierungsbehörden und juristischen Personen zusammenarbeiten.

TikTok in der Kritik: Zensur und Diskriminierung durch Moderatoren

Trotz wachsender Community, steht TikTok immer wieder in der Kritik. Politische Themen sind in der App weitestgehend verboten, sogenannte Moderatoren können Inhalte zensieren und die Sichtbarkeit bestimmter Accounts einschränken. Das Onlineportal Netzpolitik.org veröffentlichte erst kürzlich die in Deutschland gültigen Moderationsregeln für die Plattform. Demnach sollen Inhalte zu den Protesten in Hongkong oder Videos mit LGTBQI-Bezug in ihrer Sichtbarkeit eingeschränkt werden. Besonders scharf wurde in der Vergangenheit die Einschränkung der Reichweite von Menschen mit Behinderungen kritisiert. Den Diskriminierungs-Vorwürfen entgegnete das Unternehmen, dass so Menschen mit Behinderungen vor Mobbing-Attacken aus dem Netz geschützt werden sollen. Weiter reagierte TikTok auf die Kritik: In einem Blogpost erklärte der Konzern, dass weder Menschen mit Behinderung noch Menschen aus der LGTBQI-Szene in ihrer Reichweite beschränkt werden.

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