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Mobile Marketing
Werbung auf dem Sperrbildschirm: Geht das zu weit?

Werbung auf dem Sperrbildschirm: Geht das zu weit?

Caroline Immer | 06.07.22

Content ohne Ende: Unternehmen, die sich auf Lock-Screen-Inhalte spezialisiert haben, sind auf dem Vormarsch. Damit könnten auch Ads auf dem Sperrbildschirm zur Realität werden.

Ein nettes Hintergrundbild, die Uhrzeit, ein paar Benachrichtigungen: So sieht wohl der durchschnittliche Sperrbildschirm von Smartphone Usern weltweit aus. Während beinah jeder Moment unserer mobilen Online-Präsenz mit Content gefüllt ist, ist der Lock Screen einer der wenigen Orte, der noch den Nutzer:innen selbst gehört. Doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch der Sperrbildschirm bald von Apps und Ads erobert wird. Ist das noch im Interesse der User?

Der Sperrbildschirm wird persönlicher, bunter und voller

Mit iOS 16 bringt Apple den Usern zahlreiche neue Möglichkeiten, ihren Sperrbildschirm zu personalisieren. Und auch Unternehmen, die sich auf Lock Screen Content (und Ads) spezialisiert haben, sind stark im Kommen. Darunter zum Beispiel Glance, eine Tochtergesellschaft des indischen Ad-Tech-Unternehmens InMobi Group, welche bereits Partner:innenschaften mit verschiedenen Hersteller:innen eingegangen ist, darunter Samsung und Xiaomi. Die Software ist in mehr als 400 Millionen Smartphones im asiatischen Raum eingebaut und soll in den kommenden zwei Wochen auch auf bestimmten Android-Handys in den USA launchen.

© Glance via The Verge

Auf den ersten Blick ist das Geschäftsmodell von Glance smart: Content, der direkt auf den Lock Screen geliefert wird, macht das Öffnen verschiedener Apps und selbst das Entsperren des Smartphones, um Informationen zu erhalten, zeitweise überflüssig. Doch neben personalisierbaren Inhalten liefert Glance den Nutzer:innen auch eine Vielzahl an Ads. Ob das aus User-Sicht wirklich wünschenswert ist, steht zur Diskussion.

Weniger Screen Time durch Lock Screen Content?

Apples Software Chief Craig Federighi ist der Ansicht, dass Content auf dem Sperrbildschirm zu einer Reduzierung der Bildschirmzeit führen könnte. Denn wenn viele Informationen bereits auf dem Lock Screen verfügbar sind, muss das Handy gar nicht erst entsperrt werden:

If you can get the answer at a glance, then you don’t unlock, and once you’ve unlocked your phone, you almost forget why you’re there in the first place!

Ein personalisierbarer Lock Screen ist daher per se keine schlechte Idee. Doch die Gestaltung des Sperrbildschirms nicht mehr nur den Usern zu überlassen, sondern die Fläche auch für Apps und Ads zu öffnen, könnte einen Schritt zu weit gehen – zumindest aus Nutzer:innensicht. Social-Apps und Werbeanzeigen könnten User bereits in ihren Bann ziehen, noch bevor diese auf den Bildschirm getippt haben.

Wie stehst du zu dem Thema? Wie sieht dein idealer Sperrbildschirm aus? Schreib es uns gerne in die Kommentare.

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